Grete Wehmeyer

Grete Wehmeyer

Grete Wehmeyer (* 5. Oktober 1924[1] in Köln; † 18. Oktober 2011 ebenda) war eine deutsche Pianistin und Musikwissenschaftlerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Wehmeyer studierte Musikwissenschaft, Deutsche Literatur und Philosophie an der Universität zu Köln. Ihre Doktorarbeit von 1950 hatte das Thema Max Reger als Liederkomponist . Wehmeyer absolvierte ein Klavierstudium an der Musikhochschule Köln und unternahm ab 1965 weltweite Tourneen mit kommentierten Konzerten für das Goethe-Institut. Seit 1968 war sie freie Mitarbeiterin beim WDR und anderen Sendern. Von 1982 bis 1984 übernahm sie eine Gastprofessur für Klavier an der Musashino-Akademie in Tokio. Die Entschleunigung von klassischer Musik rückte von 1983 an in den Mittelpunkt ihrer Interessen und bildete seitdem ein zentrales Thema ihrer wissenschaftlichen Arbeit; immer unter dem Gesichtspunkt Musik ist ein der Rede ähnlicher Gesang. Einige Klavierwerke hat sie selber im halben Tempo eingespielt. Ein anderes Lieblingsthema war die Lachkultur (frei nach Bachtin) in der Musik. Besonders intensiv hat sie sich auch mit der Musik und dem Leben von Erik Satie auseinandergesetzt, woraus mehrere Veröffentlichungen resultierten, darunter die Biographie Erik Satie (erstmals 1974), das deutschsprachige Standardwerk über den französischen Pianisten und Komponisten. Neben aller Arbeit war sie eine engagierte Lehrerin vieler Generationen von Klavierschülern und-schülerinnen.

Grete Wehmeyer lebte bis zu ihrem Tode in Köln, als Pianistin, Lehrerin und Musikwissenschaftlerin. Sie verstarb wenige Tage nach ihrem 87. Geburtstag am 18. Oktober 2011.

Buchveröffentlichungen

  • Langsam leben Freiburg 2000
  • Lachkultur bei Jacques Offenbach und Richard Wagner Dittrich Verlag: Köln 2000
  • Erik Satie Rowohlt Verlag: Reinbek bei Hamburg 1974, 2. Auflage 1998
  • Edgar Varèse Bosse Verlag : Regensburg 1979
  • Carl Czerny und die Einzelhaft am Klavier oder Die Kunst der Fingerfertigkeit Bärenreiter Verlag: Kassel 1983
  • Gioacchino Rossini Biographie, Übersetzungen aus dem Englischen 1986
  • Prestißißimo! Die Wiederentdeckung der Langsamkeit in der Musik Rowohlt Verlag: Reinbek bei Hamburg 1989
  • Zu Hilfe! Zu Hilfe! Sonst bin ich verloren. Mozart und die Geschwindigkeit Kellner Verlag: Hamburg 1990
  • Erik Satie, Bilder und Dokumente, München 1992 (ISBN 3-89409-073-1)
  • Höllengalopp und Götterdämmerung Lachkultur bei Jacques Offenbach und Richard Wagner Dittrich Verlag: Köln 1997
  • Erik Satie. Eine Biographie Bosse Verlag: Regensburg 1998
  • Kriminalgeschichte der Europäischen Klassischen Musik E-Book 2007

Diskographie

  • Eric Satie: Geneviève de Brabant. EMI 1 C 065-12804, 1974 (LP)
  • Prestississimo. Darin: Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate KV 310, a-Moll. Zweitausendeins, 1990 (vergriffen)
  • Ludwig van Beethoven: Sonate op. 53 (Waldstein-Sonate), Andante favori, Sonate op. 57 (Appassionata)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige bei wirtrauern.de abgerufen am 10. November 2011

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wehmeyer — ist der Familienname folgender Personen: Alfred Wehmeyer (1914–1942), deutscher Luftwaffenoffizier Bernd Wehmeyer (* 1952), deutscher Fußballspieler und Klubmanager Bernhard Heinrich Wehmeyer (1809–1880), Jurist und Mitglied des Deutschen… …   Deutsch Wikipedia

  • Grete — ist ein weiblicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Varianten 3 Bekannte Namensträgerinnen 3.1 Vorname …   Deutsch Wikipedia

  • Parade (Ballett) — Titelblatt Parade, Rouart, Lerolle Cie., Éditions Salabert, Paris 1917 (Klavierfassung für vier Hände) Parade – Ballet réaliste ist der Titel eines Balletts in einem Akt nach einem Thema von Jean Cocteau und mit der Musik von Erik Satie, der es… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Weh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Eric Satie — Suzanne Valadon: Porträt Erik Satie Erik Satie (mit vollem Namen Alfred Éric Leslie Satie) (* 17. Mai 1866 in Honfleur (Calvados); † 1. Juli 1925 in Paris) entwickelte sich vom Cabaret Pianisten zu einem von der Pariser Moderne angesehenen …   Deutsch Wikipedia

  • Satie — Suzanne Valadon: Porträt Erik Satie Erik Satie (mit vollem Namen Alfred Éric Leslie Satie) (* 17. Mai 1866 in Honfleur (Calvados); † 1. Juli 1925 in Paris) entwickelte sich vom Cabaret Pianisten zu einem von der Pariser Moderne angesehenen …   Deutsch Wikipedia

  • Erik Satie — Suzanne Valadon: Porträt Erik Satie, 1893 Erik Satie (mit vollem Namen Alfred Éric Leslie Satie; * 17. Mai 1866 in Honfleur (Calvados); † 1. Juli 1925 in Paris) entwickelte sich vom Cabaret Pianisten …   Deutsch Wikipedia

  • Architektur und Musik — Zwischen Musik und Architektur ergeben sich vielfältige Verbindungen. Einerseits wird Musik häufig in Räumen aufgeführt, deren Gestaltung akustischen Ansprüche berücksichtigt, um das Hörerlebnis zu optimieren; im Gegenzug richtet sich die… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Czerny — Carl Czerny, Lithografie von Joseph Kriehuber, 1833 Carl Czerny (* 21. Februar 1791 in Wien; † 15. Juli 1857 ebenda) war ein österreichischer Komponist, Pianist und Klavierpädagoge. In …   Deutsch Wikipedia

  • Francis Picabia — (* 22. Januar 1879 in Paris; † 30. November 1953 ebenda), eigentlich Francis Marie Martinez Picabia, war ein französischer Schriftsteller, Maler und Grafiker …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”