Grigori Walerijewitsch Alfejew

Grigori Walerijewitsch Alfejew
Ilarion Alfejew

Ilarion Alfejew (alternative Schreibweise Hilarion Alfeyev, eigentlich Grigori Walerijewitsch Alfejew; * 24. Juli 1966 in Moskau) ist russisch-orthodoxer Bischof von Wolokolamsk und Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats.[1] Zwischen 2003 und 2009 war er Bischof von Wien und Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Ilarion Alfejew studierte Violine, Klavier und Komposition am Moskauer Staatskonservatorium. Von 1984-1986 leistete er Militärdienst. Er trat 1987 ins Kloster des Heiligen Geistes in Vilnius ein, wo er am 19. August zum Priester geweiht wurde. 1989 graduierte er vom Theologischen Seminar in Moskau, 1991 von der Theologischen Akademie in Moskau. Bis 1993 lehrte er Homiletik, Dogmatische Theologie, Neutestamentliche Studien und Byzantinisches Griechisch an den Theologischen Schulen in Moskau. 1995 doktorierte er an der Universität Oxford unter Bischof Kallistos Ware. Daneben hat er auch einen Doktor in Theologie vom Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge in Paris.

Von 1995 bis 2001 war er Sekretär in der Abteilung für externe Kirchenbeziehungen des Moskauer Patriarchats. Am 14. Januar 2002 wurde er von Alexius II., dem Patriarchen von Russland, zum Bischof geweiht. Er war zuerst assistierender Bischof der Diözese von Sorouzh in Großbritannien und ab Juli 2002 der Vorsteher der Repräsentation der Russisch-Orthodoxen Kirche bei den Europäischen Institutionen in Brüssel. Zusätzlich zu dieser Position wurde er am 7. Mai 2003 auch zum Bischof von Wien und Österreich ernannt.

Er habilitierte sich 2005 in einem ordnungsgemäßen Habilitationsverfahren der Universität Fribourg, an dem Prof. Nicolas Lossky vom Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge als externer Gutachter mitwirkte. Als Habilitationsschrift reichte Bischof Hilarion eine französischsprachige Untersuchung zu den Debatten über die Namen-Gottes-Verehrung ein, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Berg Athos ausgingen. Diese Studie wird in den "Ökumenischen Beiheften"des Freiburger Instituts für Ökumenische Studien veröffentlicht werden. Am 19. Februar 2005 feierlich seine Venia legendi überreicht und erhielt die Lehrbefugnis für das Fach Dogmatik.

Ab dem Sommersemester 2005 nahm er seine Lehrtätigkeit als Privatdozent der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg auf.

Am 31. März 2009 wurde er zum Bischof von Wolokolamsk und zum Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats ernannt (eine Position die der gegenwärtige Patriarch Kyrill I. vor seiner Wahl innehatte). Als solcher ist er ex officio Mitglied des Heiligen Synods.

Ökumenischer Standpunkt

Er plädiert für bilaterale und strategische Allianzen zwischen den einzelnen christlichen Gruppierungen und Kirchen. Dabei denkt er hauptsächlich an die römisch-katholische Kirche. Zum Protestantismus äußert er sich sehr kritisch. Viele Protestanten hätten eine light Version des Christentums entwickelt, das ohne apostolische Sukzession, ohne Sakramente, ohne dogmatische Lehren und auch ohne Bindung an christliche Moralnormen auskommt.

Mitgliedschaften

  • Bischof Ilarion ist Mitglied des Zentralkomitees und des Exekutivausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen.
  • Er gehört dem Präsidium der Kommission Glaube und Kirchenverfassung an.
  • Ferner wirkt er anderem in der orthodox-katholischen Kommission mit.

Veröffentlichungen

Bischof Ilarion ist Autor von dreißig Büchern, die in Russisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch und Finnisch erschienen sind. 2003 publizierte er seine "Einführung in die orthodoxe dogmatische Theologie" unter dem Titel "Geheimnis des Glaubens".

Das "Weihnachtsoratorium" von Bischof Ilarion wurde am 22. Dezember 2008 in Wien im Konzerthaus unter der Leitung von Vladimir Fedosejev mit Erzdiakon Viktor Schilowsky als Evangelist aufgeführt.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bischof Hilarion Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats. ORF (1. April 2009). Abgerufen am 14. April 2009.

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