- Grinsekatze
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Die Cheshire [ˈtʃɛʃə] Cat (Cheshire-Katze, in deutschen Übersetzungen Grinsekatze oder Grinse-Katze) ist eine Figur aus dem Roman Alice im Wunderland (Alice's Adventures in Wonderland) von Lewis Carroll. Erstmals gezeichnet hat sie John Tenniel 1865 für die 1866 erschienene Ausgabe des Buches.
Inhaltsverzeichnis
Namensherkunft
Der englische Originalname der Katze bezieht sich auf die nordenglische Grafschaft Cheshire, wo Carroll 1832 in Daresbury zur Welt kam und seine Kindheit verbrachte. Der Ausdruck To grin like a Cheshire Cat (Wie eine Cheshire Cat grinsen) ist eine englische alte Redewendung. In deutschen Übersetzungen wird der Name oft mit Grinsekatze wiedergegeben. Der Grund dafür ist das charakteristische Grinsen der Katze und wohl insbesondere die Tatsache, dass die Katze verschwinden kann, sodass nur noch ihr Grinsen übrig bleibt.
Alice im Wunderland
Das Tier taucht im sechsten Kapitel, „Ferkel und Pfeffer“ („Pig and Pepper“), auf:
- „Please would you tell me,“ said Alice, a little timidly, for she was not quite sure whether it was good manners for her to speak first, „why your cat grins like that?“
- „It’s a Cheshire-Cat,“ said the Duchess, „and that’s why. [...]“
In deutschen Übersetzungen (hier von Antonie Zimmermann für die Ausgabe von 1869) wird daraus die Grinse-Katze:
- „Wollen Sie mir gütigst sagen,“ fragte Alice etwas furchtsam, denn sie wußte nicht recht, ob es sich für sie schicke zuerst zu sprechen, „warum Ihre Katze so grinst?“
- „Es ist eine Grinse-Katze,“ sagte die Herzogin, „darum! […]“
Weitere Verbreitung
Das Motiv der Cheshire Cat wurde von zahlreichen Künstlern aufgegriffen und in unzähligen Variationen verbreitet, sei es als nachempfundenes oder neugestaltetes Bild wie in neueren Illustrationen des Buches oder auch als Zeichentrickfilm-Figur in der Disney-Produktion Alice in Wonderland von 1951. In der englischen Verfilmung des Stoffes von 1999 als Spielfilm unter dem Originaltitel Alice in Wonderland wird die Grinsekatze von Whoopi Goldberg dargestellt.
Auch in Texten anderer Autoren taucht die Cheshire Cat auf, etwa als gleichnamige Figur in der Romanserie von Jasper Fforde, dessen Werk für seinen Reichtum an literarischen Anspielungen bekannt ist.
In dem Buch Unser Kosmos von Carl Sagan kommt das Grinsen der Katze in einer Demonstration von einem Fiktiven Planeten mit variabler Gravitation vor. Das Grinsen ist sogar sichtbar bei Gravitationskräften über der eines Schwarzen Loches.
Die US-amerikanische Pop-Punk-Band blink-182 benannte ihr 1994 erschienenes Debütalbum ebenfalls Cheshire Cat.
Die britische Indie-Rock Band Milburn nannte ihre zweite Singleauskopplung aus ihrem Debütalbum Well, Well, Well „Cheshire Cat Smile“.
Nach der Cheshire Cat ist ebenfalls der Asteroid Cheshirecat benannt.
In einigen Bildern der Comic-Serie Peanuts verschwindet Snoopy ebenfalls bis auf sein Lächeln und in anderen Bildern bis auf seine Nase.
Ein Konzept der theoretischen Elementarteilchenphysik, das in Bag-Modellen verwendet wird und unter anderem von Holger Bech Nielsen stammt, heißt nach der Lewis-Carroll-Katze „Cheshire Cat Principle“. Das Prinzip besagt, dass die sich aus der Zusammenfügung von unterschiedlichen Beschreibungen innerhalb und außerhalb eines Bag mit Radius R ergebende Theorie vom genauen Wert des Radius unabhängig ist (der Radius verschwindet also aus der Theorie wie Carrolls Katze).
Siehe auch
Weblinks
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