Alice’s Adventures in Wonderland

Alice’s Adventures in Wonderland

Alice im Wunderland (englischer Originaltitel: Alice’s Adventures in Wonderland) ist ein Kinderbuch des britischen Schriftstellers Lewis Carroll.

Illustration von John Tenniel (1865)

Die fiktionale Welt, in der Alice im Wunderland angesiedelt ist, spielt in einer Weise mit Logik, dass sich die Erzählung unter Mathematikern und Kindern gleichermaßen großer Beliebtheit erfreut. Sie enthält zahlreiche satirische Anspielungen – nicht nur auf persönliche Freunde Carrolls, sondern auch auf die Schullektionen, die Kinder im England jener Zeit auswendig lernen mussten. Meistens werden die Geschichte und ihre Fortsetzung Alice hinter den Spiegeln (im Original: Through the Looking-Glass and What Alice Found There) als eine Einheit angesehen. Bekannt sind die Bücher auch durch die Illustrationen des britischen Zeichners John Tenniel in den ersten Ausgaben.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsangabe

Die Titelheldin Alice wird während eines langweiligen Picknicks mit ihrer Schwester Cecila auf ein weißes Kaninchen aufmerksam, dem sie schließlich in dessen Bau folgt. Dabei landet sie in einer traumartigen Unterwelt, die vor Paradoxa und Absurditäten nur so strotzt. Beim Versuch, dem Kaninchen zu folgen, passieren dem Mädchen zahlreiche Missgeschicke. So begegnet sie beispielsweise einer Gruppe winziger Tiere, die in einem Meer von Alices Tränen gestrandet sind. Ferner wird die Protagonistin im Kaninchenbau gefangengenommen und trifft auf einen Säugling, der sich plötzlich in ein Schwein verwandelt. Neben diesen Ereignissen stößt Alice außerdem auf die Cheshire Cat (Grinsekatze), die im Verlauf des Gesprächs mit ihr schließlich verschwindet, bis nur noch ihr Grinsen sichtbar ist. Danach trifft das Mädchen auf eine unendlich lange dauernde Teegesellschaft und wird nachfolgend schließlich zu einem Croquet-Spiel mit vermenschlichten Spielkarten überredet, bevor die Geschichte damit endet, dass der Herz-Bube wegen Diebstahls vor Gericht gestellt wird und Alice unter einem Baum bei ihrer Schwester aufwacht.

Werkgeschichte

Cover des Originalmanuskripts der Alice aus dem Jahr 1864
Alice Pleasance Liddell, Vorbild für die fiktive Alice. Foto von Lewis Carroll aus den späten 1850er Jahren

Das Buch wurde erstmals am 4. Juli 1865 veröffentlicht. Es ist inspiriert durch eine Bootsfahrt auf der Themse genau drei Jahre zuvor, auf der Carroll den drei Schwestern Lorina Charlotte, Alice Pleasance und Edith Liddell, Töchtern des Oxforder Dekans, eine Geschichte erzählte, die er erst unter dem Namen Alice's Adventures Under Ground und dann nach Erweiterungen als Alice's Adventures in Wonderland niederschrieb. Carroll war sich zunächst unschlüssig, ob er sein Werk publizieren sollte. Er gab es in dieser Situation seinem Freund George MacDonald, der es seinen Kindern vorlas. MacDonalds Sohn Greville war so begeistert, dass er wünschte, es gäbe 60.000 Bände davon. Diese Begeisterung genügte, um Carroll selbst zu überzeugen. Das Buch fand gleich nach seinem Erscheinen großen Anklang und viele begeisterte Leser. Dazu gehörten unter anderem der junge Oscar Wilde und Königin Victoria.

Nur zweiundzwanzig Exemplare der ersten Edition von 1865 haben sich bis heute erhalten, davon befinden sich fünf in Privathand und siebzehn in öffentlichen Bibliotheken. Im Jahre 1998 wurde eine Erstausgabe für 1.500.000 US-Dollar versteigert und wurde damit zum teuersten Kinderbuch aller Zeiten. 1890, 25 Jahre nach Erscheinen der Originalausgabe, erschien The Nursery Alice, eine verkürzte Version von Alice im Wunderland, die vom Autor selbst für Kinder im Alter bis zu fünf Jahren adaptiert worden war und zwanzig kolorierte und vergrößerte Zeichnungen von John Tenniels Illustrationen aus dem Originalbuch enthielt. Den Umschlag entwarf die Malerin und Illustratorin Gertrude Thomson, eine Bekannte von Carroll.

Im Buch The Annotated Alice (erweiterte Fassung: All About Alice) des amerikanischen Schriftstellers Martin Gardner sind die zahlreichen Anspielungen des Werkes näher erläutert.

Übersetzungen ins Deutsche

  • Antonie Zimmermann, 1869
  • Helene Scheu-Riesz, Wien/Leipzig 1919
  • Robert G. L. Barrett, Würzburg 1922
  • Klara Sternbeck, Berlin 1931
  • Werner Bloch, Berlin 1946
  • Anita Hüttenmoser, Zürich 1947
  • Gerda Wachsmuth und Peter A. Horn, Hamburg 1948
  • Kurt Hansen, Hamburg 1948
  • Walther Günther Schreckenbach, Nürnberg 1948
  • Franz Sester, Düsseldorf 1949
  • Kurt Schrey, Opladen, 1950
  • Wolfgang Freitag, München 1955
  • Sybil Gräfin Schönfeldt, München 1955
  • Ingrid Strasser, Wiesbaden 1962
  • Christian Enzensberger, Frankfurt am Main 1963
  • Fritz Kölling, Stuttgart 1966
  • Lieselotte und Martin Remané, Berlin 1967
  • Katrin Behrend, Stuttgart 1970
  • Christiane Rochlitz, Göttingen 1974
  • Walter E. Richartz, Zürich 1977
  • Alexandra Marchl- von Herwarth, Bayreuth 1984
  • Otto Werdau und G. v. Kleist, Preßburg / Bratislava 1984
  • Nanette von Cube, München 1985
  • Harald Raykowski, München 1987
  • Dieter H. Stündel, München 1988
  • Barbara Teutsch, Hamburg 1989
  • Angelika Eisold-Viebig, Erlangen 1991
  • Siv Bublitz, Reinbek 1993
  • Günther Flemming, Stuttgart 1999
  • Herbert W. Kolss, Rastede 2003
  • Friedrich Stockmann, Bad Vöslau 2004
  • Sonja Hartl, Stuttgart/Wien 2004
  • Martin Karau, Berlin 2005
  • Dorothee Lehlbach, Augsburg 2005

Stark verkürzte, sowie freie Nachdichtungen wurden nicht berücksichtigt.

Bühnenbearbeitungen

  • Eberhard Möbius, Hamburg um 1970
  • Roland Schimmelpfennig, Dresden 2003
  • Jürgen Popig, Stuttgart 2004
  • Daniela Voss, Halle 2005
  • Angelika Görs, Thorsten Schüring (Musikschule Stadt Leverkusen), Leverkusen 2007
  • Johanna Schall, Rostock 2007
  • Unsuk Chin, München 2007
  • Viktor Bodó, Graz 2007 (Premiere am 16. November 2007)
  • Raimund Schall, Basel 2008 (Premiere 15. November 2008)
  • Katrin Lange, Düsseldorf 2009 (Premiere am 14. Februar 2009)

Filmadaptionen

Die Geschichte wurde bisher 24 Mal verfilmt. Ende Juli 2008 wurde bekannt, dass Tim Burton eine 3D-Verfilmung des Kinderbuchklassikers plant. Für die Titelrolle wurde die wenig bekannte Australierin Mia Wasikowska ausgewählt, während Johnny Depp in die Rolle des verrückten Hutmachers schlüpfen soll. Ein Kinostart ist für den Sommer 2010 vorgesehen.[1]

  • 1903 – Alice in Wonderland (1903) als Kinofilm von Cecil Hepworth
  • 1910 – Alice in Wonderland (1910) als Kinofilm der Edison Studios
  • 1915 – Alice in Wonderland (1915) als Kinofilm von W. W. Young
  • 1931 – Alice in Wonderland (1931) als Kinofilm von Bud Pollard, der erste Alice-Film, der kein Stummfilm war
  • 1933 – Alice in Wonderland von Norman McLeod
  • 1948 – Alice in Wonderland (1948) als Kinofilm von Dallas Bower
  • 1951 – Alice im Wunderland (1951) (OT: Alice in Wonderland) als Disney-Trickfilm
  • 1955 – Alice in Wonderland (1955) als Fernsehfilm von Maurice Evans
  • 1965 – Alice in Wonderland (1965) als Fernsehfilm von Dennis Potter
  • 1966 – What's A Nice Kid Like You Doin' In A Place Like This? als Trickfilm von Alex Lovy
  • 1966 – Alice in Wonderland (1966) als Fernsehfilm von Jonathan Miller
  • 1966 – Alice Through the Looking Glass als Fernsehmusical von Alan Handley mit Judi Rolin in der Hauptrolle
  • 1972 – Alice's Adventures In Wonderland als Musical von Willian Stirling, mit Michael Crawford
  • 1976 – Alice in Wonderland (1976) als Pornomusical von Bud Townsend
  • 1981 - Alica w Strone Tschjudess (Алиса в Стране чудес (Russische Zeichentrickserie))
  • 1982 - Alice at the Palace (1981/82) als Musical von Elizabeth Swados (mit Meryl Streep als Alice)
  • 1982/83 – Alice In Wonderland (1982/83) als Musical von Kirk Browning
  • 1982 – Alice in Wonderland (1982) als Theaterstück von John Driver
  • 1983 – Alice im Wunderland (Anime) (Fushigi no Kuni no Arisu), Anime-Serie von Nippon Animation
  • 19?? – Alice in Wonderland in Paris, als Trickfilm
  • 1985 – Alice in Wonderland
  • 1988 – Neco z Alenky als Fernsehfilm von Jan Svankmajer
  • 1999 – Alice in Wonderland (1999) als Fernsehfilm von John Henderson
  • 1999 – Alice im Wunderland (1999) als Fernsehfilm von Nick Willing
  • 2000 – Alice Underground als Fernsehfilm von Robert E. Lee
  • 2004 – Alice’s Misadventures in Wonderland als Fernsehfilm von Robert Rugan

Einflüsse

Der Roman hat seit seinem Erscheinen im Jahre 1865 neben Carrolls eigener Fortsetzung „Durch den Spiegel und was Alice dort fand“ (1871) zahlreiche Fortsetzungen und Parodien nach sich gezogen oder Autoren bei der Wahl ihres Titels beeinflusst, wobei die Adaptionen, von Medienwahl bis Umsetzung, oft sehr eigene Wege gingen.

Selbst in die Medizin ist der Name des Romans eingegangen: Das Alice-im-Wunderland-Syndrom bezeichnet eine Erkrankung, bei der Patienten sich selbst oder ihre Umgebung in veränderter Weise, oft verkleinert oder vergrößert, wahrnehmen.

Literatur

Douglas Adams spielt im zweiten Roman seiner Anhalter-Serie (Das Restaurant am Ende des Universums) auf eine Szene in „Alice hinter den Spiegeln“ an. Dort behauptet Alice gegenüber der weißen Königin, es sei unmöglich, die Zeit rückwärts zu durchlaufen. Die weiße Königin antwortet, dass, Unmögliches zu glauben, nur eine Frage der Übung sei. Sie selbst habe in jungen Jahren teilweise bis zu sechs unmögliche Dinge schon vor dem Frühstück geglaubt. Im „Restaurant“-Roman werden sechs Gründe aufgezählt, wieso das Restaurant am Ende des Universums unmöglich sei. Dann folgt der Werbespruch von Milliways: „Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?“

In der Science-Fiction-Krimierzählung "Der Samenbankraub" von Gert Prokop erhält der Detektiv Timothy Truckle bei einem Kunden Zugang zu einer riesigen Sammlung verbotener Literatur. Das einzige Buch, das er zu lesen wünscht, ist "Alice im Wunderland".

Auch James Joyce bezieht sich in seinem Werk Finnegans Wake auf Alice im Wunderland.

Eine weitere Anspielung findet sich im Roman Tot von Stephen King, dem dritten Band des Turm-Zyklus. Dort wird der Junge Jake, ein Begleiter der Hauptfigur Roland, in der sterbenden Stadt Lud von einem Verrückten entführt. Dieser zerrt ihn durch Labyrinthgänge aus Müll und Schutt in die Unterwelt der Stadt. Schließlich landet Jake vor dem Chef der Unterweltlichen, dem sogenannten Tick-Tack-Mann, der ein Faible für Uhren hegt. Ähnlich wie der Jabberwocky ist dieser Tick-Tack-Mann hochgefährlich und spricht in seltsamen Worten zu Jake. Für ihn hängt sein Überleben davon ab, dass er errät, was diese Worte bedeuten sollen, bzw. was er sagen soll, damit es so aussieht, als ob er verstanden hätte. Jake hat im Gegensatz zu Alice hier keinen Gehilfen. Der finale Ausbruch aus dieser Stadt und die Rückkehr in die Freiheit gelingen dann schließlich auch erst in einer Art Prozess, einem Rätselspiel zwischen einem intelligenten Computer und Rolands Schar, das letztere für sich entscheiden können.

2004 erschien die Neuerzählung des US-Autors Frank Beddor The Looking Glass Wars (dt. Das Spiegellabyrinth, 2005).

Film

Im US-amerikanischen Kinofilm Dreamchild (1985) spielt Coral Browne die inzwischen greise Alice im Wunderland, in den Rückblenden ist Jane Asher als ihre Mutter zu sehen. Der Film entstand als Produktion von "Jim Hensons Creature Shop" und war ein internationaler Erfolg.

Mehrere Anspielungen auf die Abenteuer von Alice finden sich im Science-Fiction-Film The Matrix.

Auch in Weekend von Jean-Luc Godard tauchen Figuren aus Carrolls Buch auf.

In Mike Hodges Pulp (auf deutsch Malta sehen und sterben) von 1972 spielt Dennis Price einen mysteriösen Engländer, der laufend Alice im Wunderland zitiert und äußerlich der Figur des verrückten Hutmachers ähnelt.

Der schwarze Hase Frank aus Donnie Darko, der dem Titelhelden zu Beginn des Films das Auslaufen seiner Zeit voraussagt, kann als Anspielung auf Carrolls weißes Kaninchen gesehen werden.

Auf Carrolls Roman spielt Wim Wenders im Titel seines Films Alice in den Städten an, der von der Odyssee eines kleinen Mädchens und seines erwachsenen Begleiters durchs Ruhrgebiet erzählt.

Robert De Niro sagt als verstörter Taxifahrer Travis Bickle in Taxi Driver (Martin Scorsese 1976) das Gedicht von Humpty Dumpty auf.

In Mein Nachbar Totoro des japanischen Regisseurs Hayao Miyazaki verfolgt die Hauptfigur Mei (ein kleines Mädchen) eines der Totoros und fällt dabei durch ein Baumloch, sie wird von ihrer größeren Schwester und ihrem Vater schlafend gefunden. Der im gleichen Film vorkommende Catbus erinnert zudem an die Grinsekatze. Auch Miyazakis Chihiros Reise ins Zauberland scheint von Alice im Wunderland inspiriert zu sein: Die Grundkonstellation „Mädchen wird aus ihrer Alltagswelt gerissen und findet sich in einer Zauberwelt wieder“ ist die gleiche, Chihiro und ihre Familie gehen zu Beginn des Films durch einen Tunnel und Chihiros Eltern werden in Schweine verwandelt, dem Baby aus Alice entsprechend.

Der Film Tideland von Terry Gilliam hat mehrere Parallelen, so liest die Protagonistin ihrem Vater mehrfach aus Alice im Wunderland vor, des Weiteren begibt auch sie sich auf eine Reise in Fantasiewelten. Bereits 1977 hatte Gilliam mit Jabberwocky eine Hommage an das gleichnamige Gedicht aus Carrols Alice hinter den Spielgeln inszeniert.

Im Film Fahrenheit 451 ist Alice im Wunderland eines der Bücher, das von den Bücherfreunden vor der Auslöschung durch die Regierung bewahrt wird.

Pop-Musik

Die US-Rockband Jefferson Airplane hatte 1967 einen Hit mit dem Lied White Rabbit (Album Surrealistic Pillow), das die Geschichte von Alice vor einem hypnotischen Bolero-Rhythmuspsychedelisch“ interpretiert.

Detlev Schmidtchen und Jürgen Rosenthal, ehemalige Mitglieder der deutschen Gruppe Eloy, nahmen 1981 unter dem Namen Ego on the Rocks ein Album mit dem Titel Alice in Wounderland auf.

Die englische Punk-New Wave-Band The Stranglers nahm für ihr Album Aural Sculpture 1984 den Song Mad Hatter auf, der sich aus Motiven aus Alice im Wunderland zusammensetzt.

Gwen Stefani, Sängerin der Gruppe No Doubt, spielt in ihrem Video What You Waiting For? auf Alice im Wunderland an, unter anderen mit Tic-Tac, einer Riesen-Gwen in einem Haus und Gwen als Königin mit davor tanzenden Flamingos.

Anspielungen finden sich auch in dem Lied Cornflake Girl von Tori Amos und in Humpty Dumpty von Aimee Mann.

Die deutsche Gruppe Samsas Traum spielte auf der LP Tineoidea oder Die Folgen einer Nacht – Eine Gothic-Oper in BlutMoll mit dem Stück Ein Foetus wie Du - Komm’ auf mein Begräbnis, Baby! auf Alice und den Pädophilie-Streit um Lewis Carroll an.

Die US-amerikanische Psychobillyband Nekromantix veröffentlichte ein Lied mit dem Namen Alice in Psycholand auf ihrem Album Curse of the Coffin (1991), in dem es um ein psychisch krankes Mädchen mit dem Namen Alice geht. Der Titel spielt auf Alice im Wunderland an.

Auf dem Album Twilight in Olympus der US-amerikanischen Progressive-Metal-Band Symphony X gibt es einen Longtrack namens Through the Looking Glass, der auf Alice hinter den Spiegeln basiert.

Das Video zu Don’t Come Around Here No More von Tom Petty & the Heartbreakers spielt in der Szenerie der Teeparty des verrückten Hutmachers, wobei Tom Petty selbst den Mad Hatter spielt.

John Lennon hat laut Interviews aus der Beatles-Anthology zugegeben, dass er zu seinen Beatles-Kompositionen I Am the Walrus und Lucy in the Sky with Diamonds von „Alice im Wunderland“ inspiriert wurde.

Marilyn Manson veröffentlichte 2007 sein Album Eat Me, Drink Me, das sich thematisch an Alice im Wunderland orientiert.

Auf dem Album Digital Ash in a Digital Urn von Bright Eyes ist ein Song mit dem Titel Down in a Rabbit Hole vorhanden, betitelt nach dem ersten Kapitel von Alice im Wunderland.

Tom Waits veröffentlichte 2002 das Album Alice, bei dem sich ein Großteil der Lieder (etwa Alice und We’re All Mad Here) auf Szenen aus dem Buch bezieht.

Die kalifornische Rockband Toto veröffentlichte 2002 ein Coveralbum unter dem Titel Through the Looking Glass.

Die US-amerikanische Band Hypnogaja veröffentlichte 2005 den Song Looking Glass auf ihrem fünften Studioalbum Below Sunset, das Alices Ankunft und Aufenthalt im Wunderland beschreibt.

Die britische Band Hatcham Social benutzt das Nonsens-Gedicht Jabberwocky in einem ihrer Lieder als Text.

Die deutsche Band Stillste Stund veröffentlichte 2008 ihre Alice E.P. auf dem alternativen Platten-Label Alice In …. Die EP bringt eine 2001 begonnene Werkreihe zu Ende, die eine düstere Adaption von Carrolls Werk darstellt. Neben den „Alice“-Stücken lassen sich darauf Titel wie Dissozialtives Wunderland und Multiple Spiegelwelt finden.

Die deutsche Rockband Oomph behandelt in ihrem Musikvideo zum Titel Labyrinth das Thema Alice im Wunderland; unter anderem sieht man hier Alice, den weißen Hasen und die weiße Königin.

Oper

Im Jahr 2001 wurde die Vertonung des Buchstoffs des russischen Komponisten Alexander Knaifel im Amsterdamer Theater Carre aufgeführt.

Chin Un-suks Oper Alice in Wonderland wurde am 30. Juni 2007 in der Bayerischen Staatsoper unter der Leitung von GMD Kent Nagano, Regie und Bühne Achim Freyer, uraufgeführt.

Malerei

Sigmar Polke, einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Postmoderne, veröffentlichte 1971 ein Bild mit dem Titel Alice im Wunderland (Mischtechnik auf Dekostoff), in welchem er eine der Originalillustrationen verarbeitete.

Theater

Für das Thalia Theater in Hamburg wurde eine Neubearbeitung des Buches inszeniert, bei der Tom Waits die Musik beisteuerte.

Von 2003 bis 2005 wurde eine Bearbeitung des Werkes von Roland Schimmelpfennig (Text) und Mousse T. bzw. Sven Kaiser (Musik) am Schauspielhaus Hannover gegeben. Diese Adaption lief 2006 auch an der „Schule des Theaters“ in Wien.

2007 wurde das Stück "Wunderland" an der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin von Johannes Matuschka und Daniel Michelis als interaktive Second Life Performance inszeniert.

2008 wurde eine neue tänzerische Adaption von Alice im Wunderland von Roberto Campanella für das Ballett Augsburg kreiert. Alice im Wunderland entsteht in Kooperation mit der Augsburger Puppenkiste. Im 60. Jahr ihres Bestehens ist dies die erste Kooperation der weltberühmten Institution mit dem Augsburger Theater. (Quelle: Stadttheater Augsburg)

Für das Junge Schauspielhaus Düsseldorf entwickelte der künstlerische Leiter Stefan Fischer-Fels mit der Autorin Katrin Lange eine Adaption Alice: im Wunderland! mit Mitteln des Schauspiels und des Tanzes, die am 14. Februar 2009 uraufgeführt wurde.

Manga

Im japanischen Pendant zum Comic veröffentlichte die Zeichnerin Kaori Yuki den Manga Angel Sanctuary, in dem der Erzdämon Belial/Mad Hatter auftritt, der an den verrückten Hutmacher angelehnt ist. In einem weiteren God Child spielt der Name des Protagonisten Cain C. Hargreaves auf den späteren Namen Alice Liddels an. Dazu kommen zahlreiche Geschichten, zum Beispiel in Jack the Ripper, wo ein Mädchen namens Alice sich zusammen mit Cain gegen den mordenden weißen Hasen wehren muss. Die Zeichnerin stellte als Abschlussarbeit an der Kunsthochschule einen Alice im Wunderland-Kalender her.

Das japanische Zeichnerteam Clamp hat ein an Alice im Wunderland angelehntes Artbook namens Miyuki-chan in Wonderland veröffentlicht.

Im Manga König der Dornen gibt es zudem ein Mädchen namens Alice, dessen Vorstellungskraft die ganze Welt verändert, und die einen großen Hasen als Leibwächter und Helfer an ihrer Seite hat.

Im Manga Detektiv Loki-Ragnarok von Sakura Kinoshita wird Loki von König Utgard mit einem Rätsel, welches er bis zum Morgengrauen gelöst haben muss, ins Wunderland geschickt, um den Mond und seine Geliebte Spica/Angrboda zu retten. Auf seiner Reise begegnet er der Grinsekatze und nimmt an einer Teekonferenz mit dem verrückten Hutmacher und dem Märzhasen teil. Auch sonst finden sich in Sakura Kinoshitas Werk viele Andeutungen zu Alice im Wunderland.

Computerspiele

Bereits auf dem Commodore 64 erschienen die Spiele "Alice", "Alice in Videoland", "The Further Adventures of Alice in Videoland" und "Alice in Wonderland", welche aber nur Ansatzweise mit den Büchern zu tun haben. Im Spiel American McGee’s Alice übernimmt der Spieler die Rolle von Alice, die sich durch ihr Wunderland kämpfen muss, das sich nach dem Tod ihrer Eltern in eine Horrorvision des ursprünglichen Wunderlands verändert hat. Auch im Play-Station-2-Spiel „Kingdom-Hearts“ von Squaresoft muss sich der Spieler auf dem Wunderland-Planeten beweisen, der sich stark am Disney-Film orientiert. Daneben nimmt auch das Text-/Graphikadventure „Wonderland“ von Magnetic Scrolls aus dem Jahre 1990 das Buch als Vorlage. Zudem wurde mit den Pilzen, die die Spielfigur größer und stärker machen, eines der charakteristischen Elemente der Super Mario-Serie durch Carrolls Werk inspiriert.

Trivia

Die Anekdote, dass Königin Victoria während einer Audienz, die sie Carroll gab, ein Exemplar seines nächsten Werks vorbestellte, von ihm aber eine mathematische Abhandlung erhielt, ist unbestätigt.[2]

In den 70er-Jahren wurde innerhalb der LSD-Bewegung Alice im Wunderland als Beschreibung von LSD-Trips, oder Trips anderer halluzinogener Drogen (Psilocybin, Meskalin) interpretiert. Zwar existiert hierfür kein Beleg, jedoch gibt es eine Vielzahl von Anspielungen im Buch, die auf Drogenerlebnisse hindeuten. So verändert sich etwa die Größe von Alice durch den Konsum von Keksen, Pilzen und Flüssigkeiten. Problematisch ist allerdings die Tatsache, dass derartige Drogen in Europa gar nicht bekannt waren, als das Buch erschien. Viel wahrscheinlicher ist hingegen, dass Lewis Carroll am Alice-im-Wunderland-Syndrom litt, und die dadurch erlebten Erfahrungen verarbeitete.

Literatur

  • Christian Enzensberger: Der Aufruhr der Regeln, Nachwort zu: Alice im Wunderland, mit den Illustrationen von John Tenniel, Insel Verlag, Frankfurt am Main 1963 (TB mit den Ill.: ISBN 3-45831-742-2)
  • Martin Gardner: Alles über Alice. Europa Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-20375-950-0
  • Gilles Deleuze: Logik des Sinns, Suhrkamp 1993, ISBN 3-51811-707-6
  • Raymond Smullyan: Alice im Rätselland, ISBN 3-8105-1808-5 (Alice in the Puzzle-Land) 1982
  • Lewis Carroll: Die kleine Alice (The Nursery Alice). Diogenes Verlag, Zürich, November 2008, ISBN 978-3-257-01132-6

Einzelnachweise

  1. vgl. dpa/EFE: Johnny Depp wird zum verrückten Hutmacher bei fr-online.de, 28. Juli 2008 (aufgerufen am 30. Juli 2008)
  2. http://www.snopes.com/language/literary/carroll.htm

Weblinks


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