Grischkat

Grischkat

Hans Grischkat (* 29. August 1903; † 1977) war ein deutscher Dirigent, Chorleiter, Kirchenmusiker und Stuttgarter Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Hans Grischkat studierte an der Universität Tübingen zunächst Naturwissenschaften, später Musikwissenschaft. An der Musikhochschule Stuttgart erhielt er Unterricht bei Hermann Keller.

Tätigkeit

Grischkat war früh schon in der Singbewegung engagiert. Er gründete 1924 den Reutlinger Singkreis, 1931 dann den Schwäbischen Singkreis und 1936 den Grischkat-Singkreis in Stuttgart. Nach 1945 rief er das Schwäbische Symphonie-Orchester Reutlingen ins Leben, ein Orchester, das heute als Württembergische Philharmonie bekannt ist. Er war bis 1950 erster Dirigent dieses Klangkörpers.

Hans Grischkat führte 1926 erstmals in Württemberg die Johannespassion von Johann Sebastian Bach ohne Kürzungen und mit alten Instrumenten auf. Es folgte 1935 eine an der Historischen Aufführungspraxis orientierten Wiedergabe der Matthäuspassion von Bach, die Einfluß auf folgende Bachinterpretationen im süddeutschen Raum hatte.

Grischkat wirkte als Musiker sowohl an der Christuskirche in Reutlingen als auch an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Er war unter anderem Lehrer von Helmuth Rilling.

Als Musikwissenschaftler und Herausgeber betreute er die Reihe Die Kantate, die im Stuttgarter Hänssler-Verlag in vielen Einzelbänden erschien und vorwiegend kirchenmusikalisches Aufführungs- und Notenmaterial darbot.

Literatur

Über Hans Grischkat

  • Karl Michael Komma: Artikel Grischkat, Hans, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Suplement 16, Bärenreiter-Verlag Kassel 1976, Spalte 538-539, ISBN 3-7618-5913-9
  • Klaus Peter Leitner: Hans Grischkat (1903–1977), Ein Bachinterpret der Jugendmusikbewegung in Württemberg – eine Biographie, Dissertation Hamburg 2000, ISBN 978-3-8300-0122-5, ISBN 3-8300-0122-3
  • Otto Paul Burkhardt: Hans Grischkat und das Musikleben der Stadt Reutlingen, hrsg. vom Stadtarchiv Reutlingen, Reutlingen 2003. 109 S., 69 Abb.

Von Hans Grischkat

  • Hans Grischkat (Herausgeber): Johann Sebastian Bach: „Der Friede sei mit dir“. Kantate Nr. 158. Kantate zum 3. Ostertag aus der Reihe: Die Kantate. Eine Sammlung geistlicher Musik für Chor und Instrumente. Band 28, Hänssler-Verlag Stuttgart 1959, mit vier Faksimile-Seiten

Einspielungen (Auswahl)

  • Johann Sebastian Bach, Weihnachts-Oratorium BWV 248 (Gesamtaufnahme) mit Maria Friesenhausen – Sopran, Hildegard Laurich – Alt, Peter Wetzler – Tenor und Bruce Abel – Bass. Chor: Schwäbischer Singkreis und das Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Leitung: Hans Grischkat, Sun Five (SF 40 803)
  • Johann Sebastian Bach, H-Moll-Messe mit dem Schwäbischen Singkreis, dem Orchester des 35. Deutschen Bachfestes, Leitung: Hans Grischkat (Vox Box VBX 7, 1960, 3 LP)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hans Grischkat — (* 29. August 1903; † 1977) war ein deutscher Dirigent, Chorleiter, Kirchenmusiker und Stuttgarter Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Tätigkeit 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Schwäbischer Singkreis Stuttgart — Schwäbischer Singkreis / seit 2002: Rondo Vocale Sitz: Stuttgart / Deutschland Gründung: 1931 Gattung: Kammerchor Gründer: Hans Grischkat Leiter/ in: Gereon Müller …   Deutsch Wikipedia

  • Schwäbischer Singkreis — / seit 2002: Rondo Vocale Sitz: Stuttgart / Deutschland Gründung: 1931 Gattung: Kammerchor Gründer: Hans Grischkat Leiter: Gereon Müller …   Deutsch Wikipedia

  • Gmindersdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hohbuch — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • In Laisen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kaibach — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Katzensteg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Lerchenbuckel — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Markwasen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”