Grottenstengel

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Krauser Ampfer
Krauser Ampfer (Rumex crispus)

Krauser Ampfer (Rumex crispus)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae)
Ordnung: Knöterichartige (Polygonales)
Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Gattung: Ampfer (Rumex)
Art: Krauser Ampfer
Wissenschaftlicher Name
Rumex crispus
L.
Der giftige Krause Ampfer.

Der Krause Ampfer (Rumex crispus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae).

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Der Krause Ampfer ist circumpolar verbreitet und ist im gesamten eurasischen Gebiet zu finden. Er ist in ganz Deutschland weit verbreitet. Man findet ihn in Unkrautfluren, an Ufern, Gräben, auf Äckern, in Gänseangern, in nassen Wiesen. Er bevorzugt verfestigten, schweren, nährstoffreichen Lehm- und Tonboden. Nach Ellenberg ist er eine Halblichtpflanze, ein Mäßigwärmezeiger, ein Feuchtezeiger, auf mäßig stickstoffreichen Standorten wachsend und eine Klassencharakterart der Kriechstraußgras-Rasen bzw. Flutrasen (Agrostietea stoloniferae).

Erkennungsmerkmale

Der Krause Ampfer ist eine immergrüne, mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 30 bis 150 Zentimetern erreicht. Man zählt ihn zu den Hemikryptophyten. Die Grundblätter sind mit einem gestutzten herzförmigen Grund versehen und wachsen vorn zu einer Spitze aus. Die Blattspreiten der Grundblätter sind vier- bis achtmal so lang wie breit, bis 40 cm lang und am Rand gewellt. Der Blattrand ist stark kraus. (Daher erhielt diese Pflanzenart auch ihren Beinamen.)

Seine unauffälligen Blüten sind durch Vormännlichkeit gekennzeichnet. Er blüht von Juni bis August. Seine Blüten werden durch Wind bestäubt. Die Valven sind stets ganzrandig und breiter als die vorhandene Schwiele. Diese ist groß, entwickelt sich früh und verhärtet sich. Die Fruchtstiele sind meist doppelt so lang wie die Valven und oberseits breit kreiselartig geformt. Die Früchte sind im Durchschnitt nur 1,5 bis 1,8 mm breit.

Ökologie

Der Krause Ampfer ist eine Pionierpflanze, die bis 3 m tief wurzelt. Sie ist andromonözisch. Die (größeren) Zwitterblüten sind vormännlich. Durch die getrennte Stellung der beiden Geschlechter ist Selbstbestäubung innerhalb der Blüte unmöglich. Wegen der glätten Diasporen findet sicher keine Klettausbreitung statt, aber Wasserausbreitung ist wahrscheinlich. Zumeist findet Windausbreitung statt. Die Samen können über viele Jahre keimfähig bleiben.

Giftigkeit

Die Pflanze ist besonders durch ihren Gehalt an Oxalaten schwach giftig (auch getrocknet). Hauptwirkstoffe: Kaliumoxalat, freie Oxalsäure, Gerbstoffe, Anthrachinone. Wirkungsmechanismus: lokale Reizung; resorbierte Oxalsäure bindet Blut-Calcium (führt zu Hypocalcämie); Calciumoxalat-Kristalle schädigen bei Ausscheidung die Nieren. Vergiftungssymptome sind: Erbrechen, Durchfall, Kolik, Herzrhythmusstörungen, Hypotonie, Zittern, Lähmungen, Hämaturie/Anurie u. a. Vergiftungen mit tödlichem Ausgang bei Kindern und Tieren sind bekannt; bei Massenauftreten in Wiesen kann es auch zu Vergiftungen von Weidevieh kommen; Pferde und Schafe sind empfindlich, Rinder etwas toleranter (im Pansen erhöht sich Menge oxalatabbauender Mikroorganismen).

Literatur

  • E. Oberdorfer : Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage, Ulmer-Verlag, 2001, ISBN 3-8001-3131-5
  • H. Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 5. Auflage, Ulmer-Verlag, 1996
  • Margot Spohn/ Marianne Golte-Bechtle: Was Blüht den da? Enzyklopädie, Kosmosverlag, 2005
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 6. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2005, ISBN 3-494-01397-7
  • Schmeil-Fitschen: Die Flora von Deutschland interaktiv, ISBN 3-494-01368-3


Weblinks

Steckbrief: [1] Schadwirkung: [2] Bilder: [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11]


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