- Group Club Handball
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Die Group Club Handball (kurz GCH) (engl.; dt. etwa: „Vereinigung der Handballclubs“) ist ein Zusammenschluss verschiedener europäischer Handball-Spitzenvereine. Sie wurde am 25. November 2006 in Düsseldorf mit dem Ziel, die Interessen der Mitglieder gegenüber der EHF und der IHF zu vertreten, gegründet und umfasste zunächst 14 Mitglieder. Die Vereinigung wurde nach dem Vorbild der G-14 im Fußball gegründet und soll den Informationsfluss zwischen Vereinen und Verbänden erleichtern.
Inhaltsverzeichnis
Ziele + Entwicklung
Die (zunächst) 14 Clubs aus acht Nationen wollen gegenüber der Europäischen Handballföderation (EHF) und dem Weltverband International Handball Federation (IHF) Einfluss auf wichtige Entscheidungen nehmen. Sie bieten den Dachverbänden ihre Hilfe an und wollen den Informationsfluss zu den Verbänden sowie untereinander verbessern. Mit der GCH hat die EHF nun einen konkreten Ansprechpartner, wenn es um Belange der Klubs geht. Als Themenschwerpunkte im Gründungsjahr wurden die eigene Struktur, das Thema Champions League (insbesondere die Punkte Terminkalender, TV-Verträge und Werberichtlinien) sowie das Thema Nationalmannschaften ausgegeben. Die GCH möchte besonders bei der Vermarktung und Organisation der von der EHF ausgerichteten Champions League mehr Mitsprache erreichen. Außerdem werden sich die Mitglieder mit den Themen Abstellgebühren der Nationalspieler, Versicherungen und dem Länderspiel-Terminkalender beschäftigen. Es wird eine enge Kooperation mit der EHF und der IHF angestrebt.
Im Dezember 2007 unterzeichneten 24 Europäische Topclubs einen Vertrag, in dem sie ihre Marketing- und Medien-Rechte für die Saison 2008/2009 an die GCH abtreten und somit in Konfrontation zur EHF auftreten.
Daraufhin beschloss der Kongress der EHF im Januar 2008 die Einführungen von 2 Klubkomitees mit beratender Funktion, eins innerhalb der EHF und eins innerhalb der EHF Marketing GmbH.
Bei der Europameisterschaft 2008 in Norwegen richtete die EHF erstmals einen Fond ein, aus dem Klubs für während der EM verletzte Spieler entschädigt wurden.
Seit 2008 ist der Präsident der GCH vom EHF-Kongress gewählter Klubvertreter in der EHF Wettbewerbskommission.
Im April 2009 legte die GCH eine Beschwerde bei der Wettbewerbskommission der Europäischen Gemeinschaft gegen das Monopol der internationale Verbände IHF/EHF ein.
Für die Europameisterschaft 2010 in Österreich kündigte die EHF erstmals eine Entschädigungszahlung für die Abstellung von Nationalspielern an die Klubs an.
Im Januar 2010 kündigte die IHF auf ihrer Homepage für die Zukunft eine ähnliche Entschädigung für die Klubs für die Abstellung von Nationalspielern zu Weltmeisterschaften und eine Versicherung der Spielergehälter zugunsten der Klubs an. Außerdem sollen Klubs künftig in die Kalenderplanung eingebunden werden.
Seit dem 30. Mai 2010 ist mit dem FORUM CLUB HANDBALL (FCH) eine größere Gruppe von europäischen Vereinen unter der Leitung von GROUP CLUB HANDBALL EEIG (GCH) hinzugekommen. Mitglied des FCH werden automatisch die Vereine, welche in der vergangenen Saison eins der folgenden Kriterien erfüllt haben: Letzte 24 EHF Champions-League, letzte 16 EHF-Cup, letzte 16 Cup Winners Cup, letzte 8 Challenge Cup + Nationaler Champion.
Präsident des neu gewählten Vorstands des FCH ist Tomaž Jeršič (SLO); weitere Mitglieder des Vorstands sind die beiden Vize-Präsidenten Dierk Schmäschke (GER) und Joan Marin (ESP) sowie Jens Boesen (DEN) und Radek Wasiak (POL). Geschäftsführer des FCH ist (wie bei der GCH) Dr. Gerd Butzeck.
Das FCH wurde gegründet, um eine größere Anzahl von Vereinen als Vertretung gegenüber EHF und IHF zu haben. Als Grundlage der künftigen Zusammenarbeit zwischen FCH und EHF wurde ein "Memorandum of Understanding (MoU)" geschlossen. Teil des MoU ist das "Professional Handball Board (PHB)", welches zukünftig die Interessen der Verbände, der Vereine, der Ligen und der Spieler vertritt und in die Strukturen der EHF eingebunden ist. Das FCH ist von der EHF als Clubvertretung anerkannt. Die Organisation des FCH erfolgt durch die GCH.
Die Klage der GCH gegen die EHF/IHF vor der Europäischen Kommission wurde nach der Gründung des FCH und der daraus resultierenden Einbindung der Vereine in die Organe der EHF zurückgezogen.
Die GCH steht seit Gründung in ständigem Kontakt mit der EHF und diskutiert Fragestellungen des professionellen Handballs. Ein Kontakt zur IHF besteht nicht.
Mitglieder
Mitglieder der GCH Verein Beitritt Stimmen Vertreter, Funktion im Verein BM Ciudad Real 2006 4 Joan Marín, Board Member FC Barcelona 2006 4 Xavier O'Callaghan, Manager SDC San Antonio 2006 3 Miguel Galarraga, Präsident THW Kiel 2006 4 Ulrich Derad, Geschäftsführer SG Flensburg-Handewitt 2006 3 Holger Kaiser, Geschäftsführer TBV Lemgo 2006 3 Volker Zerbe, Geschäftsführer Ademar León 2006 3 Emilio Álvarez-Prida Carrillo, Geschäftsführer RK Celje 2006 4 Tomaž Jeršič, Manager Medwedi Tschechow 2006 3 Alexander Arawin, Präsident Montpellier HB 2006 4 Robert Molines, Präsident KIF Kolding 2006 1 Jens Boesen, Manager KC Veszprém 2006 1 Csaba Hajnal, Geschäftsführer RK Zagreb 2006 1 Bartol Khaleb, Manager BM Valladolid 2007 1 Dionisio Miguel, Präsident HSV Hamburg 2008 2 Dierk Schmäschke, Vize-Präsident Rhein-Neckar Löwen 2009 1 Thorsten Storm, Manager KS Vive Targi Kielce 2009 1 Bertus Servaas, President Kadetten Schaffhausen 2009 1 Peter Leutwyler, Manager Gründungsmitglieder der Allianz sind die elf Europapokalsieger seit 2001. Neben dem aktuellen Champions-League-Sieger BM Ciudad Real sind noch vier weitere spanische Vereine vertreten. Aus Deutschland nehmen ebenfalls fünf Vertreter an der G14 teil, hinzu kommen RK Celje (Slowenien), Medwedi Tschechow (Russland) sowie Montpellier HB (Frankreich). Außerdem sind KIF Kolding (Dänemark), aufgrund des am weitesten entwickelten Fernsehmarktes, KC Veszprém (Ungarn), als ständiger Finalteilnehmer verschiedener europäischer Wettbewerbe in den letzten Jahren, der RK Zagreb (Kroatien), als Vertreter einer der größten Handballnationen, sowie seit 2007 auch BM Valladolid (Spanien), als EHF Champions League-Halbfinalist von 2006/07, an dem Zusammenschluss beteiligt.
Die offene Struktur ermöglicht eine jederzeitige Erweiterung der Mitglieder. Ein Aufnahmegrund ist u. a. die Halbfinalteilnahme in der Champions League (siehe Valladolid). Allerdings können auch andere Klubs die Aufnahme beantragen, über die die Vollversammlung entscheidet.
Im Jahr 2009 wurde die Gruppierung nach Valladolid und Hamburg um weitere drei Vereine (KS Vive Targi Kielce/POL, Kadetten Handball/SUI und Rhein-Neckar-Löwen/GER) erweitert, so dass die GCH insgesamt 18 Vereine aus zehn Ländern umfasst.
Struktur und Stimmrechte
Hauptberuflicher Geschäftsführer der GCH ist Gerd Butzeck, den Vorstand bilden Präsident Joan Marín (BM Ciudad Real) sowie die Vizepräsidenten Volker Zerbe vom TBV Lemgo und Tomaž Jeršič (Slowenien). Die erste Wahlperiode ist dabei unterschiedlich lang, sie beläuft sich auf zwei, drei oder vier Jahre mit der Möglichkeit, zweimal für drei Jahre wiedergewählt zu werden. Damit wird garantiert, dass nicht in einem Jahr der gesamte Vorstand wechselt. Geschäftsführer Butzeck ist auf vier Jahre bestellt worden.
Jedes Mitglied hat zunächst auf unbefristete Zeit eine Stimme in der Vollversammlung. Die elf Gründungsmitglieder haben zudem eine zusätzliche Stimme. Eine weitere Stimme hat, wer innerhalb der letzten sieben Jahre einen Europapokal-Titel gewonnen hat, Champions-League-Sieger erhalten zudem eine weitere Stimme. Diese zusätzlichen Stimmen sind jedoch nur bis zu sieben Jahre nach dem Titelgewinn gültig und erlöschen, wenn in der Zwischenzeit kein neuer Titel errungen wird. Maximal kann ein Klub also vier Stimmen haben.
Die abstimmungsberechtigte Vollversammlung kommt zweimal im Jahr zusammen, der Vorstand und der Geschäftsführer (Board) treffen sich mindestens viermal im Jahr. In der Geschäftsordnung wurde festgelegt, dass Themen nur an die Dachverbände EHF oder IHF weitergeleitet werden, wenn eine Dreiviertel-Mehrheit in der Vollversammlung dafür zustande kommt.
Finanzierung
Die Finanzierung der GCH wird von den Mitgliedern getragen, also von den Vereinen. 50 Prozent der Beiträge sind für alle gleich, die restlichen 50 Prozent werden proportional nach Stimmanteilen der Klubs aufgeteilt.
Quellen
- Olaf Nolden: G 14 im Handball gegründet – Group Club Handball sucht Kooperation mit EHF auf www.handball-world.com (25. November 2006)
- Erik Eggers: G14-Gründung in Düsseldorf – Das neue Kraftzentrum in Handballwoche Nr. 48/2006 (28. November 2006), S. 5
- Mattias Kornes: GCH setzt EHF unter Druck und übernimmt Marketing- und Medienrechte auf www.handball-world.com (14. Dezember 2007)
Weblinks
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