- TBV Lemgo
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TBV Lemgo Voller Name Turn- und Ballspielverein Lemgo von 1911 Abkürzung(en) TBV Gegründet 1911 Vereinsfarben blau, weiß Halle Lipperlandhalle Plätze 5000 Trainer Dirk Beuchler Liga Handball-Bundesliga 2010/11 Rang 9. Platz DHB-Pokal 3. Runde International EHF-Pokal-Halbfinale Homepage www.tbv-lemgo.de Größte Erfolge National 2x Deutscher Meister 3x DHB-Pokal
4x DHB-SupercupInternational Europapokalsieger der Pokalsieger 1996 EHF-Pokal 2006, 2010
Der TBV Lemgo ist ein Sportverein aus Lemgo im nordrhein-westfälischen Landesteil Lippe, mit ca. 1.300 Mitgliedern.
Der Verein wurde am 2. September 1911 unter dem Namen Ballsportverein Lemgo 1911 gegründet, bevor er am 16. September 1945 den heutigen Vereinsnamen Turn- und Ballspielverein Lemgo von 1911 erhielt.[1]
Bekannt wurde der Verein vor allem durch die Erfolge seiner Handballabteilung, die seit 1924 besteht.
Inhaltsverzeichnis
Handball
Vereinsgeschichte
Der Aufstieg zu einem der besten deutschen Handballvereine ging langsam, aber beständig vor sich. Im Gründungsjahr der Handball-Bundesliga spielte der Verein noch in der Oberliga, 1981/82 gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga, seit der Saison 1983/84 spielt der TBV Lemgo in der höchsten Spielklasse, in der er sich in über einem Jahrzehnt kontinuierlich von einem Abstiegskandidaten zu einer Spitzenmannschaft entwickelte. Damit verbunden sind Namen wie Lajos Mocsai (Trainer ab 1989), László Marosi (Spieler 1990–2000) oder Daniel Stephan (Spieler 1994–2008). 1995 konnte mit dem nationalen Pokalsieg der erste wichtige Titel errungen werden, dem 1996 der Sieg im Europapokal der Pokalsieger folgte. Mit diesem Titel beendete Lajos Mocsai seine Trainertätigkeit beim TBV. 1997 war unter dessen Nachfolger Juri Schewzow das bislang erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte. Erstmalig konnten innerhalb einer Saison der Meistertitel, der deutsche Pokalsieg sowie der Gewinn des Supercups gefeiert werden.
In der Meisterschaftssaison 2002/03 praktizierte der TBV unter Trainer Volker Mudrow sehr erfolgreich die Schnelle Mitte und stellte mit 62:6 Punkten einen Rekord auf, der 2005/06 vom THW Kiel eingestellt und 2008/09 mit 65:3 Punkten gebrochen wurde. Am 12. September 2004 fand in der Veltins-Arena das Eröffnungsspiel der Handball-Bundesliga zwischen dem TBV Lemgo und dem THW Kiel statt, bei dem mit 30.925 Besuchern ein neuer Zuschauer-Weltrekord im Vereinshandball aufgestellt wurde. Einen weiteren Titel errang der TBV Lemgo 2006 im EHF-Pokal in einem innerdeutschen Duell gegen FRISCH AUF! Göppingen.
Vor der Saison 2007/08 wurde mit neun Zu- und sieben Abgängen sowie dem Einstieg eines neuen großen Hauptsponsors ein bedeutender Umbruch mit dem Ziel eingeleitet, bald wieder in der nationalen Spitze mitzuspielen. Mit Peter Meisinger wurde dazu auch ein neuer Trainer verpflichtet. Am 30. Oktober 2007 gab der Verein jedoch bekannt, eine „einvernehmliche Auflösung“ des Vertrags vereinbart und zugleich Markus Baur zum 1. Januar 2008 als sportlichen Direktor und Trainer verpflichtet zu haben. Bis dahin bekleidete – wie schon nach der Entlassung Volker Mudrows in der Vorsaison – Volker Zerbe das Amt des Interimstrainers. Mit dem Schweizer Verein Pfadi Winterthur, bei dem Baur zuvor als Spielertrainer aktiv war, wurde darüber hinaus eine Partnerschaft vereinbart.[2] Mitte November 2007 unterzeichnete Daniel Stephan einen Vertrag als neuer Sportlicher Leiter. Somit bildeten ab Januar 2008 drei langjährige Spieler des Vereins und Nationalspieler das für den sportlichen Bereich verantwortliche Führungstrio beim TBV Lemgo.
Ende Juli 2009 wurde erstmals in der Geschichte des deutschen Handballs eine Dopingsperre verhängt, und zwar gegen Martin Galia, Torwart beim TBV Lemgo. Galia war am 28. März 2009 nach dem Spiel gegen den TV Großwallstadt positiv auf eine sogenannte spezifische Substanz (Octopamin) getestet worden, die er in einem Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen hatte. Er wurde rückwirkend zum 1. April 2009 für sechs Monate gesperrt, musste 20.000 Euro Geldstrafe entrichten und darf bis zum Ablauf der Sperre nicht gemeinsam mit der Mannschaft trainieren.[3]
Am 9. September 2009 wurden Trainer Markus Baur und der Sportliche Leiter Daniel Stephan vom TBV Lemgo entlassen, nachdem die Mannschaft die Qualifikation zur Teilnahme an der Champions League verpasst hatte.[4] Die Trainerfunktion übernahmen kurzzeitig der bisherige Co-Trainer Jürgen Franke und Abwehrchef Daniel Kubeš.[5] Einen Tag später kehrte Volker Mudrow zurück, der die Mannschaft zunächst bis zum Saisonende trainieren sollte.[6], dann aber einen Vertrag bis 2012 erhielt.
In der Saison 2009/10 gewann der TBV Lemgo unter Trainer Volker Mudrow am 29. Mai in Schaffhausen nach einem Heimsieg mit 24:18 (12:8) und einer Auswärtsniederlage mit 30:28 (14:10) gegen Kadetten Schaffhausen erneut den EHF-Pokal. Im Laufe der Saison 2010/11, im März 2011, wurde Mudrows Vertrag jedoch aufgelöst und Dirk Beuchler als neuer Trainer vorgestellt.[7]
Größte Erfolge
- Deutscher Meister 1997, 2003
- Deutscher Pokalsieger 1995, 1997, 2002
- Europapokalsieger der Pokalsieger 1996
- EHF-Pokalsieger 2006, 2010
- Supercupgewinner 1997, 1999, 2002, 2003
Bekannte ehemalige Spieler
- Markus Baur, Sportlicher Direktor und Trainer des TBV vom 1. Januar 2008 bis 9. September 2009
- Marc Baumgartner, bis 2006 BSV Bern Muri, danach Karriereende als Handballspieler
- Jaume Fort Mauri, bis 2001 FRISCH AUF! Göppingen, danach Karriereende
- László Marosi, Sportdirektor beim Tatabánya Carbonex KC, Ungarn
- Christian Ramota, bis 2008 HBW Balingen-Weilstetten, danach Karriereende
- Christian Schwarzer, bis Saisonende 2008/09 Rhein-Neckar Löwen, seit dem 1. Juli 2009 Jugendkoordinator des DHB
- Volker Zerbe, Geschäftsführer
- Daniel Stephan, bis 9. September 2009 Sportlicher Leiter
Saison 2011/2012
Kader
Nr. Nationalität Name Position 1 Carsten Lichtlein TW 12 Nils Dresrüsse TW 4 Patrik Johansson RR 5 Avishay Smoler RA 7 Sebastian Preiß KM 8 Jens Bechtloff LA 9 Mait Patrail RL 13 Christoph Theuerkauf KM 15 Florian Kehrmann RA 19 Martin Strobel RM 20 Rolf Hermann RR 22 Nikolai Link RL 24 Manuel Liniger LA 28 Gunnar Dietrich RL 85 Sebastian Schneider RL, RM Abgänge 2011/12
- Martin Galia (TV Großwallstadt)
- Sergo Datukaschwili (Tatran Prešov)
- Ferenc Ilyés (KC Veszprém)
- Holger Glandorf (SG Flensburg-Handewitt)
Zugänge 2011/12
- Nils Dresrüsse (GWD Minden)
- Gunnar Dietrich (TSG Friesenheim)
- Mait Patrail (Kadetten Schaffhausen)
- Patrik Johansson (Eskilstuna Guif)
Nachwuchs
Die Amateur- und Jugendabteilung des TBV Lemgo firmiert seit 1998 unter dem Namen HSG Handball Lemgo. Die HSG wurde aus den Handballabteilungen des TBV Lemgo und des TV Lemgo gegründet und ist für seine gute Jugendarbeit bekannt. Malte Schröder spielt derzeit beim Ligakonkurrenten TuS N-Lübbecke, und auch Rico Bonath (SVH Kassel), André Kropp (TUSEM Essen) und Matthias Struck (HSG Nordhorn-Lingen) sind in den höchsten deutschen Spielklassen aktiv.
Die erste Mannschaft (Handball Lemgo 2) schaffte in der Saison 2006/2007 den Aufstieg aus der Oberliga Westfalen in die Regionalliga West, verpasste aber in der Saison 2009/2010 die Qualifikation für die neu geschaffene 3. Liga und stieg zur Saison 2010/2011 wieder in die Oberliga ab. Dort gewann die Mannschaft direkt die Meisterschaft und wird in der Saison 2011/2012 wieder in der 3. Liga spielen. Die Herren-Mannschaften spielen weiter von der Landesliga (HL 3) bis in die 2. Kreisklasse (HL 7). Die Frauenmannschaft spielt in der Saison 2007/2008 in der Bezirksliga. Die beiden A-Jugend-Teams starten in der Jugend-Regionalliga West, in der die männliche Jugend in der Saison 2006/2007 Vizemeister wurde und an der Deutschen Meisterschaft teilnahm. Alle weiteren Jugendteams spielen ebenfalls in den jeweils höchsten Spielklassen ihres Jahrgangs.
Die insgesamt 26 Mannschaften verteilen sich wie folgt:
- Herren: 7
- Damen: 1
- Jungen: 12
- Mädchen: 6
Kader 3. Liga 2011/2012
Nr. Nationalität Name Position 20 Dominik Formella TW 26 Kevin Becker TW 2 Marcel Niemeyer KM 5 Thorben Kirsch RM 4 Wai Wong RM 6 Dominik Schmidt LA 7 Leif Anton KM 11 Nils Prüßner RR 25 Finn Lemke ? 17 Michael Binder RM 22 Nikolai Link RL 23 Julian Possehl ? 36 Arjan Haenen RA 37 Luca Werner RM Niels Pfannenschmidt Trainer Fußball
1960 stiegen die Fußball-Herren des TBV erstmals in die drittklassige Amateurliga Westfalen auf. Nach dem sofortigen Abstieg als 14. gelang in der folgenden Saison der direkte Wiederaufstieg. Von 1962 an bis 1966 gehörten die Lemgoer vier Jahre dem westfälischen Oberhaus an. Die ersten beiden dieser Spielzeiten schlossen sie auf den Plätzen 4 und 5 erfolgreich ab. 1964/65 vermied der TBV noch knapp den Abstieg, den die Mannschaft eine Spielzeit später nicht mehr vermeiden konnte.[1]
Über den DFB-Pokal kehrten die TBV-Fußballer 1979 noch einmal auf die überregionale Bühne zurück. Doch schieden sie mit einer 1:5-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim in der 1. Hauptrunde ebenso deutlich aus wie neun Jahre später daheim gegen den FC 08 Homburg mit 0:4.[1]
Medien
Der TBV Lemgo gibt das Monatsmagazin «Echo» heraus. Seit September 2010 widmet sich dieses in neuer Aufmachung verstärkt dem Themenfeld Lifestyle rund um den Verein und die Region.
Weblinks
Commons: TBV_Lemgo – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Website des TBV Lemgo
- Website der HSG Handball Lemgo
- Website der Breitensportabteilungen des TBV Lemgo
- Aktuelle Statistik des TBV Lemgo
Einzelnachweise
- ↑ a b c TBV Lemgo in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 288 ISBN 3-89784-147-9
- ↑ Meldung auf handball-world.com: Markus Baur wird im Januar 2008 Trainer in Lemgo – Zerbe bis Jahresende Interimstrainer
- ↑ Meldung auf handball-world.com: 20.000 Euro Geldstrafe und sechs Monate Sperre für Martin Galia
- ↑ Lemgo entlässt Markus Baur und Daniel Stephan. In: Die Welt vom 9. September 2009
- ↑ Lemgo setzt Baur und Stephan vor die Tür. In: Focus vom 9. September 2009
- ↑ Volker Mudrow übernimmt Trainerposten beim TBV In: Focus vom 10. September 2009
- ↑ Meldung auf handball-world.com: Beuchler als neuer Coach in Lemgo vorgestellt, Ära Mudrow noch bis zum Saisonende
Vereine in der Toyota Handball-Bundesliga 2011/12HBW Balingen-Weilstetten | Bergischer HC | Füchse Berlin | SG Flensburg-Handewitt | FRISCH AUF! Göppingen | TV Großwallstadt | VfL Gummersbach | HSV Hamburg | TSV Hannover-Burgdorf | Eintracht Hildesheim | TV Hüttenberg | THW Kiel | TBV Lemgo | SC Magdeburg | MT Melsungen | TuS N-Lübbecke | Rhein-Neckar Löwen | HSG Wetzlar
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