- Groß Radden
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Oberspreewald-Lausitz Höhe: 52 m ü. NN Fläche: 138,78 km² Einwohner: 17.290 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 125 Einwohner je km² Postleitzahl: 03222 Vorwahl: 03542 Kfz-Kennzeichen: OSL Gemeindeschlüssel: 12 0 66 196 Adresse der Stadtverwaltung: Kirchplatz 1
03222 LübbenauWebpräsenz: Bürgermeister: Helmut Wenzel Lübbenau/Spreewald, niedersorbisch Lubnjow, ist eine Stadt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg, etwa 82 km südöstlich von Berlin. Lübbenau ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lübbenau wird als Tor zum Spreewald bezeichnet.
Stadtgliederung
Die Stadt Lübbenau besteht aus folgenden Ortsteilen (sorbische Bezeichnungen in Klammern):
- Lübbenau/Spreewald (Lubnjow)
- Bischdorf (Wótšowc)
- Boblitz (Bobolce)
- Groß Beuchow (Buchow) mit GT Klein Beuchow (Buchojc)
- Groß Klessow (Klešow) mit GT Klein Klessow (Klešojc)
- Groß Lübbenau (Lubn)
- Hindenberg
- Klein Radden (Radync) mit GT Groß Radden (Radyn)
- Kittlitz (Dlopje) mit den GT Eisdorf (Stanšojce), Lichtenau (Lichtnow), Schönfeld (Tłukom)
- Krimnitz (Ksimnice)
- Lehde (Lědy)
- Leipe (Lipje)
- Ragow (Rogow)
- Zerkwitz (Cerkwica)
Geschichte
Lübbenau wurde erstmals im Jahre 1315 in einer Verkaufsurkunde erwähnt, ist jedoch viel älter, was Funde aus dem 8./9. Jahrhundert unterhalb des Schlosses zeigen.
Politik
Stadtrat
Der Rat der Stadt Lübbenau besteht aus 29 Ratsfrauen und Ratsherren sowie dem hauptamtlichen Bürgermeister.
- CDU 7 Sitze
- SPD 9 Sitze
- Die Linke 7 Sitze
- AWG 4 Sitze
- B90/Die Grünen 1 Sitz (an die Fraktion der SPD angeschlossen)
- Fraktionslos 1 Sitz
Wappen
Die Wappensymbolik der Stadt Lübbenau/Spreewald in Form eines von drei Sternen umgebenen Fisches ist siegelmäßig seit dem 16. Jahrhundert durchgängig nachweisbar.
Das älteste Siegel (aus dem 16. Jh.) ist in von Mülverstedts „Diplomatarium Ileburgense“ (Magdeburg 1877) zu finden. Es zeigt noch die von den früheren Stadtherren, „den Edlen Herren von Ileburg“, übernommenen Sterne in der ursprünglichen Anordnung, nämlich zwei über und einer unter dem Fisch. Demgegenüber ergab die langjährige Zugehörigkeit der Stadt zur Standesherrschaft Lübbenau als Besitztum der Grafen zu Lynar (1621 – 19. Jh.) keinen heraldischen Niederschlag auf das Stadtwappen. Auf anderen Siegeln (auch schon aus dem 16. Jh.) wird die heutige Stellung der Sterne überliefert.
Im Laufe der Zeit traten nur Veränderungen im Detail bei der Darstellung der Symbole auf: eine spitzere oder gedrungenere Form der drei Sterne sowie eine unterschiedliche Anzahl von Flossen des Fisches, weshalb dieser der Schmerle oder der Barbe zugeordnet wird.
Auf dem einzigen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv vorhandenen Siegel (an einer Urkunde von 1726) wird der Fisch ohne Bauch- und Rückenflossen wiedergegeben. Auch bei der Tingierung (Farbgebung) lassen sich Abweichungen feststellen. So erscheinen im Standardwerk von Otto Hupp „Deutsche Ortswappen“ (Bremen ca. 1935) die Flossen des Fisches vergoldet. Und in Siemachers großem und allgemeinem Wappenbuch (Städtewappen Bd. II, Nürnberg 1885, S. 154/155) werden die Sterne in Gold beschrieben.
Städtepartnerschaften
Lübbenau unterhält Städtepartnerschaften zu folgenden Orten:
- Oer-Erkenschwick, Nordrhein-Westfalen
- Halluin, Frankreich
- Pniewy, Polen
- Nowogród Bobrzański, Polen
- Świdnica, Polen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmäler in Lübbenau/Spreewald stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.
Museen
- Torhaus von 1850 mit Kieferknochen eines Grönlandwals und dem Spreewaldmuseum.
- Freilichtmuseum Spreewaldmuseum Lehde im Ortsteil Lehde
Bauwerke
- Schloss Lübbenau (beherbergt ein Hotel) mit Orangerie und Schlosspark.
- Evangelische St. Nicolaikirche (barocke Kirche von 1738 bis 1741 erbaut).
- Kirche Lübbenau-Neustadt
- Klassizistische Bürgerhäuser
- Dorfkirche Hindenberg im Ortsteil Hindenberg
- Dorfkirche Zerkwitz im Ortsteil Zerkwitz
- Gaststätte Wotschofska
Hafen und Bootsfahrten
Von der größten Hafenanlage im gesamten Spreewald (Großer Spreewaldhafen Lübbenau) aus kann der Besucher den beeindruckenden Spreewald mit dem Kahn, Paddelboot oder Kanu entdecken. Wer es etwas beschaulicher haben will, sollte sich zum kleinen Hafen begeben. Dort warten die Kahnfährleute mit ihren original Spreewälder Holzkähnen. Die Holzkähne, aber auch die seit Anfang der 1970er Jahre gebauten Aluminiumkähne, sind sämtlich mit Tischen und Bänken für max. 20 Personen ausgestattet. Auch werden Kähne ohne Tische, nur mit Bänken ausgestattet.
Regelmäßige Veranstaltungen
Am ersten Juliwochenende findet das alljährliche Spreewald- und Schützenfest statt. Anfang August jeden Jahres ist die Hansewoche ein beliebter Veranstaltungshöhepunkt. Diese zieht mit dem Hafenfest, den Spreewälder Filmnächten und den Spreewälder Lichtnächten zahlreiche Besucher an. Kulinarisches rund um den Fisch sind Thema der Spreewälder Fischwochen im November.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Stadt Lübbenau/Spreewald hat die Berechtigung in Verbindung mit dem Gemeindenamen die Bezeichnung „Staatlich anerkannter Erholungsort“ seit 1998 zu führen.
Verkehr
Lübbenau liegt an den Bahnstrecken Berlin–Cottbus und Lübbenau–Senftenberg. Neben Regional-Express- und Regionalbahn-Zügen halten hier auch EC/IC-Züge der Linie Oldenburg/Hamburg–Cottbus(–Krakau).
Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe des Autobahndreiecks Spreewald der A 13 A 15 mit einer nach ihr benannten Anschlussstelle an der A 13. Durch die Stadt führt die Bundesstraße 115.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Lothar Hause (* 1954), DDR-Fußballnationalspieler
- Hans Hoffmann (1915–2005), Oberbürgermeister von Heilbronn von 1967 bis 1983
- Rudolf Knoener (1929–1990), Physiker, Rektor der Technischen Universität Dresden (geboren in Leipe)[1]
- Max Carl Krüger (1834–1880), Maler
- Friedrich Casimir zu Lynar (1673–1716), Herr von Lübbenau
- Moritz Karl zu Lynar (1702–1768), deutscher Diplomat
- Rochus Friedrich zu Lynar (1708–1781), Diplomat im Dienste der dänischen Krone
- Romy Müller (* 1958), Leichtathletin und Olympiasiegerin
- Jens Riewa (* 1963), Moderator und Nachrichtensprecher
- Roswitha Schier (* 1962), brandenburgische Politikerin (CDU) und Abgeordnete des Brandenburgischen Landtags
- Julius Zimmermann (1834–1902), Bürgermeister von Steglitz (geboren in Leipe)
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Adam Bagge (1607–1663), Bürgermeister der Stadt von 1648 bis 1663[2]
- Johannes Choinan (1616–1664), sorbischer Sprachforscher und Theologe, Pfarrer in Zerkwitz (heute zu Lübbenau)
- Paul Fahlisch (1844–1930), Lehrer, Regionalhistoriker und Schriftsteller in Lübbenau
- Johann Gottlieb Hauptmann (1703–1768), Sprachforscher und Theologe, Oberpfarrer in Lübbenau
- Traugott Hirschberger (1811–1897), Müller, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses und des Reichstages, Ehrenbürger der Stadt Lübbenau[3]
- Michael Hirte (* 1964), Mundharmonikaspieler, wuchs in Lübbenau auf
- Marc Huster (* 1970), Gewichtheber, wuchs in Lübbenau auf
- Uwe Kant (* 1936), Schriftsteller, wirkte 1961 bis 1964 als Lehrer in Lübbenau
- Johann Christian Karl von Klinguth (1759–1829), Jurist und Schriftsteller, Justiziar der Herrschaft Lübbenau[4]
- Erich Köhler (1928–2003), Schriftsteller, 1968 bis 1970 angestellter Autor eines Kraftwerks in Lübbenau
- Wilhelm Graf zu Lynar (1899–1944), Militäroffizier und Beteiligter am Attentat auf Adolf Hitler, Schlossherr in Lübbenau
- Martin Eckart Pfannschmidt (1861–1947), Theologe und Heimatforscher, Pfarrer in Lübbenau
- Christian Friedrich Stempel (1787–1867), niedersorbischer Pfarrer und Dichter, Oberpfarrer in Lübbenau
- Christoph Stymmel (1525–1588), lutherischer Theologe, Hofprediger in Lübbenau
- Ehm Welk (1884–1966), Journalist und Schriftsteller, lebte zeitweise in Lübbenau
Literatur
- Paul Fahlisch: Geschichte der Spreewaldstadt Lübbenau. Lübbenau 1877, 2. Auflage, [Stadtverwaltung], Lübbenau 1928
Quellen
- ↑ Knoener, Rudolf. In: Wer war wer in der DDR?
- ↑ Verzierte Grabmale und schöne Figuren. In: Lausitzer Rundschau. 19. November 2007.
- ↑ Wer war Traugott Hirschberger? In: Lausitzer Rundschau. 15. Februar 2007
- ↑ Eintrag auf literaturport.de
Weblinks
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