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Groß-Klessow
KlěšowStadt Lübbenau/SpreewaldKoordinaten: 51° 50′ N, 13° 57′ O51.83611111111113.9555Koordinaten: 51° 50′ 10″ N, 13° 57′ 0″ O Höhe: 55 m ü. NN Fläche: 4,76 km² Einwohner: 381 (31. Dez. 2002) Eingemeindung: 26. Okt. 2003 Postleitzahl: 03222 Vorwahl: 03542 Groß-Klessow, niedersorbisch Klěšow, ist ein Ortsteil der Stadt Lübbenau/Spreewald im nördlichen Teil des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Derzeit leben etwa 380 Einwohner im Ort mit seinen Gemeindeteilen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Groß-Klessow liegt in der Niederlausitz nordöstlich des Naturparks Niederlausitzer Landrücken und südlich des Spreewalds. Zum Ort gehören die Gemeindeteile Klein-Klessow und Redlitz. Südlich befindet sich der ehemalige Tagebau Seese-West.
Im Norden grenzt Groß-Klessow an Lübbenau. Im Osten folgen die Ortsteile Boblitz und Groß Lübbenau. Südlich des Ortes liegen Bischdorf, der Gemeindeteile Redlitz sowie die Ortsteile der Stadt Calau Mlode und Buckow. Im Westen befinden sich die Ortsteil Kittlitz, Groß Beuchow und Zerkwitz sowie der Gemeindeteil Klein-Klessow.
Geschichte
Ortsgeschichte
Groß-Klessow wurde im Jahr 1315 als magnum Clessow erstmals erwähnt. Im Jahr 1511 erfolgte die Nennung als Clessaw, im Laufe des 16. Jahrhunderts als Groß-Klessow. Die niedersorbische Namensvariante wurde 1761 als Klėschow und 1843 als Klješow genannt. Der Ortsname geht in der Bedeutung möglicherweise auf das altsorbische klęs- für Vertiefung oder Senke zurück. Ähnliche Worte gibt es mit klesati in der tschechischen und klęsnąć in der polnischen Sprache. Auch eine Verbindung zum Personennamen Kleš ist möglich - ähnlich wie beim tschechischen Ortsnamen Klešice. Der Sprachwissenschaftler Eichler schließt eine Verbindung zum niedersorbischen Wort klěšć für Brachse aus.
Im Ergebnis des Wiener Kongresses kam Groß-Klessow mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. Am 1. Januar 1926 wurden Klein Klessow und Redlitz nach Groß Klessow eingemeindet. Mit der brandenburgischen Kreisreform 1950 schied Groß-Klessow mit weiteren Gemeinden aus dem Landkreis Calau, der in den Landkreis Senftenberg umgewandelt wurde, aus und wurde dem Landkreis Lübben (Spreewald) angegliedert. Im Jahr 1952 kamen die Orte an den neu gegründeten Kreis Calau. Im Jahr 1957 wurde das Kraftwerk Lübbenau errichtet. Ab den 1960er-Jahren wurde in der Gegend um Groß-Klessow Braunkohle abgebaut. Durch den Tagebau Seese-West wurden Flächen südlich des Ortes auf der Ortsflur in Anspruch genommen. Am 26. Oktober 2003 wurden Groß-Klessow mit Klein Klessow und Redlitz und die Orte Boblitz, Kittzlitz, Bischdorf, Groß Beuchow, Hindenberg, Groß Lübbenau, Klein Radden, Leipe sowie Ragow in Lübbenau/Spreewald als Ortsteile eingegliedert.[1]
Groß-Klessow gehört zum Kirchenkreis Niederlausitz.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Groß-Klessow von 1875 bis 2002[2] Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1875 236 1933 257 1964 278 1989 248 1993 234 1997 317 2001 380 1890 212 1939 268 1971 258 1990 240 1994 251 1998 342 2002 381 1910 217 1946 360 1981 225 1991 234 1995 273 1999 373 1925 207 1950 353 1985 233 1992 234 1996 294 2000 383 Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Groß-Klessow gibt es eine Freiwillige Feuerwehr. Außerdem liegt südlich des Ortes ein Reiterhof.
Wirtschaft und Infrastruktur
Groß-Klessow liegt östlich des Autobahndreiecks Spreewald, an dem die direkt nördlich des Ortes verlaufende Bundesautobahn 15 in die Bundesautobahn 13 übergeht. Die A 15 verläuft zwischen Groß- und Klein-Klessow. Der Ort ist über die Anschlussstelle Kittlitz an die Autobahn angebunden.
Im Ort befinden sich ein Werk zur Herstellung von Gipskartonplatten sowie ein Logistikzentrum.
Persönlichkeiten
Gottfried Welk, Vater des Schriftstellers Ehm Welk, wurde 1847 in Groß-Klessow geboren.
Einzelnachweise
Literatur
- Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.
- Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7. erschienen im Auftrag des Statistisches Bundesamtes
Weblinks
- Homepage der Stadt Lübbenau/Spreewald - Darstellung des Ortsteils Groß-Klessow abgerufen am 7. Dezember 2009
Orts- und Gemeindeteile der Stadt Lübbenau/Spreewald (Lubnjow)Ortsteile: Bischdorf (Wótšowc) | Boblitz (Bobolce) | Groß Beuchow (Buchow) | Groß-Klessow (Klěšow) | Groß Lübbenau (Lubń) | Hindenberg (Želnojce) | Klein Radden (Radync) | Kittlitz (Dłopje) | Krimnitz (Kśimnice) | Lehde (Lědy) | Leipe (Lipje) | Ragow (Rogow) | Zerkwitz (Cerkwica)
Gemeindeteile: Eisdorf (Stańšojce) | Groß Radden (Radyń) | Klein Beuchow (Buchojc) | Klein Klessow (Klěšojc) | Lichtenau (Lichtnow) | Schönfeld (Tłukom)
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