- Große Flussmuschel
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Große Flussmuschel Unio tumidus
Systematik Überordnung: Palaeoheterodonta Ordnung: Unionoida Überfamilie: Unionoidea Familie: Flussmuscheln (Unionidae) Gattung: Unio Art: Große Flussmuschel Wissenschaftlicher Name Unio tumidus Philipsson, 1788 Die Große Flussmuschel, auch Aufgeblasene Flussmuschel (Unio tumidus) ist eine der großen Süßwasser-Muscheln, die im Deutschland des beginnenden 21. Jahrhunderts als vom Aussterben bedrohte Tierart gilt.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Das Gehäuse der Muschel ist bohnen- oder nierenförmig und ist meist 8 bis 10 Zentimeter lang, in selteneren Ausnahmen auch bis 12 Zentimeter. Die Schale ist meist bräunlich oder schwarz und oft mit Kalk oder einem schwarzen Eisen-Mangan-Überzug verkrustet. Der Weichkörper der Flussmuschel ist hell und am Hinterteil befindet sich die große Einströmöffnung und eine darüber befindliche glattrandige Ausströmöffnung. Das Vorderteil des Gehäuses wird von der Muschel eingegraben, so dass nur die Ein- und Ausströmungsöffnung an der Rückseite herausragen. Sie besitzt zur Fortbewegung einen Fuß, den sie an der Unterseite zwischen den Klappen zur Fortbewegung herausstrecken kann. Die Große Flussmuschel kann sehr alt werden. Einzelne Exemplare erreichen ein Alter von über fünfzig Jahren.
Lebensweise, Vorkommen und Verbreitung
Sie lebt sowohl in Seen wie auch in langsamfließenden Flüssen auf Sandgründen. Bevorzugt werden jedoch Seen, wo sie besonders häufig in der vom Wellenschlag beeinflussten Uferzone lebt. Sie geht bis in mehrere Meter Wassertiefe. Bekannte größere Populationen bestehen durch die industriebedingten starken Flusswasserverschmutzungen nur noch in den verhältnismäßig sauberen Seen im Norden Deutschlands. So gibt es größere Vorkommen in Schleswig-Holstein im östlichen Hügelland und in Mecklenburg-Vorpommern (z. B. in der Feldberger Seenlandschaft). Hier wurden z.T. noch hohe Bestandsdichten mit bis zu 70 Individuen pro m2 beobachtet.[1] Das (ursprüngliche) Verbreitungsgebiet der Großen Flussmuschel erstreckt sich in Europa von Spanien bis ins nördliche Skandinavien (Polarkreis) sowie im Osten bis das Uralgebirge, im Südosten in der Donau ab der Höhe von Wien.
Einzelnachweise
- ↑ Zettler et al., S.233
Literatur
- Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10), ISBN 3-570-03414-3
- Michael L. Zettler et al.: Die Land- und Süßwassermollusken Mecklenburg-Vorpommerns. 318 S., Obotritendruck, Schwerin 2006 ISBN 3-933781-52-3
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