- Große Synagoge in Kattowitz
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Die Große Synagoge in Kattowitz wurde im Jahre 1900 am damaligen Tiele-Winckler-Platz an der (August-Schneiderstrasse) heutigen ul. Mickiewicza in Kattowitz erbaut und war bis zu ihrer Zerstörung 1939 eines der größten jüdischen Gotteshäuser Oberschlesiens.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte und Architektur
Der monumentale Bau der Synagoge ersetzte die alte Synagoge von 1862 an der ul. 3 Maja, die mit ihren insgesamt 320 Plätzen nicht genügend Platz für die ständig anwachsende jüdische Bevölkerung der Stadt bot. Erbaut wurde die Große Synagoge vom örtlichen Bauunternehmen Ignatz Grünfeld, das schon die Alte Synagoge errichtet hatte. Als Baumaterial wählte man Backstein und Naturstein (zur Gliederung des Gebäudes). Der neue, prächtig ausgestattete Bau kostete 500.000 Goldmark und nahm auf dem Grundriss eines kreuzförmigen Zentralbaus vor allem Elemente der Neorenaissance und des Mauretanischen Stils, aber auch der Neugotik auf. In ihrem Inneren fanden 1184 Menschen Platz. Die Synagoge bildete zusammen mit dem Mikwe und dem Gemeindehaus sowie dem im selben Jahr errichteten städtischen Gymnasium eine architektonische Einheit. Prägend für die Stadtsilouette war die riesige Kuppel.
Die Synagoge blieb nur knapp vier Jahrzehnte, bis zum 8. September 1939 erhalten, sie wurde an dem Tag von der gerade nach Katowice einmarschierten Wehrmacht in Brand gesetzt und anschließend völlig zerstört. Heute befindet sich an dem Ort ein Marktplatz, der Plac Synagogi (Synagogenplatz) genannt wird. Im Juli 1988 wurde dort ein Denkmal für die jüdischen Kattowitzer, die von den Deutschen in den Jahren 1939-1945 ermordet wurden, errichtet.
Wie die Or Chaim-Stiftung informierte, besteht eine Chance, dass die Kattowitzer Synagoge wieder aufgebaut wird.
Siehe auch
Weblinks
50.26111111111119.018888888889Koordinaten: 50° 15′ 40″ N, 19° 1′ 8″ O
Literatur
- Ewa Chojecka et al.: Sztuka Górnego Śląska od Średniowiecza do końca XX wieku. Muzeum Śląskie, Katowice 2004, ISBN 83-87455-77-6
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