- Gräberfeld von Gettlinge
-
Das Gräberfeld bei Gettlinge (schwed. Gettlinge gravfält) ist mit einer Länge von fast zwei Kilometern eines der größten Gräberfelder auf der schwedischen Insel Öland. Es durchzieht im Süden der Insel, entlang der westlichen Landstraße, die Dörfer Gardstorp, Gettlinge und Klinta.
Das Grabfeld erwähnte bereits der Kulturhistoriker J. H. Rhezelius (gest. 1666) in seiner 1634 erschienenen “Monumenta runica”. Er zeichnete die Schiffssetzung in sein Reisetagebuch. Carl von Linné untersuchte hier 1741 ein Grab. Der einheimische Landschaftsschilderer Abraham Ahlqvist beschreibt den Platz im Jahre 1825. Sein Interesse gilt besonders den beiden gut drei Meter hohen Kalksteinplatten in der Nähe von Klinta.
Nördlich des Dorfes Gettlinge beginnt die Reihe von vorzeitlichen Kulturstätten. Viele wurden durch Steinbruch oder Schatzsuche zerstört. Auf dem Grabfeld gab es etwa 250 Gräber. Heute sind noch mehr als 200 erhalten.[1] Die meisten sind typische Hügel der jüngeren Bronze- und der Eisenzeit. In ihnen fand man Steinsärge und ungebrannte Leichen innerhalb quadratischer und runder Steinsetzungen. Seine stärkste Ausprägung erreicht das Feld im nördlichen Teil. Die großen Kalksteinplatten dort hat man wahrscheinlich errichtet, um die Bedeutung des Platzes herauszustellen. Auf einer imponierenden, 30 m langen Schiffssetzung, die aus 23 dicht aneinander stehenden Granitsteinen besteht, findet man etwa 20 schalenförmige Vertiefungen. Sie sind ein ständig wiederkehrendes Motiv auf Steinen der Bronzezeit.
Um das Jahr 1900 wurden in Gettlinge 15 Gräber untersucht. Bei ihnen handelte es sich zumeist um Männergräber in Steinhügeln. Einige enthielten Waffen, die meisten waren jedoch beraubt. Das am besten bewahrte Grab war aus zehn Schichten Kalkstein und einer doppelten Lage Decksteinen erbaut. Der Tote wurde mit seinem Hund, zwei Speeren, einem Schild und Sporen ins Grab gelegt. Diese Art von Gräbern stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Das Grabfeld war von 1000 v. Chr. bis 1050 n. Chr., also 2000 Jahre lang im Gebrauch.
Auf der westlichen Inselseite liegen noch mehrere Grabfelder. Das größte mit ca. 300 Gräbern befindet sich in Äs bei Ottenby, ein weiteres großes liegt bei Mysinge.
Inhaltsverzeichnis
Siehe auch
Literatur
- M. Forslund: Natur och kultur på Öland. 2001, ISBN 91-973802-4-5.
- K. Lundh: Kulturgeschichtliche Ausflugsziele.
- E. Nilsson: Ämnesord: Landskap Öland In: Utgiven av Ölandsfolk. 2005.
Einzelnachweise
- ↑ Thorsten Jansson, Willkommen auf Stora Alvaret, ISBN 91-973802-1-0, Seite 17
Weblinks
- http://www.myra.nu/gravhog.html (mehrere Bilder)
56.38782516.434163888889Koordinaten: 56° 23′ 16″ N, 16° 26′ 3″ O
Wikimedia Foundation.