Grüner Bund

Grüner Bund
Vihreä liito
Gröna förbundet
Partei­vorsitzender Ville Niinistö
General­sekretär Panu Laturi
Stell­vertretende Vorsitzende Oras Tynkkynen, Mari Puoskari, Jyrki Kasvi
Gründung 1987
Haupt­sitz Fredrikinkatu 33 A
FIN - 00120 Helsinki
Parlamentsmandate 10 von 200 (Eduskunta, 2011)
Mitglieder­zahl ca. 5000
Internationale Verbindungen Global Greens
Europapartei EGP
EP-Fraktion Grüne/EFA
Website www.vihreat.fi

Der Grüne Bund (finn. Vihreä liitto, auch Vihreät, „Die Grünen“, kurz Vihr.; schwed. Gröna förbundet) ist der Name der Grünen Partei in Finnland. Sie wurde 1988 als Partei gegründet und fasste mehrere soziale Bewegungen zusammen: Neben Angehörigen aus der Umweltbewegung sammelte sie Menschen, die sich für Frieden, Menschenrechte, Gleichberechtigung von Frauen, Behinderten, Schwulen und Lesben sowie Kindern einsetzten. Neben Fragen des Umweltschutzes spielen deshalb auch der Minderheitenschutz sowie die Erweiterung der Demokratie eine wichtige Rolle in den Parteiaktivitäten. Neue Formen der Mitbestimmung und ein guter Kontakt zur Zivilgesellschaft werden angestrebt. Das Grüne Bündnis ist damit eher Teil einer alternativen Gegenkultur.

In den großen Städten und deren Umland ist die Unterstützung für das Grüne Bündnis am Stärksten. In Helsinki liegt der Wähleranteil bei 20 %. Im Parlament ist das Bündnis seit der Wahl 2007 mit 15 Abgeordneten (von insgesamt 200, vorherige Wahlperiode: 14) vertreten, im Europäischen Parlament mit zwei Abgeordneten.

Geschichte

Die Ursprünge des Grünen Bündnisses reichen zu den Protesten in Koijärvi und der Helsinki-Bewegung in den 1970er und 80er Jahren zurück. Zahlreiche Gründungsmitglieder waren bereits bei diesen Protesten aktiv und von den heutigen Parteipersönlichkeiten haben Osmo Soininvaara, Pekka Sauri und Heidi Hautala dort ihre politische Sozialisation erfahren. An den Parlamentswahlen von 1983 nahm die Umweltbewegung ohne feste Organisation teil und erzielte zwei Mandate mit Kalle Könkkölä und Ville Komsi.

Mitte der 80er Jahre wuchs der Wunsch und die Notwendigkeit, eine festere Organisationsstruktur zu finden. 1987 wurde das Grüne Bündnis als Dachorganisation noch ohne Parteiambitionen gegründet. Nachdem eine fundamentalistische Abspaltung eine eigene Partei gebildet hatte, führte dies schließlich zur Umwandlung des Grünen Bündnisses in eine politische Partei. Obwohl viele aus dem Fundi-Flügel schließlich ins Grüne Bündnis zurückkehrten, führte der Streit zu einer Wahlniederlage bei den Kommunalwahlen von 1988.

Die Partei stabilisierte sich Anfang der 1990er Jahre und erzielte Erfolge bei den Parlamentswahlen von 1991 und den Kommunalwahlen von 1992. In Folge der wirtschaftlichen Depression rückten wirtschaftliche und soziale Fragen stärker in den Mittelpunkt. Das Grüne Bündnis erweiterte sich zu einer Partei mit einem allgemeinen Politikprogramm.

Obwohl die Grünen bei den Parlamentswahlen von 1995 leichte Verluste hinnehmen mussten, traten sie der „Regenbogenkoalition“ unter Paavo Lipponen bei. Pekka Haavisto wurde der erste grüne Minister (für Umwelt) in Finnland. Nach den Wahlen von 1999 erhielt das Grüne Bündnis einen weiteren Ministerposten. Aus Protest gegen die Einleitung des Genehmigungsverfahrens für ein fünftes Atomkraftwerk verließen die Grünen jedoch bald darauf die Regierung. Die Parlamentswahlen von 2003 waren für die Grünen erfolgreich, sie blieben jedoch in der Opposition. Nach den Wahlen von 2007 stellen sie mit Tuija Brax die Justizministerin und die Arbeitsministerin.

Parteivorsitzende


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