- Gunter d’Alquen
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Gunter d’Alquen (gesprochen: Dalken) (* 24. Oktober 1910 in Essen; † 15. Mai 1998 in Mönchengladbach-Rheydt) war nationalsozialistischer Journalist. Er trat schon mit 17 Jahren in die NSDAP ein und wurde später Mitglied der SS. Er stieg bis zum Dienstgrad eines SS-Standartenführers auf und war anfänglich Redakteur des Völkischen Beobachters. Ab 1935 trat er als Herausgeber der SS-Zeitschrift Das Schwarze Korps in Erscheinung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gunter d’Alquen war Sohn eines katholischen Kaufmanns und Reserveoffiziers. Er besuchte in Essen ein Realgymnasium und trat 1925 der Hitler-Jugend bei. D’Alquen wurde 1926 SA-Mitglied und trat 1927 als 17-jähriger der NSDAP bei.
D’Alquen war im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund aktiv und wurde am 10. April 1931 Mitglied der SS, in der er schon nach wenigen Jahren den Rang eines Hauptsturmführers bekleidete. Sein Studium in Geschichte und Philologie schloss er nicht ab und wandte sich stattdessen einer journalistischen Laufbahn zu. Ab 1932 gehörte er als politischer Korrespondent zur Redaktion des Völkischen Beobachters und erregte die Aufmerksamkeit Heinrich Himmlers, der ihn im März 1935 zum Hauptschriftleiter des Schwarzen Korps berief.
Als Sprachrohr des Nationalsozialismus und Stimme der SS in der deutschen Presse griff d’Alquens Zeitschrift besonders Intellektuelle, Studenten, bestimmte Wissenschaftler, aufsässige Geschäftsleute, Schwarzhändler, Kleriker und andere Vertreter der deutschen Gesellschaft an, die Himmlers Zorn erregt hatten. Trotz seines notorischen Antisemitismus sah sich das Schwarze Korps während des Zweiten Weltkrieges als moralische Instanz Deutschlands.
D’Alquen wurde ab September 1939 ein prominenter Kriegsberichterstatter der SS und zum Ende des Krieges von Himmler als Leiter der Propagandatruppe der Waffen-SS eingesetzt, die auf Grund ihrer herausragenden Leistungen für das Regime den Ehrennamen SS-Standarte Kurt Eggers erhielt. Er veröffentlichte weiterhin die offizielle Geschichte der SS Die SS. Geschichte, Aufgabe und Organisation der Schutzstaffeln der NSDAP (1939) sowie Das ist der Sieg (1940) und Waffen-SS im Westen (1941).
Im Juli 1955 wurde d’Alquen von einem Berliner Entnazifizierungsgericht zu einer Geldstrafe von 60.000 DM, zum Verlust jeglichen Pensions- oder Rentenanspruches und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte für drei Jahre verurteilt.
Er wurde für schuldig befunden, im „Dritten Reich“ eine bedeutende Rolle bei der Kriegspropaganda, Hetze gegen Kirchen, Juden und das Ausland gespielt und zum Mord aufgerufen zu haben. Nach weiteren Ermittlungen über d’Alquens Einkünfte aus dieser Tätigkeit wurde er im Januar 1958 zu einer weiteren Geldstrafe von 28.000 DM verurteilt.
1953 gehörte er nach Angaben des britischen Geheimdienstes dem Naumann-Kreis an.[1] Ende der 1950er Jahre wurde Gunter d’Alquen Gesellschafter der Weberei Krall und Roth in Mönchengladbach.
Veröffentlichungen wurden ihm nicht wieder gestattet. Bis zu seinem Tode bestritt er, Kenntnis von den Vernichtungsplänen der Nationalsozialisten gehabt zu haben.
Literatur
- Mario Zeck: Das schwarze Korps. Geschichte und Gestalt des Organs der Reichsführung SS. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2002, ISBN 3-484-34051-7
- Jan Brandt: Unter strengster Wahrung der Form. Die Führung der SS-Zeitschrift „Das Schwarze Korps“. Frankfurter Allgemeine Zeitung von Sonnabend, 7. Mai 2005, S. 34, unter [1]
Weblinks
Commons: Gunter d'Alquen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Schriften von Gunter d’Alquen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gunter d'Alquen auf der Familien-Homepage (abgerufen am 3. November 2009)
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 13. Quelle BA N 1080/272.
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