- Guo Moruo
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Guo Moruo (chinesisch 郭沫若 Guō Mòruò; * 1892 unter dem Namen Guo Kaizhen im Kreis Leshan, Provinz Sichuan; † 12. Juni 1978) war chinesischer Schriftsteller und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn eines Kaufmannes und Großgrundbesitzers wurde Guo Moruo zunächst eine klassische Ausbildung zuteil, von 1906 bis 1913 an vier verschiedenen Schulen. Eine Ehe, die ihm von seinen Eltern auferlegt wurde, wurde quasi mit sofortiger Wirkung wieder aufgelöst.
Daran anschließend begab sich Guo Moruo 1914 für ein Medizinstudium nach Japan und erhielt im Jahre 1923 einen Abschluss der Kaiserlichen Kyushu-Universität, übte seinen Beruf jedoch niemals aus.
Nachdem er sich in dieser Zeit ebenfalls Kenntnisse der englischen, deutschen, sowie lateinischen Sprache angeeignet hatte, begann sein Wirken im literarischen Bereich 1917 zunächst mit der Übersetzung von Gedichten, 1919 schloss sich eine erste eigene Erzählung an.
Mit der Publikation seines Gedichtbandes Göttinnen gelang ihm 1921 der Durchbruch als Lyriker. Auch hatte er sich der literarischen Gesellschaft Schöpfung angeschlossen und nutzte dieses Forum, um seine Arbeiten vorzustellen.
Bedingt durch seine familiären Wurzeln, begann er erst 1924 sich mit politischen Theorien, wie dem Marxismus auseinanderzusetzen, wurde mit der Teilnahme am Nord-Feldzug 1925 und dem Nanchang-Aufstand 1927 schließlich auch in diesem Bereich aktiv, um sich nach dem Scheitern für die nächsten zehn Jahre wieder nach Japan zurückzuziehen.
Mit dem Ausbruch des Krieges 1937 zur Rückkehr gezwungen, organisierte er über die Widerstandsgesellschaft der Kunst- und Literaturschaffenden und eine Stellung als Leiter der Propagandaabteilung die Abwehr des Angriffs mit, verlor 1940 mit dem Auseinanderbrechen der Einheitsfront zwischen Guomindang und Kommunisten jedoch auch diesen Posten, erhielt aber einen, der in Bezug auf seine literarische Arbeit günstiger war.
Infolge der Streitigkeiten zwischen Kommunisten und der Regierung, und der damit verbundenen Repressionen nach Kriegsende, sah sich Guo Moruo 1947 zur Flucht nach Hongkong gezwungen, schloss sich aber schon ein Jahr später den Kommunistischen Kampfverbänden an.
Mit Gründung der Volksrepublik China 1949 wurde er sofort in die Ämter des stellvertretenden Ministerpräsidenten, sowie des Vorsitzenden des Kultur- und Erziehungsrates erhoben, kurze Zeit später zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften, und vorab schon und für den Rest seines Lebens in das des Vorsitzenden des chinesischen Schriftstellerverbandes.
Zu weiteren wichtigen Posten, die er bekleidete gehörten:
- 1950 – der Vorsitz der chinesischen Sektion des Weltfriedensrates,
- 1954 – der stellvertretende Vorsitz des Nationalen Volkskongresses,
- 1955 – der stellvertretende Vorsitz des Weltfriedensrates,
- 1958 – die Präsidentschaft der neu gegründeten Wissenschaftlich-Technischen Universität in Peking,
- 1969 – die Mitgliedschaft im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas.
Im Rahmen dieser Tätigkeiten begleitete er eine unendliche Anzahl von Delegationen ins Ausland. Erstaunlicherweise gehörte Guo Moruo zu den wenigen Literaten, die von den Schrecken der Kulturrevolution verschont blieben, möglicherweise aufgrund des originellen Einsatzes seiner kreativen Kräfte, um sich mit Mao und Jiang Qing gut zu stellen.
Aus einer zweiten Ehe, von 1916 bis zum Ausbruch des Krieges 1937, mit der japanischen Krankenschwester Sato Komiko gingen fünf Kinder hervor, aus einer dritten, mit Yu Liqun, vier weitere.
Bibliographie
Fiktion
- Göttinnen, 1921 - Gedichtsammlung
- Sternenhimmel, 1923 - Gedichtsammlung
- Die Olive, 1926 – Autobiographische Erzählungen
- Abgefallene Blätter, 1926 - Briefroman
- Turm, 1926 - Erzählungen
- Drei rebellische Frauen, 1926 - Drama
- Die Vase, 1927 - Gedichtsammlung
- Untersuchungen zur Geschichte des alten Chinas, 1930
- Die schwarze Katze, 1930 - Autobiographie
- Qu Yuan, 1942 - Drama
- Lied der Wellen, 1948 - Autobiographie
- Zikaden, 1948 - Gedichte
- Hundert Blumen blühen, 1957 - Gedichte
- Cai Wenji, 1959 - Drama
Übersetzungen
- Goethe: Die Leiden des jungen Werthers, 1922
- Goethe: Faust I. Teil, 1928
- Goethe: Faust II. Teil, 1953
- Schiller: Wallenstein, 1926
- Nietzsche: Also sprach Zarathustra, 1928
- Marx: Kritik der Politischen Ökonomie, 1931
- Tolstoi: Krieg und Frieden, 1931
Weblinks
- Literatur von und über Guo Moruo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Old Residence of Guo Moruo - Englisch
- In the Shadow of Guo Moruo - Englisch
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