Gustav Borgmann

Gustav Borgmann

Wilhelm Gustav Borgmann (* 15. Februar 1838 in Potsdam; † 6. April 1908 in Berlin) war ein deutscher Politiker und Bürgermeister von Cöpenick bei Berlin (heute Bezirk Treptow-Köpenick).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Das auf Initiative während der Amtszeit von Borgmann gebaute Köpenicker Rathaus

Zuerst war Borgmann Bürgermeister im brandenburgischen Templin. Im Jahr 1871 wurde er zum Bürgermeister von Köpenick berufen. In seiner Amtszeit setzte Borgmann viele Neuerungen durch, unter anderem sorgte er für den Bau von Klär- und Abwasserpumpwerken und ließ in den Müggelbergen ein modernes, mit elektrischen Pumpen versehenes Wasserwerk bauen. Dem Wirken von Borgmann ist auch die zeitgemäße Umgestaltung der öffentlichen Straßen und Brücken und der Ausbau des Schulwesens in Köpenick zu verdanken. Insgesamt erlebte die Gemeinde Köpenick am Rande Berlins einen gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung: Fabriken wurden gegründet, die Kietzer (1873), die Köllnische (1874) und später die Dammvorstadt (1883) wurden bebaut und 1876 der Eisenbahnverkehr mit Berlin aufgenommen, dabei wuchsen die Einwohnerzahlen auf das Vierfache (17.000 Personen 1904). Bleibendes Zeugnis ist das von Borgmann initiierte und 1905 fertig gestellte Rathaus an der heutigen Straße Alt-Köpenick. Als Gustav Borgmann 1904 in den Ruhestand ging, ernannten ihn die Köpenicker zum Ehrenbürger.

Er starb am 6. April 1908, die Trauerfeier fand in dem neu erbauten Rathaus in der Köpenicker Altstadt statt. Gustav Borgmann wurde auf dem Evangelischen St. Laurentius-Friedhof an der Rudower Straße beigesetzt, im „Erbbegräbnis“ seiner Familie, in der Nähe des kürzlich verstorbenen Amtsarztes von Köpenick, Dr. Todt. Auf dem Grabstein soll folgender Nachruf gestanden haben:[1]

„Gustav Borgmann war ein vorsorgender – bisweilen behutsamer – und stets sich des rechten Weges wohl bewußter Leiter der Stadtverwaltung; ein getreuer, immer bereiter Gehilfe der Bürger, ein teilnehmender Berater derjenigen, denen das Leben hart mitgespielt hatte; ein Freund und Förderer des sinnigen Humors und ehrenhafter Charakter; alles in allem: Seinem Wesen und seiner äußeren Erscheinung nach der erste Bürger unserer Stadt.“

Das Grab galt lange Zeit als verschollen. Durch Initiative des Vereins Historische Friedhöfe und der Friedhofsverwaltung der Laurentius-Gemeinde konnte der genaue Standort ermittelt werden. Am 6. April 2008, zum 100. Todestag Borgmanns, wurde das Grab mit einem Festgottesdienst wieder eingeweiht.

Ehrung

Im Jahre 1912 erhielt eine Straße in der Köpenicker Dammvorstadt den Namen Borgmannstraße.[2]

Weblinks

Literatur

  • Heimatmuseum Köpenick, „Berliner Neueste Nachrichten“ v. 1938
  • „Berliner Woche“ v. 2008

Einzelnachweise

  1. Homepage einer Tourismus-Seite über Die Wunder von Cöpenick
  2. Straßennamen im „Traditionsverein Hauptmann von Köpenick“

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