- Gustav Hofmann
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Gustav Hofmann (* 17. Oktober 1902 in Münster; † 3. August 1943 in Hamburg) war wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Hamburg und Mitglied einer örtlichen Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Eltern
Die Mutter Elisabeth Hofmann (geb. Reiter) und Wilhelm Hofmann heirateten am 27. Januar 1899. Sein Vater war ausgebildeter Uhrenmacher und übernahm 1891 das Kolonialwarengeschäft des Großvaters. Das schon bei der Übernahme insolvenzgefährdete Geschäft musste 1892 schließen. Wilhelm Hofmann baute sich eine neue Existenz auf indem er erfolgreich Feinmechanik exportierte.
Kindheit und Jugend
Gustav Hofmann wuchs in Münster auf und besuchte das örtliche Schillergymnasium. Schon früh litt der junge Gustav Hofmann an Asthma. Mit 15 Jahren besuchte er aus diesem Grund das erste Mal den Kurort Bad Malente-Gremsmühlen den er während seiner Gymnasialzeit mehrmals aufsuchen musste.
Akademischer Werdegang
Aufgrund des maritimen Klimas entschied sich Gustav Hofmann an der Universität Hamburg zu studieren. Nach seinem Studienabschluss im Jahre 1927 wurde er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg eingestellt.
Politisches Wirken
Während seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter erlebte er die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Obwohl er dem nationalsozialistischen Regime skeptisch gegenüberstand, äußerte er seine Meinung nicht öffentlich. Allerdings war er unter den Studenten dafür bekannt, bei seinen Veranstaltungen kontroverse Diskussionen über rechtliche Fragen anzuregen, die das NS-Regime aufwarf (z.B. Rassengesetze) ohne dabei allerdings seine Skepsis gegenüber dem Regime direkt zu äußern. Zudem war er bei seinen Diskussionen stets darauf bedacht, die Aufmerksamkeit der Nationalsozialisten nicht zu erregen. Nachdem mehrere seiner Kollegen inhaftiert worden sind mit dem Verdacht, Mitglieder der weißen Rose zu sein (mit der Hofmann insgeheim sympathisierte), verstärkte dies seine Abneigung gegen das NS-Regime um ein Vielfaches. Einige Monate nach dieser Erfahrung gründete er mit einem Studenten und zwei seiner Kollegen bei einer privaten Diskussion eine Widerstandsgruppe. Die Handlungen der Gruppe beschränkten sich aufgrund der pazifistischen Einstellung aller Mitglieder auf nichtmilitante Widerstandsaktionen. Zudem vermied die Gruppe den Kontakt zu anderen Widerstandsbewegungen, da sie befürchteten bei einer Entdeckung dieser selbst enttarnt zu werden.
Die Gruppe löste sich auf, als Hofmann während des Bombenangriffs im Rahmen der Operation Gomorrha von der Nacht des 2. Augusts 1943 auf den 3. August starb.
Literatur
- Ursel Hochmuth, Gertrud Meyer: Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 - 1945. Berichte und Dokumente. Frankfurt am Main: Röderberg-Verlag, 1980. ISBN 978-3-87682-036-1
Weblinks
- Hofmanns Tagebücher lagern beim Historischen Institut der Universität Hamburg
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