- Gustav Sichelschmidt
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Gustav Sichelschmidt (* 31. Januar 1913 in Remscheid; † 9. Dezember 1996 in Bad Iburg) war ein deutscher Historiker, Schriftsteller und Rechtsextremist. Nach Einschätzung des Verfassungsschutz des Landes Schleswig-Holsteins sind seine Werke als NS-verherrlichend und revisionistisch einzustufen.[1]
Sichelschmidt studierte Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte und promovierte im Oktober 1938 in Köln zum Thema Das Bergische Land unter dem General-Gouvernement Berg. Nach Beendigung einer bibliothekarischen Ausbildung zog er nach Berlin, wo er von Mai 1939 bis Mai 1945 Leiter der Volksbüchereien in Berlin-Reinickendorf und von 1952 bis 1978 an der Amerika-Gedenkbibliothek tätig. Nach seinem Wehrdienst im Zweiten Weltkrieg und der anschließenden Kriegsgefangenschaft setzte er diese Arbeit fort, u. a. als Leiter der Berlin-Abteilung der Amerika-Gedenkbibliothek. [2]
Sichelschmidt verfasste Berlin-Anthologien, Sachbücher und Biographien sowie zahlreiche zeit- und gesellschaftskritische Bücher. Von rechts-konservativer sowie rechtsextremer Seite wird er als nationaler Publizist oder nationaler Autor belobigt, die NPD bezeichnet Sichelschmidt als unvergessen und wahrhaften Volksaufklärer.[3] Außerhalb dieses Spektrums wird er als neo-faschistischer Journalist[4] und namhafter Rechtsextremist[5] eingeordnet. Viele seiner Werke erschienen im Arndt-Verlag des Verlegers Dietmar Munier und werden dort bis heute aufgelegt. Sichelschmidt schrieb zeitweise für die National-Zeitung und war Mitglied des Redaktionskollegiums der rechtsextremen Zeitschrift Nation. Das politische Magazin für Deutschland.[6] 1963 erhielt Sichelschmidt von der rechtsextremen Kulturvereinigung Gesellschaft für Freie Publizistik die Ulrich-von-Hutten-Medaille, die an Personen verliehen wurde, die sich aus Sicht der Gesellschaft für Freie Publizistik, in besonderer Weise um Literatur und Publizistik verdient gemacht haben.
Schriften (Auswahl)
- So schrieb Berlin - Eine Geschichte der Berliner Literatur. Berlin 1971
- Die Wüste wächst, Düsseldorf 1979
- Nach uns die Sintflut, Düsseldorf 1981
- Adalbert Stifter - Leben und Werk, Hohenstaufen-Verlag, 1988
- Verschwiegen und vergessen: Nationale deutsche Autoren im 20. Jahrhundert. Verlagsgesellschaft Berg, Berg am Starnberger See 1997. ISBN 3-86118-067-7
- Der ewige Deutschenhass. Hintermänner und Nutzniesser des Antigermanismus. Arndt, Kiel 1992, ISBN 3-88741-157-9
- Vor Preußen wird gewarnt, Kiel : Arndt, 2001
- Deutschland verblödet. Arndt, Kiel 2002, 3., überarb. Aufl.
- Im Zug nach Nirgendwo, Kiel : Arndt 2003
- Leuchtendes Leben, Inning am Ammersee : VGB, Verl.-Ges., 2003
- Dennoch die Schwerter halten, Inning am Ammersee : VGB, Verl.-Ges., 2004
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ So etwa "Nationalmasochismus. Diagnose einer deutschen Zeitkrankheit" (Berg: Türmer 1990), "Der ewige Deutschenhass. Hintermänner und Nutznießer des Antigermanismus" (Kiel: Arndt 1992), "Deutschlands Ausverkauf. Bonns antideutsche Politik" (ebd. 1993). nach [1]
- ↑ Dieter Baumeister: Berlin Fibel: Berichte zur Lage der Stadt. Berlin Verlag 1975
- ↑ http://www.npd-mv.de/index.php?sek=0&pfad_id=37&cmsint_id=1&detail=969
- ↑ Jay Julian Rosellini: Literary Skinheads? Writing from the Right in Reunified Germany. West Lafayette: Purdue University Press, 2000. Vgl. Rezension
- ↑ Deutscher Bundestag: Drucksache 13/5288 vom 16. Juli 1996
- ↑ http://www.doew.at/publikationen/rechts/handbuch/c_d.html
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