Gänsebachtalbrücke

Gänsebachtalbrücke
51.1293111.408679

f1

Gänsebachtalbrücke
Gänsebachtalbrücke
Westliches Brückenende, Bauzustand September 2010
Überführt Schnellfahrstrecke
Erfurt–Leipzig/Halle
Konstruktion Balkenbrücke
Gesamtlänge 1001 m[1]
Breite 13,83 m
Längste Stützweite 24,75 m
Konstruktionshöhe 2,08 m
Höhe 25 m
Baubeginn Januar 2009
Lage
Gänsebachtalbrücke (Thüringen)
Gänsebachtalbrücke
Bauzustand im April 2011

Die Gänsebachtalbrücke ist eine im Bau befindliche Eisenbahnüberführung der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle. Das 1001 m[1] lange Bauwerk ist eine Balkenbrücke.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Brücke überspannt nördlich der Gemeinde Buttstädt knapp 20 km nordöstlich von Weimar die flache Niederung des Gänsebachs und die Straße in Richtung Mannstedt in bis zu 25 m Höhe.

Planung

Mitte der 1990er Jahre war eine Länge von 1055 m für das Bauwerk geplant gewesen. Durchsichtige Schallschutzwände sollten zu einem „grazilen Erscheinungsbild“ beitragen.[2] Ausgeschrieben wurde 2008 nach einem Entwurf von 1995 eine 1012 m lange Hohlkastenbrücke aus Spannbeton. Der Brückenüberbau sollte als eine Kette von zwei Durchlaufträgern mit acht und sieben Feldern ausgeführt werden. Bei einer konstanten Konstruktionshöhe von 3,6 m bzw. einer Bauhöhe von 4,52 m war als Regelstützweite 44 m vorgesehen. Die Querschnittsform sollte ein einzelliger in Längsrichtung vorgespannter Stahlbetonhohlkasten mit geneigten Stegen sein mit einer zusätzlich in Querrichtung vorgespannten Fahrbahnplatte.[3]

Nach einer Überarbeitung des Brückenentwurfes im Jahr 2008 durch einen Fachausschuss der Deutschen Bahn kam ein Sondervorschlag des bauausführenden Unternehmens zum Zuge. Der Betreiber erhofft sich dadurch sowohl Kostenvorteile im Bau und in der Instandhaltung als auch eine Verbesserung des ästhetischen Wirkung.[4]

Der neue ausgeführte Entwurf weist eine 1001 m lange vorgespannte zweistegige Plattenbalkenbrücke als Überbau auf. Die ursprünglich geplanten mindestens 2,7 m breiten Pfeiler mit einem Hohlkastenquerschnitt wurden durch Rundstützenpaare mit einem Vollquerschnitt und Durchmessern von 1,1 m (0,95 m vor den Bauwerksfugen) ersetzt, die monolithisch mit dem Überbau verbunden und in Abständen von maximal 24,75 m angeordnet sind. Dadurch konnte die Konstruktionshöhe auf 2,08 m und die Bauhöhe auf 3,0 m reduziert werden. In Längsrichtung besteht die Brücke aus zehn Abschnitten, die durch Fugen getrennt sind. Sie besitzen Längen von 52,5 m an den beiden Brückenenden und 112 m bei den acht dazwischen liegenden Segmenten. Ein mittlerer Abschnitt besteht aus zwei Kragarmen an den Enden mit Längen von 1,5 m und fünf dazwischen angeordneten Feldern mit Stützweiten von 2×24,75 m, 10,00 m und 2×24,75 m. Die Abtragung der Horizontalkräfte in Brückenlängsrichtung, beispielsweise der Bremskräfte, geschieht in einem Brückenabschnitt über zwei Bremsböcke in Abschnittsmitte. Diese bestehen aus einem Stützenpaar, das einen Achsabstand von 10,0 m aufweist und mit aufgelösten Scheiben als Betonrahmen ausgebildet ist.

Bau

Der Beginn der Bauarbeiten war im Januar 2009 und die Fertigstellung ist für Dezember 2011 geplant.[5]

Im August 2009 begannen die Bohrpfahlarbeiten. Die Pfähle mit 1,2 m Durchmesser weisen eine Länge von 10 bis 18 m auf. Der Überbau wird mit Hilfe eines Vorschubgerüstes hergestellt. Im August 2011 wurde der letzte Überbauabschnitt betoniert.[6]

Galerie

Literatur

  • Wolfgang Feldwisch, Olaf Drescher, Siegmar Lies: Die Talbrücken der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle. In: Eisenbahntechnische Rundschau Juli und August 2010, S. 440 – 451

Weblinks

 Commons: Gänsebachtalbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Deutsche Bahn AG Kommunikation: Gänsebachtalbrücke, Stand: November 2009
  2. Thomas Schubert, Frank Kniestedt: Erste Weichen gestellt: Eisenbahn-Neubautrasse Erfurt-Leipzig/Halle. In: Baukultur, Heft 3, 1994, S. 20–24, ISSN 0722-3099
  3. Ausschreibungstext der DB Projektbau GmbH Leipzig vom 11. März 2008
  4. Steffen Marx, Jörg Schlaich: Gestalten von Eisenbahnbrücken, doi:10.1002/stab.200910019. In: Stahlbau, ISSN 0038-9145, 78 (2009), Heft 3, S. 197–202
  5. Projektbeschreibung des Bauunternehmens Stutz
  6. Monolithisch über den Gänsebach, in FAZ vom 9. August 2011, Seite T6

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