Jörg Schlaich

Jörg Schlaich

Jörg Schlaich (* 17. Oktober 1934 in Kernen im Remstal) ist ein deutscher Bauingenieur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jörg Schlaich ist emeritierter Professor an der Universität Stuttgart und Mitinhaber des Ingenieurbüros Schlaich Bergermann und Partner (SBP). Jörg Schlaich ist der Sohn von Ludwig Schlaich. Sein Sohn Mike Schlaich ist Professor für Massivbau an der TU Berlin.

Jörg Schlaich ist ein weltweit anerkannter Fachmann für unkonventionelle Ingenieurbauwerke. Bekannt ist er unter anderem durch filigrane Fußgängerbrücken, hohe Stahltürme und aufwändige Seilnetzkonstruktionen, mit denen er architektonisches Neuland betrat.

Maßgeblich beeinflusst sieht er sich von Professor Fritz Leonhardt, dem Erbauer des Stuttgarter Fernsehturms, des ersten Fernsehturms überhaupt, dem weltweit zahlreiche weitere folgten.

1980 gründete Schlaich mit Rudolf Bergermann das Ingenieurbüro Schlaich Bergermann und Partner mit Sitz in Stuttgart, Berlin und New York. Er ist bis heute Geschäftsführer der GmbH.

Werke

In Zusammenarbeit mit Günter Behnisch und Frei Otto gestaltete er das Dach des Münchner Olympiaparks, 1969 baute er die Vidyasagar Setu (oder Second Hooghly Bridge) im indischen Kalkutta (wurde 1992 nach einer Bauzeit von 23 Jahren für den Verkehr freigegeben) sowie 1973 zusammen mit Walter Neuhäusser die Alsterschwimmhalle in Hamburg. Er war Mitglied der Gruppe “Think”, die mit ihrem Entwurf für Ground Zero den Zuschlag für den Wiederaufbau des World Trade Centers nur knapp verpasste.

1983 bis 1984 entstand nach Plänen von Architekt Gottfried Böhm mit Jörg Schlaich das Züblin-Haus in Stuttgart-Möhringen, der preisgekrönte Konzernsitz der Ed. Züblin AG. Auch das Membrandach des Gottlieb-Daimler-Stadions ist ein Entwurf Jörg Schlaichs von 1992.

Er entwarf zahlreiche Brücken:

Erzbahnschwinge

Einer seiner meist beachteten Vorschläge betrifft das Aufwindkraftwerk; trotzdem kam es bisher über eine Versuchsanlage nicht hinaus. In Australien soll nun durch das Unternehmen EnviroMission Limited ein solches Aufwindkraftwerk gebaut werden.

Im Jahr 2000 wurde in Stuttgart seine filigrane Seilnetzkonstruktion eines 43 m hohen Aussichtsturms, des Killesbergturms, im Höhenpark Killesberg fertiggestellt.

Zusammen mit Rudolf Bergermann hat Schlaich sein Werkearchiv der Berliner Akademie der Künste übergeben.[1]

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

  • Das Aufwindkraftwerk. Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart, 1994, ISBN 342103074X
  • Aufwindkraftwerke zur solaren Stromerzeugung – erschwinglich – unerschöpflich – global. Bauwerk-Verlag GmbH, Berlin 2004, ISBN 3934369510
  • zus. mit Matthias Schüller: Ingenieurbauführer Baden-Württemberg. Bauwerk Verlag, Berlin 1999

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lydia Kotzan: Neu im Archiv: Szyszkowitz-Kowalski und Schlaich Bergermann, in: Bauwelt 22, 4. Juni 2010, S. 4
  2. „Preis für Stuttgarter Bauingenieur“, Stuttgarter Zeitung, 17. Januar 2008
  3. Informationsdienst Ruhr: RVR-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal erhält europäischen Brückenbau-Preis vom 13. August 2010

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