Günther Herzfeld-Wüsthoff

Günther Herzfeld-Wüsthoff

Günther Herzfeld-Wüsthoff (* 8. April 1893 in Berlin; † 17. September 1969 in Unterreitnau) war ein deutscher Antiquar, Privatgelehrter und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Günther Herzfeld wurde 1893 als Sohn des Geheimen Regierungsrats und Professors der Chemie Dr. A. Herzfeld zu Berlin-Grunewald geboren. Er besuchte das humanistischen Gymnasium und studierte an den Universitäten München, Berlin, Heidelberg und Köln Literaturgeschichte, Philosophie, Geschichte und Theaterwissenschaft. 1922 promovierte er zum Dr. phil..

Während des Ersten Weltkrieges stand er, als Reserveoffizier des Königin Elisabeth Garde Grenadier Regiments Nr.3 über vier Jahre an der Infanteriefront.

Seine Theaterpraxis erwarb er sich seit 1912 an den Reinhardt-Bühnen Berlin.

1920 heiratete er die Tochter des Kommerzienrats Georg Heise (Generaldirektor der Excelsiorwerke Hannover). Seit den zwanziger Jahren lebte Günther Herzfeld in München als Antiquar und Privatgelehrter. Er sammelte dort einen Kreis von Künstlern, Dichtern und Malern um sich, zu dem auch Georg Britting, Max Unold, Josef Achmann und Hans Lasser, gehörten.

In der Zeit des Nationalsozialismus nahm er den arischen Namen seiner Großmutter, „Wüsthoff“, an und führte nun den Doppelnamen Herzfeld-Wüsthoff.

Am Bodensee kaufte er ein Grundstück in Unterreitnau im Lindauer Hinterland, gleich neben dem alten Pestfriedhof aus dem 17. Jahrhundert, wo er 1935 ein Haus bauen ließ und den nach dem Ort benannten Verlag „Trösteinsamkeit“ gründete.[1]

Herzfeld-Wüsthoff verstarb 1969 und wurde auf dem alten Pestfriedhof in Unterreitnau begraben.
Heute ist der Autor Herzfeld-Wüsthoff ein weitgehend unbekannter. Zu Lebzeiten stand er in Kontakt mit großen Schriftstellern wie Thomas Mann – Herzfeld-Wüsthoff war Taufpate von Thomas Manns jüngster Tochter Elisabeth – und Alfred Andersch, der seinem einstigen Mentor in dem Roman „Kirschen der Freiheit“ ein Denkmal gesetzt hat.

Werke (Auswahl)

  • Dramen. Band I und Band II.
Mit gezeichnetem Portrait als Frontispiz in Band I und Foto-Portrait in Band II (Unterreitnau, Trösteinsamkeit, 1977)
  • Der göttliche Vogel. Märchen für alle.
  • Ningal und die Katze Sun. Eine Legende.

Einzelnachweise

  1. Kampf um den Erhalt des alten Lindauer Friedhofes in Aeschach (Seite 22)

Weblinks


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