- Gürbe
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Gürbe Lage Kanton Bern; Schweiz Flusssystem Rhein Abfluss über Aare → Rhein → Nordsee Quelle am Nünenenberg am Nordhang des Gantrisch Mündung am Südrand der Stadt Bern in die Aare 46.9255555555567.4702777777778
46° 55′ 32″ N, 7° 28′ 13″ O46.9255555555567.4702777777778Länge 29 km Die Gürbe ist ein 29 km langer linker Nebenfluss der Aare im Kanton Bern, Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf der Gürbe
Sie entspringt mit mehreren Quellbächen am Nünenenberg am Nordhang des Gantrisch. Während der ersten 5 km fliesst die Gürbe in einem Erosionstrichter zwischen der Gantrischkette im Süden und dem Gurnigel im Norden nach Nordosten und überwindet dabei eine Höhendifferenz von etwa 1000 m. Das starke Gefälle machte in diesem Abschnitt zahlreiche Bachverbauungen notwendig. Zudem gilt das Gantrischgebiet als Gegend, die besonders oft von z.T. schweren Gewittern heimgesucht wird, welche die Gürbe innerhalb kürzester Zeit zu einem zerstörerischen Wildbach anschwellen lassen können.
Der Bach trägt dann sein Geschiebe aus anstehendem Schiefer der Flyschzone und Kalkgeröll bis in die Ebene hinunter. Bei der Ortschaft Blumenstein am Ostfuss des Gurnigel hat die Gürbe einen Aufschüttungskegel gebildet. Sie erreicht hier die Niederung des einst vom eiszeitlichen Aare- und Kandergletscher ausgeschliffenen breiten Tals zwischen Thun und Bern.
Nördlich von Blumenstein wendet sich die Gürbe nach Norden und fliesst durch das parallel zum Aaretal verlaufende Gürbetal, das im Westen von den Höhen des Längenbergs und im Osten vom Belpberg flankiert wird. Dieser Teil der Gürbe wurde Anfang des 19. Jahrhunderts korrigiert und begradigt.
Bei Belp tritt die Gürbe ins eigentliche Aaretal ein und bildet dort zusammen mit der Aare und dem Flüsschen Giesse das Belpmoos, eine Ebene, auf der sich der Flughafen Bern-Belp befindet. Am Südrand der Stadt Bern mündet sie schliesslich in die Aare.
Gürbekorrektur und Hochwasserschutzmassnahmen
Ende des 18. Jahrhunderts wurde nach mehreren Hochwassern eine Gewässerkorrektion des Abschnitts im Gürbetal intensiver diskutiert. 1854 beschloss der Grosse Rat des Kantons Bern, die Gürbekorrektion umzusetzen. Eine erste Etappe wurde 1860 fertig gestellt. 1911 waren die meisten Arbeiten abgeschlossen. Dennoch gab es bis heute immer wieder Überschwemmungen[1]. Die Gürbe präsentiert sich im Gürbetal seither als begradigter, kanalisierter Fluss mit befestigten Ufern. Nach einem weiteren Hochwasser 1995 wurde 2006 die Gürbemündung im Rahmen des Aare-Hochwasserschutzes saniert und die Auen revitalisiert. Weitere Hochwasserschutzmassnahmen (Sperren) wurden im Zeitraum vom Jahr 2007 bis zur Fertigstellung im Mai 2009 vorgenommen.
Gürbe-Hochwasser von 1990
Am Abend des 29. Juli 1990 entluden sich im Einzugsgebiet der Gürbe rund 500 mm Hagel und 300 mm Regen, was zur dreifachen Menge der als Jahrhundertereignis deklarierten Abflusswerte führte. Die dadurch entstehenden Fluten rissen die alten hölzernen Wildwasserverbauungen, die aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts stammten, mit sich. Die Wassermengen senkten zudem die Sohle des Bachbetts (an einigen Stellen um fast 8 Meter). Vor der Kurve auf dem Schwemmkegel oberhalb Wattenwils sprang das Wasser schliesslich aus dem Bachbett und ergoss sich – mitsamt dem Geschiebe und den Resten der Verbauungen – in Richtung Blumenstein und Wattenwil.
Die Geröllsammler und Schwemmkegel oberhalb von Blumenstein konnten die Massen nicht mehr fassen. Schwemmholz und die Reste der Verbauungen wurden von den Fluten mitgerissen und richteten bis ins untere Gürbetal grosse Schäden an. Die Überschwemmungen richteten Schäden von geschätzten 40 Millionen Franken an. Die Gürbetalbahn musste ihren Betrieb für zwei Wochen einstellen, da die Wasser die Gleise unterspülten. Der Fischbestand wurde durch das Hochwasser fast vollständig vernichtet und musste neu angesetzt werden.
Als Folge der Hochwasser wurde die Gürbe oberhalb von Wattenwil neu korrigiert und die bestehenden Flaschenhälse ausgebaut und auf grössere Wassermengen ausgelegt.[2]
Zuflüsse
- von links
- Meierisli Graben
- Tiefengraben
- Mettlibach
- Spengelibach
- Eybach
- Ölibach
- Mülibach
- von rechts
- Fallbach
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Weblinks
Einzelnachweise
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