- Gewässerkorrektion
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Die Gewässerkorrektion ist ein Fachbegriff der Schweizer Wasserwirtschaft und beschreibt korrigierende Einwirkungen des Menschen auf vorhandene Gewässerstrukturen. Die Mechanismen der Gewässerkorrektion sind mit denen der Flussbegradigung vergleichbar.
Inhaltsverzeichnis
Zweck
Durch im Alpen- und Voralpenraum häufig auftretende Überschwemmungen, der Bedarf an Kulturland und auftretende Seuchen in Sumpfgebieten wurden seit dem 19. Jahrhundert Korrekturen an Gewässern durchgeführt mit dem Ziel, Wildbäche und andere Gewässer zu kontrollieren.
Die ausgedehnten Sümpfe auf den Schwemmebenen der Flüsse stellten ein großes Gesundheitsrisiko für Menschen und Tiere da. So gab es beispielsweise im Schweizer Seeland vor der Juragewässerkorrektion und in der Linthebene vor der Linthkorrektion immer wieder Malariafälle.
Verfahren
Korrektionen in Schwemmebenen bestehen insbesondere in der Melioration des Bodens durch Drainage, um ihn zu entwässern, trockenzulegen und urbar zu machen. Daneben werden Flüsse begradigt und kanalisiert, um höhere Fließgeschwindigkeiten und Transportkapazitäten für Geschiebe zu erreichen. Umleitungen der Flüsse in Seen gab dem Geschiebe ein natürliches Ablagerungsbecken und führte zu einem natürlichen Ausgleichsbecken bei Hochwasser.
Die imposantesten Schweizer Gewässerkorrektionen sind die Juragewässerkorrektion, die Linthkorrektion und die Kanderkorrektion. Daneben gelten auch die Korrektionen des Ticino in der Magadinoebene, der Gürbe, Töss und der Emme sowie die Rheinbegradigung als Meisterleistungen der Ingenieurskunst.
Siehe auch
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