- HBCD
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Strukturformel Allgemeines Name Hexabromcyclododecan Andere Namen - Hexabromocyclododecan
- HBCD
- HBCDD
Summenformel C12H18Br6 CAS-Nummer 25637-99-4 Kurzbeschreibung Kristalliner Stoff Eigenschaften Molare Masse 641,7 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 2,2–2,4 g·cm−3 [1]
Schmelzpunkt Siedepunkt ca. 230 °C (Zersetzung) [2]
Dampfdruck Löslichkeit 66 µg/l in Wasser (20 °C, Summe der Isomere) [1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [4][2] keine Einstufung verfügbar R- und S-Sätze R: siehe oben S: siehe oben Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Hexabromcyclododecan (HBCD) ist ein Flammschutzmittel, d. h. eine Substanz die in einigen Kunststoffen und Textilien enthalten ist. Dadurch wird insbesondere erreicht, dass sich ein lokaler Brandherd langsamer zu einem Wohnungs- oder Gebäudebrand entwickelt. Im Gebäude anwesende Personen erhalten so mehr Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Chemische Eigenschaften
Von HBCD existieren 16 Isomere, die sich in der räumlichen Anordnung der Bromidgruppen unterscheiden. In technischen Produkten kommen das α-, das β- und das γ-Isomer vor.[5]
Verwendung
Die Hauptanwendungsbereiche von HBCD sind die Isolationsschäume EPS (expandierter Polystyren-Hartschaum) und XPS (extrudierter Polystyren-Hartschaum). Durch die Ausrüstung mit HBCD wird erreicht, dass Gebäude den strengen Brandschutzgesetzen entsprechen. Überdies findet HBCD auch als Flammschutzmittel in HIPS-Gehäusen, Textilien und Polstermöbeln Verwendung. Typische Einsatzkonzentrationen von HBCD sind rund 0,7 % in EPS, 2,5 % in XPS und 6–15 % in Textilien.[6] Der industrielle Verbrauch in Europa wird auf jährlich rund 9500 Tonnen geschätzt.[7]
Umweltrelevanz
HBCD kann durch verschiedene Prozesse in die Umwelt gelangen und kommt in Spurenkonzentrationen in allen Umweltkompartimenten wie Luft, Wasser und im Boden vor. In Sedimenten, in Klärschlamm und in Fischen wurden hohe Konzentrationen des α-Isomers nachgewiesen.[8] In einer vom WWF durchgeführten Untersuchung wurde HBCD auch im Blut der Europaparlamentarier gefunden.[9]
Quellen
- ↑ a b EU Risk Assessment Hexabromocyclododecane. Final Draft October 2007
- ↑ a b c Eintrag zu Hexabromcyclododecan in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 1.1.2008 (JavaScript erforderlich)
- ↑ J. I. Stenzel, W. B. Nixon: Hexabromocyclododecane (HBCD): Determination of the vapor pressure using a spinning rotor gauge. 1997; 439C-117, pp 44. Wildlife international Ltd., Easton, Maryland.
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Law RJ, Kohler M et al.: Hexabromocyclododecane challenges scientists and regulators. Environ. Sci. Technol. 2005;39(13):281A–287A. PMID 16053062
- ↑ CEFIC-EFRA: HBCD-Factsheet
- ↑ BSEF: Major Brominated Flame Retardants Volume Estimates – Total Market Demand By Region in 2001
- ↑ Covaci A, Gerecke AC et al.: Hexabromocyclododecanes (HBCDs) in the environment and humans: a review. Environ Sci Technol. 2006 Jun 15;40(12):3679-88. PMID 16830527
- ↑ WWF: Faktenblätter zu nachgewiesenen Chemikalien in der WWF Blutprobenuntersuchung von Europaparlamentariern
Weblinks
- HBCD-Factsheet BSEF (englisch; PDF; 467,5 KB)
- Umweltaspekte (englisch)
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