- Haarnadel
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Haarnadeln dienen zumeist als Schmuck oder zum Festhalten der Frisur. Antike Haarnadeln bestanden gewöhnlich aus Silber, Kupfer, Messing, Elfenbein, Schildpatt, Holz oder Knochen. Im Gegensatz dazu, sind Hutnadeln mit etwa 20 cm wesentlich länger.
Geschichte
Haarnadeln aus edlem Metall, Bronze, geformtem Holz und anderen Materialien wurden bereits im Altertum von Assyrern und Ägyptern zum Aufstecken und Festhalten der meistens kunstvoll arrangierten Frisuren getragen. „Auf Grund von Gräberfunden weiss man, daß die Ägypter schon 4000 Jahre vor Christus ihre Haare mit Messern, Haarnadeln und Kämmen gepflegt haben“[1] Ägyptische Haarnadeln aus Bronze wurden in beträchtlicher Länge gefunden. Lange Haarnadeln werden noch heute mit Vorliebe in Japan, China, Indien und anderen Ländern getragen. Abgeleitet von der eng U-förmig gebogenen Gestalt vieler Haarnadeln erhielt die Haarnadelkurve ihren Namen.
Haarnadeln waren, wie Gräberfunde ergeben haben, vor allem bei den Ägyptern und Griechen, Etruskern und Römern Luxusgegenstände; sie symbolisierten Anmut und Schönheit. Wer eine solche Haarnadel trug, galt als schön.
In Europa hat sich der Gebrauch künstlerisch verzierter Haarnadeln über das Mittelalter und die Renaissancezeit hindurch bis in die Gegenwart erhalten, hier wurden auch Haarnadeln in Gestalt von Dolchen, Schwertern, Hellebarden u. a. angefertigt.
Inzwischen hat sich die Bedeutung der Haarnadeln allerdings geändert; sie gelten heute nicht als Zeichen besonderer Schönheit. Allerdings sind viele Frisuren ohne Haarnadeln nicht möglich; so hat sie also immer noch eine große Bedeutung.
Heute gibt es zwei Oberkategorien der Haarnadeln. Während die einen zum Festhalten der Frisur dienen, so dient die andere Haarnadel nur der Verschönerung und Vollendung der Haarpracht. Bei der zweiteren sind die Haarnadeln am Kopfstück mit Perlen und diversen Strassseinen verziert. Die Vielfalt von diesen Glanz-Haarnadeln ist sehr groß. Heute werden diese Haarnadeln nebst Diademen oder zusammen in Brautfrisuren eingearbeitet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. hierzu und Zitat aus: Daniela F. Mayr, Klaus O. Mayr, Von der Kunst, Locken auf Glatzen zu drehen. Eine illustrierte Kulturgeschichte der menschlichen Haartracht. Eichborn-Verlag, Frankfurt/M. 2003. ISBN 3-8218-0734-2
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