- Hal över
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Hal över ist der Name einer in Bremen ansässigen Fahrgastschifffahrtsgesellschaft. Gleichzeitig ist es das Synonym für die von diesem Unternehmen betriebene „Sielwallfähre“. Diese Personenfähre über die Weser, deren stadtseitiger Anleger zwischen den Wallanlagen und dem Weserstadion am Osterdeich liegt, verkehrt von März bis Oktober zum Café Sand auf dem Stadtwerder im Ortsteil Huckelriede.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
„Hal över“ (‚Hol über‘) war einst der plattdeutsche Ruf nach dem Fährmann am anderen Ufer. 1984 nannte sich so ein Verein, der zunächst das Überleben der Sielwallfähre sicherte, später auch die Schiffe Ostertor, Das Schiff No. 2, Punke und den Koggen-Nachbau Roland zu Bremen übernahm und sich an der Gründung des Café Sand beteiligte.
Der Verein zur Heimatpflege und Naherholung wurde zum Träger der Hal över, Gesellschaft für innovative Stadttouristik GmbH, die 2002 die Schreiber-Reederei mit den Schiffen Oceana und Hanseat übernahm.
Die Schreiber-Reederei hatte ursprünglich nach dem Zweiten Weltkrieg drei bauähnliche Schiffe gleicher Größe – Deutschland, Weserstolz und Oceana – mit denen die Linienschifffahrt von Bremen nach Bremerhaven betrieben wurde. Die 1879 in Hamburg gebaute und seit 1918 in Bremen beheimatete MS Friedrich war jahrelang das Werkstattschiff der Schreiber Reederei.
Die Gesellschaft und ihre Flotte
Die Gesellschaft organisiert mit ihren Schiffen Hafenrundfahrten, Gesellschaftsfahrten und Linienfahrten nach Bremerhaven, Oldenburg, Badener-Berge und Verden. Die Anlegestellen liegen an der Schlachte unterhalb der St.-Martini-Kirche bei der Uferpromenade zur Weser in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt; sowie in Vegesack, Flethe und Farge.
- Die Schiffe
- Oceana, ein 1937 auf den Atlas Werken in Bremen gebautes Fahrgastschiff für 700 Personen
- Hanseat, ein 1988 auf der zur Hegemann-Gruppe gehörenden Hegemann/Rolandwerft in Bremen gebautes Fahrgastschiff für 400 Personen
- Das Schiff No.2, ein 1990 auf der Werft Navimatra Nederland B.V. gebautes Fahrgastschiff für 141 Personen
- Punke, ein 1990 als Eigenbau in Winningen an der Mosel entstandenes Fahrgastschiff für 48 Personen, wird gelegentlich zur Verstärkung der Sielwallfähre eingesetzt.
- Roland von Bremen, ein Museumsschiff, das im Jahr 2000 als originalgetreuer Nachbau der Bremer Kogge von 1380 bei der BBV Bremer Bootsbau in Vegesack gebaut wurde (max. 100 Personen)
- Ostertor, sie wird als „Sielwallfähre“ im Fährverkehr zwischen Café Sand und dem Osterdeich/Sielwall eingesetzt
- Alma – vormals MS Sansibar vom Schifffahrtskontor Rinke –, verkehrt von Vegesack aus auf der Schifffahrtslinie nach Worpswede auf Lesum und Hamme
- Pusdorp, ein 1954 auf der Papewerft in Rönnebeck gebautes und 1983 auf der Rolandwerft umgebautes Fahrgastschiff für 49 Personen
- Grafin Emma – vormals Schloss Munzingen. Das 1925 in Dienst gestellte und kürzlich renovierte historische Schiff soll im Charterbetrieb und zur Ergänzung des Linienangebots eingesetzt werden
- Lüder von Bentheim, ein originalgetreuer Nachbau eines Weserlastkahns aus dem 16. Jahrhundert. Das 2001 beim Schaufenster Bootsbau in Vegesack gebaute Schiff soll zu Pendelfahrten zwischen Weserstadion, Café Sand, Martini-Anleger und Weserbahnhof eingesetzt werden
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, 2003, ISBN 3-86108-693-X.
- Günter Benja: Hal över! 250 Jahre Sielwallfähre. Döll-Verlag, 1985, ISBN 3-88808-027-4.
Weblinks
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