- Winningen
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Wappen Deutschlandkarte 50.3147222222227.518888888888979Koordinaten: 50° 19′ N, 7° 31′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Mayen-Koblenz Verbandsgemeinde: Untermosel Höhe: 79 m ü. NN Fläche: 6,66 km² Einwohner: 2.467 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 370 Einwohner je km² Postleitzahl: 56333 Vorwahl: 02606 Kfz-Kennzeichen: MYK Gemeindeschlüssel: 07 1 37 230 Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 44
56330 Kobern-GondorfWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Hans-Joachim Schu-Knapp Lage der Ortsgemeinde Winningen im Landkreis Mayen-Koblenz Winningen ist eine Ortsgemeinde an der Terrassenmosel im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Untermosel an, die ihren Verwaltungssitz in Kobern-Gondorf hat. Winningen ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Winningen liegt zwischen Koblenz-Güls und Kobern-Gondorf auf der linken Moselseite. Nächstgelegene Städte sind an der Mosel Koblenz, etwa 5 km moselabwärts, sowie Cochem, etwa 40 km moselaufwärts.
Geschichte und Religion
Winningen (Windinga) wurde 1016 von Kaiser Heinrich II. dem Nonnenkloster Kaufungen geschenkt. Im Jahr 1320 wird Ritter Hermann von Winningen erwähnt. Er besaß eine der ältesten dokumentierten Weinbergslagen, die er von Graf Wilhelm I. von Katzenelnbogen als Lehen erhielt. Dabei handelte es sich um einen Weingarten zu Winningen im Destil beim Garten des Heinrich Kind von Pfaffendorf, einen Weingarten am Wolfspfade und einen Weingarten am Gire.
Der Weinhexbrunnen, umgeben von einem Fachwerkensemble, spielt auf die Hexenverfolgungen im 17. Jahrhundert an. Oberhalb des Ortes auf dem Hexenhügel erinnert das derzeit älteste bekannte Denkmal aus dem Jahr 1925 an die Opfer der Hexenverfolgungen an diese Zeit.
Winningen ist traditionell eine evangelische Enklave in einem katholischen (ehemals kurtrierischen) Umland. Aufgrund der Rechtsnachfolge der Grafschaft Sponheim bestand in Winningen bis 1776 eine Zweiherrschaft zwischen der Pfalz und der Markgrafschaft Baden. Da beide Herren in der Reformationszeit zum neuen Glauben übertraten, wurde auch Winningen evangelisch.
Von 1776 bis zur Besetzung durch französische Revolutionstruppen 1794 war Winningen badisch. Nach Ende der Franzosenzeit gehörte es zur preußischen Rheinprovinz.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
- 1815 – 1270
- 1835 – 1551
- 1871 – 1661
- 1905 – 1890
- 1939 – 1990
- 1950 – 2684
- 1961 – 2399
- 1970 – 2459
- 1987 – 2457
- 2005 – 2457
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Winningen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
CDU FDP FBL Gesamt 2009 6 3 7 16 Sitze 2004 8 4 8 20 Sitze Nachdem Austritt eines Mitgliedes der FBL Fraktion hat diese nunmehr 6 Mitglieder. Der Rat somit ein fraktionsloses Mitglied.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Winzerdorf war mehrfach Gewinner von Dorfverschönerungswettbewerben und rühmt sich, eines der schönsten Dörfer Deutschlands zu sein. Winningen ist auch sehr bekannt für das „Winninger Moselfest“, das älteste Weinfest in Deutschland, sowie sein Wahrzeichen, die „Winninger Weinhex“.
Bauwerke
- Moseltalbrücke (A 61)
- Die Evangelische Pfarrkirche ist eine barocke Saalkirche von 1695 mit romanischem Ostturm.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Winningen
Regelmäßige Veranstaltungen
Hauptattraktion ist das alljährliche zehntägige Moselfest Ende August/Anfang September. Es ist das älteste und mit zehn Tagen Dauer längste Weinfest ("Winzerfest") an der Mosel.
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau
Winningen wird vom Weinbau geprägt, der auf Terrassen oberhalb des Orts betrieben wird. Die Weinberge stellen zugleich Lebensräume für seltene Tiere (z. B. Apollofalter, Eidechsen) dar.
Der auf den Schieferterrassen wachsende Riesling gehört nach fachmännischem Urteil zu den besten Weinen der Welt. 2005 erhielt ein Winninger Uhlen Laubach Riesling Erste Lage aus dem Weingut Heymann-Löwenstein in Paris den Preis für den besten ausländischen Wein.[4] Dieses Weingut und das Weingut Reinhard und Beate Knebel sind auch auf der vom Stern (Zeitschrift) erstellten Liste der 100 besten Weingüter zu finden.[5]
Winningen gehört zum „Weinbaubereich Burg Cochem“ im Anbaugebiet Mosel. Im Ort sind 44 Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 89 ha. Etwa 90 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007).[2]
- Weinlagen
Alle Winninger Weinlagen gehören zur Großlage Weinhex.
- Winninger Brückstück
Aus dieser Lage wurden die Steine für die Koblenzer Balduinbrücke gebrochen und auf Schiffen nach Koblenz transportiert. Daran erinnert heute noch der Name dieser Lage. Bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz wird sie unter der Weinlagennummer 440535 geführt. Neben Tonschiefer aus dem Devon bestimmen Bimssteinanteile den Boden. Der Bims wurde bei einem Ausbruch des Laacher See-Vulkans vor etwa 12000 bis 13000 Jahren als Eruptivasche abgelagert. Daraus entstanden sehr wasserdurchlässige Böden. Der Weinberg ist in Richtung Süden und Süd-Süd-Ost ausgerichtet. Angebaut werden überwiegend Rieslingtrauben im Terrassenweinbau.
- Winninger Domgarten
Der Name weist auf den früheren kirchlichen Besitz hin. Bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz wird die größte Lage Winningens unter der Weinlagennummer 440536 geführt. Die Lage umfasst wie ein Rahmen den Ort Winningen. Im Bereich des Domgartens finden sich unterschiedliche Böden; im flachen Bereich überwiegen sandig-lehmige Schichten, in den steileren Lagen sind sie mit Schiefer angereichert. Dazu kommen Löss- und Bimsanteile, die den Boden für den Weinbau optimieren. Auch hier werden vorwiegend Rieslingweine angebaut.
- Winninger Hamm
Der Winninger Hamm ist die kleinste Einzellage Winningens. Sie wird bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz unter der Weinlagennummer 440537 geführt und schließt sich an den Winninger Uhlen in Richtung Koblenz an. Der Name soll vom lateinischen Begriff Hammus für Flussbogen abgeleitet sein. Der Winninger Hamm weist mit den Devonschieferschichten, die von Quarziten und tonigen Bodenanteilen durchzogen sind, eine ähnliche Bodenstruktur wie der Winninger Röttgen auf. Der Wein wird hier in Terrassen und in Steillagen angebaut.
- Winninger Röttgen
Der Name des Winninger Röttgen ist von „roden“ abgeleitet. Sie wird als Einzelweinlage mit der Nummer 440539 geführt und liegt in Richtung Süd-Südost. Die Weine werden hier ausschließlich im Terrassenbau kultiviert. Der Boden enthält neben Schiefer aus dem Devon auch Quarzitadern und Lössanteile, die aus den oberen Hangbereichen permanent nachgespült werden. Der Löss puffert den pH-Wert und schützt so den Boden vor einer Übersäuerung.
Fremdenverkehr
Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus, der von der Schiffsanlegestelle und dem gern von niederländischen Besuchern frequentierten nahen Campingplatz profitiert.
Flugplatz Koblenz-Winningen
Der Flugplatz Koblenz-Winningen wird sowohl von Sportfliegern als auch von Geschäftskunden genutzt. Die Polizeihubschrauberstaffel des Landes Rheinland-Pfalz ist dort stationiert.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- August Horch (1868–1951), Autobaupionier
- Gottlob Jacobi (1770–1823), Unternehmer
- Lothar Krall (1924–2000), Politiker
- Horst Schulze (1939–), Hotelier des Jahrhunderts (ehem. CEO von Ritz-Carlton, heute Präsident der West Paces Hotel Group)
Bilder
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Karl von Damitz, 1838 (Stahlstich)
Weblinks
Commons: Winningen – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienWikisource: Winningen – Quellen und VolltexteQuellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ siehe FAZ, 17. März 2005
- ↑ STERN 19/2007, S. 146
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