Vegesack

Vegesack
Stadtteil von Bremen
Vegesack
Häfen (Bremen) Blockland Blumenthal (Bremen) Borgfeld Burglesum Findorff (Bremen) Gröpelingen Häfen (Bremen) Häfen (Bremen) Hemelingen Horn-Lehe Huchting (Bremen) Mitte (Bremen) Neustadt (Bremen) Oberneuland Obervieland Östliche Vorstadt Osterholz (Bremen) Schwachhausen Seehausen (Bremen) Strom (Bremen) Vahr Vegesack Walle (Bremen) Woltmershausen Weser Bremerhaven NiedersachsenStadt Bremen, Stadtteil Vegesack hervorgehoben
Über dieses Bild
Basisdaten  Rang 
Fläche: 11,917 km² 14/23
Einwohner: 33.998 7/23
Bevölkerungsdichte: 2.853 Einwohner je km² 8/23
Ausländeranteil: 14,0 % 10/23
Arbeitslosenquote: 16,0 % 4/23
(Stand der Angaben: 31. Dez. 2008)
Koordinaten: 53° 10′ N, 8° 38′ O53.1686111111118.625Koordinaten: 53° 10′ 7″ N, 8° 37′ 30″ O
Ortsteile: Vegesack
Grohn
Schönebeck
Aumund-Hammersbeck
Fähr-Lobbendorf
Postleitzahlen: 28755, 28757, 28759
Stadtbezirk: Nord
Ortsamt: Vegesack
Website: Ortsamt Vegesack

Vegesack (gesprochen: Fegesack) ist ein Stadtteil und seit 1946 Ortsamtsbereich von Bremen und gehört zu Bremen-Nord.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Ortsteile

Panorama der Wasserseite von Vegesack
Panorama der Wasserseite von Vegesack
Blick vom „Schulschiff Deutschland“ über die Mündung der Lesum auf die Weser bei Bremen-Vegesack mit der Lürssenwerft im Hintergrund und dem Beiboot des Schulschiffes im Vordergrund

Vegesack liegt an der Mündung der Lesum in die Weser in Bremen-Nord. An Vegesack grenzen im Nordwesten Blumenthal, im Südosten Burglesum und im Norden die niedersächsische Gemeinde Schwanewede. Am gegenüberliegenden Ufer liegt die niedersächsische Gemeinde Lemwerder.

Vegesack

Fläche: 1,84 km², 6557 Einwohner[1]

Das Zentrum des Stadtteils bietet vielfältige Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten in der weitläufigen Fußgängerzone.
Sehenswert sind:

  • der Vegesacker Hafen, 1618–1623 als erster künstlicher deutscher Hafen angelegt; heute Museumshafen
  • das Havenhaus, erbaut 1645–1648 als Dienstsitz des Hafenmeisters, 1781/82 umgebaut, jetzt Hotel und Restaurant
  • das Kitohaus, im 17./18. Jahrhundert errichtetes Packhaus mit Portal um 1740, heute kulturelle Nutzung (Ausstellungen, Konzerte, Theater und Lesungen), Overbeck-Museum mit Sammlung zum Nachlass des Worpsweder Maler-Ehepaares Fritz und Hermine Overbeck
  • die Evangelische Stadtkirche, klassizistischer Bau von 1819–1821, 1832 umgebaut und erweitert
  • die Evangelisch-Lutherische Kirche Aumund, neugotischer Backsteinbau von 1876/77
  • die Weserpromenade mit Stadtgarten

Grohn

St.-Michael-Kirche in Grohn

Fläche: 2,02 km², 6206 Einwohner[1]

Das ehemalige Fischerdorf Grohn (ursprünglich von „Grohden“ = „künstlich aufgeschwemmtes Land“) liegt an der Lesum und erstreckt sich bis zu deren Einmündung in die Weser. Es gehörte als selbstständige Gemeinde ursprünglich zum Königreich Hannover, das 1866 preußische Provinz wurde. 1939 wurde Grohn nach Bremen eingemeindet und gehört seitdem als Ortsteil zum Ortsamtsbereich Vegesack.

Wichtige Betriebe:

  • Norddeutsche Steingut AG, Herstellung keramischer Wand- und Bodenfliesen
  • die ehemalige Bremer Tauwerkfabrik (BTF), die lokal nicht mehr produziert, aber unter dem Namen „Kleine Wolke“ Badezimmertextilien in die ganze Welt exportiert
  • früher Stammsitz der Nehlsen AG (jetzt in Bremen-Oslebshausen), Entsorgungs- und Sicherheitsunternehmen mit Standorten in ganz Deutschland und Beteiligungen im europäischen und afrikanischen Ausland

In Grohn befindet sich die 1999 gegründete Jacobs University, vormals International University Bremen (IUB), eine private, staatlich anerkannte Hochschule mit internationaler Ausrichtung. Die Lehr- und Forschungssprache ist Englisch. Die Universität ist als einzige private Hochschule Mitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Einrichtung nutzt Gelände und Baulichkeiten der vormaligen Rolandkaserne der Bundeswehr.

Sehenswert sind:

  • die evangelisch-lutherische Michaelskirche, von 1906 bis 1908 im neuromanischen Stil nach Entwurf des Architekten Karl Mohrmann errichteter Sandsteinbau auf kreuzförmigem Grundriss mit Vierungsturm und Pfarrhaus, die Ausmalung aus der Erbauungszeit ist erhalten
  • das ursprünglich in der Bremer Altstadt befindliche barocke Prunktor von 1665 zum Haus Seefahrt, in den 1950er Jahren hierher versetzt
  • das von 1971 bis 1974 für den Hochwasserschutz errichtete Lesumsperrwerk

Hörenswert sind:

  • die Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre der Chorwerkstatt St. Michael

Schönebeck

Fläche: 2,46 km², 5436 Einwohner[1]

Das im Tal der Schönebecker Aue gelegene Wasserschloss Schönebeck wurde 1686 errichtet. Der barocke Fachwerkbau mit massiv erneuerter Südfront von 1705 ist seit 1972 als Heimatmuseum für Vegesack und Umgebung der Öffentlichkeit zugänglich.

Besondere Ausstellungen behandeln die Themen Segel- und Dampfschifffahrt, Heringslogger und Walfänger, die Anfänge der Seenotrettung sowie die Reisen des Vegesacker Afrikaforschers Gerhard Rohlfs. Darüber hinaus wird das Schloss für Konzerte und Sonderausstellungen genutzt.

In unmittelbarer Nähe des Schlosses befinden sich das dazugehörige Verwalterhaus, ein Fachwerkgebäude von 1780, die in den 1980er Jahren hier neu aufgebaute Schlosskate, welche für private Zwecke gemietet werden kann, sowie die nicht mehr betriebene Wassermühle am Übergang vom Schlossteich zum Geestbach Schönebecker Aue. Damit Fische das Gefälle im Bereich der Wassermühle überwinden können, wurde im Juli 2006 ein separater Umgehungsbach, die sogenannte Fischtreppe, angelegt.

Aumund-Hammersbeck

Fläche: 3,19 km², 7706 Einwohner[1]

Aumund – an der Mündung der Aue – wurde 1040 als Aunon erwähnt. In Hammersbeck lebten an der Beeke die Landbesitzer Hammer. Die beiden Orte gehörten zur Herrschaft Blumenthal. 1821 gehörte Hammersbeck zum Kirchspiel Blumenthal und Aumund zum Kirchspiel Lesum. Aumund war ab 1859 im Amt Blumenthal. 1939 wurden die beiden bisher selbstständigen preußischen Gemeinden an Bremen angegliedert. Seit 1946 bilden sie zusammen einen Ortsteil im Stadtteil Vegesack.

Der Ortsteil war 1751-1761 Standort der Terhellenschen Fayencemanufaktur und einer Ziegelei, von der einige ehemalige Tongruben zeugen, wovon je eine als Aschedeponie und als Hausmülldeponie wieder verfüllt wurden. Aumund-Hammersbeck wird heute überwiegend geprägt durch Wohnquartiere mit Einfamilienhäusern sowie durch gewerbliche Bereiche mit Autohäusern, produzierendem Gewerbe und einem Technologiepark.

Eine Naturzone mit dem Naturschutzgebiet Hammersbecker Wiesen, der Beckedorfer Beeke, dem Aumunder Angelteich und mit dem Umland bei Beckedorf und Löhnhorst kennzeichnet den Ortsteil.

Der Bahnanschluss ist seit 2008 wieder durch den Bahnhof Aumund gegeben. Ab 2011 soll die Bahn durchgehend von Bremen-Farge über Aumund und Vegesack (Wendepunkt im Kopfbahnhof) bis nach Verden verkehren.

Fähr-Lobbendorf

Fläche: 2,34 km², 8004 Einwohner[1]

Fähr

Fähr wurde im 16. Jahrhundert auch Vehr geschrieben. Der Name leitet sich von einer Fähre ab, die in einem kleinen Bauernhafen ihren Ausgangspunkt hatte. Seit dem 16. Jahrhundert wurde Fährgrund besiedelt. 1720 lebten hier 14 Bauern, 1766 wurde von 22 Feuerstellen berichtet und gegen Ende des 16. Jahrhunderts waren es 39 Hausstätten, zumeist Brinksitzer, also Kleinbauern. 1823 konnten 105 und 1858 dann 613 Einwohner registriert werden. Am Ende des 18. Jahrhunderts fand der Fährbetrieb nur noch durch die Vegesacker Fähre statt. 1860 gab es wieder eine Personenfähre nach Lemwerder. Die Einwohnerzahl stieg 1885 auf 1118 und 1900 auf 1522 Einwohner. Bis 1908 war Fähr eine selbstständige Gemeinde, die dann an Aumund und 1939 an Bremen angeschlossen wurde.

Lobbendorf

Lobbendorf wurde 1139 als Lobbenthorpe, wahrscheinlich nach dem Vornamen Lubbe oder Lobbe eines Bauern, benannt. Im 13. Jahrhundert war hier der Sitz einer Ministerialenfamilie. Grundbesitzer waren das Bremer St.-Paul-Kloster und die Ritter von Marßel und von Aumund. 1823 hatte Lobbendorf nur 20 Einwohner, 1995 waren es 8531. Der Ort kam 1852 zu Aumund, dass zum Amt Lesum gehörte. 1939 wurde Aumund nach Bremen eingemeindet. Als Kirchspiel war Lesum und seit 1873 Aumund zuständig. 1878 entstand der Friedhof. 1946 wurden die Ortsteile Fähr und Lobbendorf zu einem gemeinsamen Ortsteil.

Wirtschaft

Seit 1834 war in Fähr die Werft von Claus Steenken ansässig. Seit 1856 war in Lobbendorf die Werft von Johann Peter Menck und danach die von Frerk Balleer bekannt.
1893 folgte der Bremer Vulkan Schiffbau. Bis zur Insolvenz und der nachfolgenden Schließung 1997 war die Schiffbau- und Maschinenfabrik Bremer Vulkan größter Arbeitgeber in Bremen-Nord. Auf dem ehemaligen Werftgelände des Bremer Vulkan, das das gesamte Weserufer in Fähr-Lobbendorf einnimmt, befindet sich heute neben diversen anderen neu angesiedelten gewerblichen Betrieben die Gläserne Werft und die Qualifizierungswerft Bremer Bootsbau Vegesack (BBV), auf der historische Schiffe auch im Holzbau restauriert und rekonstruiert werden. Als Abschluss der so genannten maritimen Meile wurde ein 17 Meter hoher Aussichtsturm auf dem Gelände der BBV errichtet, dessen Blickfeld durch ältere Gebäude recht beschränkt bleibt.

Politik, Verwaltung

Beirat

Der Beirat Vegesack tagt regelmäßig und in der Regel öffentlich im Ortsamt oder in anderen Einrichtungen wie z.B. Schulen. Der Beirat setzt sich aus den auf Stadtteilebene direkt gewählten Vertretern zusammen. Die Beiratswahlen finden alle vier Jahre statt, zeitgleich mit den Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft. Der Beirat diskutiert über alle Belange des Stadtteils, die von öffentlichem Interesse sind und fasst hierzu Beschlüsse, die an die Verwaltung, die Landesregierung und die Stadtbürgerschaft weitergeleitet werden. Für seine Arbeit bildet er Fachausschüsse.
Siehe auch: Sitzverteilung im Beirat

Ortsamt

Das Ortsamt Vegesack ist seit 1946 eine örtliche Verwaltungsbehörde. Es unterstützt den Beirat bei seiner politischen Arbeit. Es soll bei allen örtlichen Aufgaben, die von öffentlichem Interesse sind, mitwirken. Es wird von einem vom Beirat vorgeschlagenen und vom Senat bestätigten Ortsamtsleiter geführt.
Ortsamtsleiter ist Heiko Dornstedt.

Wappen

Das Wappen von Vegesack

Das bremische Amt Vegesack führte bis 1850 nur den Bremer Schlüssel im Siegel. Das Vegesacker Wappen wurde, nachdem Vegesack 1851 zur Stadt erhoben wurde und 1879 eine Kommunalverfassung erhalten hatte, im Jahr 1880 von der Stadt Vegesack angenommen und 1882 vom Bremer Senat als Aufsichtsinstanz genehmigt. Vegesack führte das Wappen bis zu seiner Eingemeindung nach Bremen 1939, die mit dem Verlust der Wappenfähigkeit verbunden war.

Das Wappen ist schrägrechts geteilt von Silber und Rot und zeigt oben ein rotes Tatzenkreuz und unten den silbernen Bremer Schlüssel. Das rote Tatzenkreuz ist das sogenannte Hanseatenkreuz, eine ursprünglich für die hanseatischen Teilnehmer der Befreiungskriege gestiftete Auszeichnung, die in Bremen noch im Ersten Weltkrieg verliehen wurde. Der Bremer Schlüssel ist das Symbol des heiligen Petrus, des Patrons des Bistums und der Stadt Bremen[2].

Geschichte

Name

Vegesack könnte sich ableiten vom Feeg-Sack, also von einer Bucht am Fluss oder von einer Gastwirtschaft, in der die Geldbeutel (Sack) sich leerten (fegen). 1453 wurde der Ort Vegesack ausgehend vom Gasthaus Thom Fegesacke erstmals erwähnt.
Aumund hat seinen Namen von der Mündung der Aue. Es hieß 1040 Aunon, 1139 Oumunde, 1421 Owmunde.
Hammersbeck leitet seinen Namen von den Landbesitzern Hammer ab, die an der Beeke lebten.
Schönebeck bedeutet soviel wie schöne Beeke, schönes Bachtal. Es hieß 1380 Schonenbeke und 1412 Schonebeke. Nachfahren der Ritter von Oumunde nahmen im 15. Jahrhundert den Namen von Schönebeck an.
Borchshöhe hat um 1700 seinen Namen von den Landbesitzern Friedrich von der Borch (Burg) aus dem alten Rittergeschlecht von Gerfridus de Burch (1181).

Mittelalter bis 1800

Der Vegesacker Hafen im Jahr 1670 (Ausschnitt eines Gemäldes)

Im 14. Jahrhundert wurde die Weserfähre in Fähr erstmals erwähnt.
Eine Gaststätte für Schiffer entstand am Ende des 16. Jahrhunderts mit einer kleinen Siedlung an der Einmündung der Aue in die Weser – dem Aumunder Tief.

Von 1618 bis 1623 wurde der Vegesacker Hafen nach einer Entscheidung des Bremer Rates als erster künstlicher Flusshafen Deutschlands von den Bremer Kaufleuten und vom Haus Seefahrt gebaut, da die Weser flussaufwärts immer mehr versandete und die großen Handelssegelschiffe aufgrund ihres Tiefganges die Schlachte der Bremer Altstadt nicht mehr anlaufen konnten. 1645 bis 1648 entstand das Havenhaus, der Amtssitz des Vegesacker Hafenmeisters mit einer Gastwirtschaft. Das Dorf hatte zu jener Zeit nur vierzig Haushalte. 1671 übernahm die Stadt Bremen das Hafenbecken.

Im Ersten Bremisch-Schwedischen Krieg 1654 besetzten schwedischen Truppen zwischenzeitlich Vegesack mussten sich aber bei Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzung mit Abschluss des Ersten Stader Vergleich wieder zurückziehen.

Als Bremen 1741 im Zweiten Stader Vergleich große Teile seines Landbesitzes an das Kurfürstentum Hannover als Preis für die Respektierung seiner Reichsfreiheit abtreten musste, blieben von Vegesack nur Hafenbecken und Havenhaus bremisch. Wegen zunehmender Weserversandung konnten die meisten Handelsschiffe auch Vegesack nicht mehr anlaufen. Der Hafen war bald nur noch Winterlager und Instandsetzungsort für die Schiffe.

Verwaltungsentwicklung ab 1800

Ansicht von Vegesack aus dem Jahr 1847

1803 kam mit dem Reichsdeputationshauptschluss die Ortschaft Vegesack wieder zu Bremen.

1811 bis 1814 war Vegesack Sitz des gleichnamigen Kantons des französischen Département des Bouches du Weser.

1852 wurde Vegesack zur Stadt erhoben, 1875 erfolgte der Zollanschluss der bremischen Exklave Vegesack an den Deutschen Zollverein.

1939 Aufgrund der Vierten Verordnung über den Neuaufbau des Reiches vom 28. September 1939 kam ein Teil des preußisch-hannoverschen Landkreises Osterholz zum 1. November 1939 an Bremen[3]. Dabei wurden die bisher selbstständigen preußischen Gemeinden Grohn, Schönebeck, Aumund, Hammersbeck, Fähr und Lobbendorf an Bremen angegliedert.

1946 bildeten diese zusammen mit der ehemaligen Stadt Vegesack den Ortsamtsbereich Bremen-Vegesack.

Vegesack in der Geschichte der Seefahrt

Vegesacks Geschichte ist seit 390 Jahren von Schifffahrt und Schiffbau, Fischfang und Fischverarbeitung geprägt:

Einwohnerentwicklung

Orts-/Stadtteil 1812 1883 1905 1975 1995 2007
Ortsteil Vegesack 6.047 6.516 6.571
Grohn 6.393 5.882 6.281
Schönebeck 5.721 5.928 5.403
Aumund-Hammersbeck 9.362 8.253 7.878
Fähr-Lobbendorf 10.099 8.534 8.075
Stadtteil 1.379 3.811 4.133 37.621 35.113 34.208

Ab 1975 durchschnittliche Jahresbevölkerung als Angaben vom Statistischen Landesamt Bremen

Der große Sprung in der Einwohnerentwicklung von 1905 bis 1960 erklärt sich hauptsächlich durch die Gebietsreform.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hafen in Bremen-Vegesack
Schloss Schönebeck

Stadtbild und Bauwerke

An der Kirche erinnert seit 1978 eine von Ulrich Conrad gestaltete Gedenktafel an die ehemals unmittelbar benachbarte Vegesacker Synagoge, die beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern zerstört wurde[5].

Denkmale

Museen

  • Der Großsegler Schulschiff Deutschland liegt seit Mai 1996 in der Lesummündung im Ortsteil Grohn und ist zu besichtigen.
  • Im Wasserschloss Schönebeck befindet sich das Heimatmuseum.
  • Im Kito-Haus sind unter anderem die Ausstellungsräume der Stiftung Fritz und Hermine Overbeck untergebracht, in denen Bilder des Worpsweder Künstlerehepaares gezeigt und Sonderausstellungen abgehalten werden.
  • Das Spicarium im Hafenspeicher auf dem Haven Höövt Vegesack ist seit 2011 eine interaktive Ausstellung über Schiffbau und Schifffahrt, Marine Bionik und Yachtdesign.

Theater

Das Statt-Theater-Vegesack führt seit 1989 als semi-professionelle freie Theatergruppe sowohl klassische Stücke als auch Eigenproduktionen vorwiegend im Bürgerhaus Vegesack auf.

Musik

  • Das KITO, untergebracht in einem alten Packhaus, ist ein Kultur- und Veranstaltungszentrum. Geboten werden Konzerte aus den Bereichen Jazz, Blues, Folk, Chanson und Klassik sowie anspruchsvolles Kabarett bzw. kabarettistisches Theater. Ein Markenzeichen des Hauses ist das alljährliche und mehrtägige Moskito-Kabarettfestival im Herbst.
  • Das Veranstaltungszentrum „Kulturbahnhof Vegesack“ (kurz: KuBa) im ehemaligen Güterabfertigungsgebäude des Vegesacker Bahnhofs. Neben verschiedenen kulturellen Veranstaltungen finden hier in unregelmäßigen Abständen Partys verschiedener musikalischer Richtungen statt.

Parks, Grünanlagen

Die Weserpromenade, im Hintergrund der Dreimaster Schulschiff Deutschland
  • Der gut zwei Hektar große Stadtgarten in Vegesack erstreckt sich entlang der Weserpromenade zwischen der Weserfähre und der Gläsernen Werft. Am Fuß der Steilhänge finden sich viele fremdländische Bäume, ein Staudengarten und ein Rosenhang, weiter oben sind Stadtvillen und Kapitänshäuser zu sehen. Von der Weserpromenade und den Aussichtspunkten aus lassen sich der Weserbogen, die Werften und der Schiffsverkehr überblicken.
  • Die Umgebung des im Tal der Schönebecker Aue gelegenen Schlosses Schönebeck im Ortsteil Schönebeck ist parkähnlich geprägt.
  • Das Naturschutzgebiet NSG Hammersbecker Wiesen liegt an der Beckedorfer Beeke.
  • Wätjens Park liegt zu etwa einem Drittel auf dem Gebiet des Ortsteils Fähr-Lobbendorf, ansonsten in Blumenthal.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Das dreitägige Vegesacker Hafenfest findet alljährlich am ersten Wochenende im Juni statt und ist mit rund 200.000 Besuchern, Livemusik, Shanty-Chören, maritimen Attraktionen, einem vielseitigen Begleitprogramm sowie als Treffpunkt vieler großer und kleiner Schiffe die mit Abstand größte Open Air-Veranstaltung in Bremen-Nord.
  • Das Festival Maritim (Anfang August) bietet entlang des Stadtgartens maritime Livemusik aus vielen Ländern, Shantychöre und Kleinkunst sowie ein Begleitprogramm, unter anderem mit Open-Air-Kino, Kutterpullen und Kindertheater.
  • Anfang September findet jährlich der Vegesacker Markt auf dem Aumunder Marktplatz und dem Vegesacker Sedanplatz mit der verbindenden Georg-Gleistein-Straße statt, ein Volksfest mit vielen Fahrgeschäften, Los- und Schießbuden. Im Jahre 2008 wurde der Markt zum 200. Mal durchgeführt. Der Markt wird vom Vegesacker Jungen eröffnet, einer Symbolfigur für einen Seemann, dem früher in den Vegesacker Hafenkneipen die „Taschen“ geleert worden seien. Diese Symbolfigur wird alle drei Jahre gewählt. Vor der Eröffnung findet der Festumzug quer durch Vegesack statt. Am letzten Tag wird der Markt symbolisch beendet, indem er in Gestalt einer Strohpuppe, der Marktgesche, in der Weser versenkt wird.

Öffentliche Einrichtungen

Allgemein

  • Ortsamt Vegesack
  • Stadtbibliothek Vegesack mit ca. 40.000 Medien
  • Gustav-Heinemann-Bürgerhaus ist ein Bremer Bürgerhaus; es arbeitet zusammen mit der Volkshochschule Bremen-Nord und der Friedensschule Bremen
  • Das Regionale Beratungs- und Unterstützungszentrum Bremen-Nord (ReBUZ-Nord; ehemals Zentrum für schülerbezogene Beratung), Wesertraße 75, und das Zentrum für Medien Nord, Am Sedanplatz 5, des dezentralisierten Landesinstituts für Schule (LIS)

Bildung

  • Schule an der Kerschensteinerstraße in Alt-Aumund, Förderzentrum
  • Schule Am Wasser in Grohn, Grundschule und Förderzentrum
  • Schule Borchshöhe in Aumund-Hammersbeck, Grundschule als Ganztagsschule
  • Schule Schönebeck, Grundschule
  • Schule Fährer Flur in Fähr-Lobbendorf, Grundschule
  • Schule Alt-Aumund, Grundschule
  • Schule Hammersbeck in Aumund-Hammersbeck, Grundschule
  • Oberschule an der Lerchenstraße in Aumund-Hammersbeck, Sekundarstufe I und II (seit 2009)
  • Gerhard-Rohlfs-Oberschule, Stadtteilschule in Vegesack, Sekundarstufe I und teilgebundene Ganztagsschule
  • Schulzentrum des Sekundarbereichs II in Alt-Aumund mit der Beruflichen Schulen für Metall- und Elektrotechnik, Kerschensteinerstraße 5
  • Gymnasium Vegesack, Kerschensteinerstraße 2
  • Krankenpflegeschule im Klinikum Bremen-Nord
  • Freie Waldorfschule Bremen-Nord in Blumenthal (früher Grohn)
  • vhs Nord der Bremer Volkshochschule im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus in Vegesack
  • Jacobs University in Grohn

Soziales

Kirchen, Religionsgemeinschaften

Die Holzkirche der Ev. St.-Magni-Gemeinde in Schönebeck. Die sogenannte „Montagekirche“ wurde 1964 gebaut (Architekt: Hermann Brede)

Siehe auch Liste der Kirchen in Bremen

Traditionell ist Vegesack evangelisch mit Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kirche in den jeweiligen Ortsteilen geprägt. Die in Vegesack wohnhaften Angehörigen der römisch-katholischen Kirche sind im römisch-katholischen Dekanat Bremen-Nord im Bistum Hildesheim organisiert .

Als Kirchgemeinden bestehen:

  • evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Bremen-Aumund
  • evangelisch-lutherische Kirchengemeinde der St.-Michaels-Kirche in Grohn
  • evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Alt-Aumund
  • evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Vegesack
  • evangelisch-lutherische Christophorus-Gemeinde Aumund-Fähr; Bauwerk von 1958 von Hans Budde
  • freikirchliche Advent-Gemeinde Bremen-Vegesack (Adventisten) in Vegesack
  • evangelisch-methodistische freikirchliche Gemeinde Bremen-Vegesack (Methodisten) mit der Christuskirche
  • Neuapostische Gemeinde Bremen-Vegesack
  • katholische Kirche Zur heiligen Familie am Grohner Markt in Grohn; dazu gehört auch die Kirche St. Willehad in Aumund

Nichtchristliche religiöse bzw. weltanschauliche Gemeinschaften in Vegesack:

Sport

Sportstätten
  • Freizeitbad Vegesack
  • Sportanlage Oeversberg in Grohn
Vereine
  • Bahnen-Golf-Club Bremen
  • Fecht-Club Bremen-Nord
  • Freie Turnerschaft Hammersbeck
  • Keglerverein Bremen-Nord
  • MTV Eiche Schönebeck von 1897
  • Reitclub General Rosenberg mit Sportstätte in Schwanewede
  • SG Aumund-Vegesack
  • SV Eintracht Aumund
  • SV Grohn
  • TV Grohn von 1883
  • Vegesacker BMX-Club
  • Vegesacker Ruderverein am Grohner Yachthafen
  • Vegesacker Tennisverein
  • Vegesacker Turnverein von 1861 e.V.
  • VWV-Verein Wassersport Vegesack am Grohner Yachthafen
  • Wassersportverein Roland am Grohner Yachthafen
  • Wassersport-Verein Aumund am Grohner Yachthafen
  • Dart Club Vegesack

Sonstiges

  • Die Freimaurerloge Anker der Eintracht i.O Bremen-Vegesack[6]

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Wichtige Betriebe im Stadtteil waren und sind ( Zahlenangaben von 2008):

  • Das Einkaufs- und Erlebniszentrum Haven Höövt am Vegesacker Hafen wurde 2003 eröffnet.
  • Die Lürssen-Werft hat mit 300 Beschäftigten ihren Hauptsitz in Bremen-Vegesack.
  • Die Norddeutsche Steingut AG in Grohn ist ein Traditionsunternehmen bei der Herstellung keramischer Wand- und Bodenfliesen mit ca. 300 Beschäftigten.
  • Die KUKA Systems GmbH (ehemals LSW Maschinenfabrik) hat 300 Mitarbeiter.
  • Die ehemalige Bremer Textilfabrik (BTF), heute Logistikunternehmen Kleine Wolke, hat 150 Mitarbeiter.
  • Die Firma Nehlsen ist ein Entsorgungs- und Sicherheitsunternehmen.
  • Die Gewosie Wohnungsgenossenschaft Bremen-Nord eG (1894 Spar- und Bauverein, 1940 GEWOSIE) ist mit 4850 Wohnungen im Bestand in Bremen-Nord das größte Wohnungsunternehmen.
  • Die Großwerft Bremer Vulkan war bis 1997 mit noch 3.000 Arbeitern der wichtigste Arbeitgeber in Vegesack. Nach deren Zusammenbruch wurden auf dem Gelände bis 2008 um die 40 neue Unternehmen angesiedelt.
  • Die Präwest Präzisionswerkstätten in Aumund beschäftigen ca. 130 Mitarbeiter im Teilebau für Luft- und Raumfahrt sowie für Fahrzeuge.

Verkehr

Eisenbahn
Streckenverlauf der Farge-Vegesacker Eisenbahn mit dem Bahnhof Bremen-Vegesack

Der Bahnhof Bremen-Vegesack ist als Kopfbahnhof Endstation der Bahnlinie Bremen-Vegesack – Bremen-HauptbahnhofVerden (Aller), an der auch der Haltepunkt Bremen-Schönebeck liegt.

Der 1961 eingestellte Personenverkehr auf der Strecke nach Farge, die über 46 Jahre nur für den Güterverkehr genutzt wurde, wurde im Dezember 2007 wieder aufgenommen. Auf dieser Strecke befindet sich auch der Bahnhof Bremen-Aumund. Bis Dezember 2011 soll diese Strecke im Rahmen der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen elektrifiziert und nach Verden (Aller) durchgebunden werden. Bis dahin pendeln zwischen Vegesack und Farge Dieseltriebwagen der NordWestBahn im Anschluss an die Regionalbahn der Deutschen Bahn tagsüber im 30-Minuten-Takt.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Vegesack wird durch verschiedene Buslinien der Bremer Straßenbahn AG sowie Buslinien anderer Verkehrsbetriebe bzw. Unternehmen des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN) versorgt. Dazu gehören u.a. die

  • Buslinie 70 S: Neuenkirchen - Farge - Bf Vegesack (seit Mitte Dezember 2010 nicht mehr in Gegenrichtung)
  • Buslinie 71: Gröpelingen - Burg - Lesum - Vegesack - Blumenthal - Farge - Neuenkirchen
  • Buslinie 74S: Bf Vegesack - Schwanewede
  • Buslinie 74: Burgdamm (Marßeler Feld) - Lesum - Grohn - Vegesack - Blumenthal - Schwanewede
  • Buslinie 75: Gröpelingen - Burg - Lesum - Grohn - Vegesack - Aumund - Blumenthal - Rönnebeck (Ermlandstraße)
  • Buslinie 76: Bf Vegesack - Aumund - Blumenthal - Rönnebeck (Ermlandstraße)
  • Buslinie 78: Bf Vegesack - G.-Heinemann-Bürgerhaus - Aumund-Hammersbeck - G.-Heinemann-Bürgerhaus - Bf Vegesack
  • Buslinie 79: Bf Vegesack - Aumund (Ascherfeld) - Aumund-Hammersbeck - Aumund (Ascherfeld) - Bf Vegesack
  • Buslinie 677: St. Magnus (Blumenkamp) - Vegesack - Beckedorf - Schwanewede - Uthlede

Hinzu kommen folgende Nachtlinien:

  • Buslinie N7: Bremen Hbf - Findorff - Walle - Gröpelingen - Burg - Burgdamm - Lesum - Vegesack - Blumenthal - Farge - Neuenkirchen
  • Buslinie N61: Bremen Hbf - Lesum - Vegesack - Blumenthal - Schwanewede - Hagen (nur in den Nächten von Samstag auf Sonntag)

Am 11. Dezember 2011 wird in Bremen-Nord ein neues Busnetz eingeführt, das etliche neue Linienwege und Liniennummern mit sich bringt.[7]

Straße

Vegesack ist über die Autobahn A 270 an die Autobahn A 27 angebunden.

Fußgängerzone

Als Fußgängerzone sind die Gerhard-Rohlfs-Straße, Teile der Breiten Straße und die Reeder-Bischoff-Straße die Haupteinkaufsstraßen, die in Ost-West-Richtung vom Fährgrund/Lindenstraße vorbei am Sedanplatz zum Vegesacker Hafen, zum Vegesacker Bahnhof und zum Einkaufszentrum Haven Höövt führen.

Fähre

Eine Fährverbindung mit zwei Fährschiffen der Fähren Bremen–Stedingen verbindet Vegesack mit Lemwerder in Niedersachsen.

Rad- und Wanderwege
  • An der Weser und beidseitig der Lesum befindet sich ein ausgedehntes Wegesystem.
  • Die Wegeverbindung von Vegesack über die Fährer Flur, Fährer Kämpe, Fährer Straße und Hammersbecker Weg führt nach Schwanewede, Ortsteil Löhnhorst.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

  • Friedrich Bischoff (* 1861 in Vegesack; † 1920 woanders), Reeder und Kaufmann. Die Reeder-Bischoff-Straße wurde nach ihm benannt.
  • Georg Gleistein (* 1770 in Fähr; † 1830 in Vegesack), Segelschiffskapitän, gründete 1824 die Tauwerkfabrik Georg Gleistein & Sohn, weshalb eine Straße nach ihm benannt ist.
  • Hermann Grevesmühl (* 1878 in Aumund; † 1954 in Schönebeck) war ein deutscher Musiker, Konzertmeister und Musikpädagoge. Der Grevesmühlweg liegt in Schönebeck.
  • Wilhelm Hartmann (* 1844 in Aumund; † 1926 in Esher, England) war ein deutscher, später englischer Unternehmer. Er stiftete das Krankenhaus Hartmannstift, zunächst Krankenhaus für Vegesack, dann bis 1988 Frauenklinik des Zentralkrankenhauses Bremen Nord. 1877 wurde er Ehrenbürger von Vegesack. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg brachen die Verbindungen zu seiner Heimatstadt ab. Nach ihm ist eine Straße in Aumund benannt.
  • Addig Jaburg (* 1819 in Vegesack, † 1875 ebenda) war Porträt- und Stubenmaler. Die Jaburgstraße führt zum Vegesacker Hafen.
  • Johann Lange (* 1775 in Vegesack; † 1844 ebenda); auf seiner Werft lief das erste von einem deutschen Schiffbauingenieur in Deutschland erbaute Dampfschiff Die Weser vom Stapel. Nach ihm ist eine Straße in der Nähe der Aumunder Kirche benannt.
  • Friedrich Klippert (* 1862 in Vegesack; † 1934 ebenda) war der erste Direktor der Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellschaft. Die nach ihm benannte Straße verläuft direkt am Hafenbecken.
  • Hans Neumann (* 1908 in Aumund; 1944 im Zuchthaus Brandenburg ermordet), organisierte ab 1933 den Widerstand im Landkreis Blumenthal und auf dem Bremer Vulkan
  • Albrecht Poppe (* 1847 in Vegesack; † 1907 ebenda) war ein deutscher Zoologe und Schriftsteller. Nach ihm ist eine Straße in Bremen-Vegesack benannt.
  • Gerhard Rohlfs (* 1831 in Vegesack), Afrikaforscher; nach ihm ist die Haupteinkaufsstraße und ein Schulzentrum (ehem. Gerhard-Rohlfs-Gymnasium) in Vegesack benannt. An ihn erinnert ein Denkmal in einer Grünanlage an der Kreuzung Gerhard-Rohlfs-Straße/Schulkenstraße.
  • Johann Friedrich Rohr eröffnet die erste Druckerei in Vegesack und war Herausgeber der Zeitung „Vegesacker Wochenblatt“, die vom 10. Mai 1849 an erschien. Aus der Buchtstraße, an der die Druckerei lag, wurde später die Rohrstraße.
  • Friedrich Rohr (1850–1913), Druckereibesitzer, Stadtdirektor von Vegesack, Sparkassenchef und Mitglied der Bremischen Bürgerschaft
  • Waltraud Schoppe, (* 1942 in Aumund), 1990 bis 1994 Frauenministerin des Landes Niedersachsen und Gründungsmitglied der Partei Die Grünen
  • Günther Schwarberg, geboren 1926 in Vegesack und dort aufgewachsen, arbeitete mit dem Buch Der SS-Arzt und die Kinder vom Bullenhuser Damm ein in Vergessenheit geratenes Kapitel aus der Endphase der Kriegsverbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus auf.
  • Jürgen Trittin (* 1954 in Vegesack), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit von 1998 bis 2005, Bundestagsfraktionvorsitzender

Weitere Persönlichkeiten

Die weiteren Persönlichkeiten (alphabetisch geordnet) wirkten in Vegesack:

  • Wilhelm Ahrens (1898–1974) war Uhrmacher, Redakteur der Bremer Volkszeitung, Ortsamtsleiter (1949-1964) und Mitglied der Bremer Bürgerschaft (1950-1963).
  • Friedrich Beilken gründete 1919 die Segelmacherei Beilken in Vegesack. Die Beilkenstraße in der Nähe des Hafens wurde nach der Familie Beilken benannt.
  • Alwin Belger (1891–1945) war ein deutscher Pädagoge und Schriftsteller. Nach ihm ist eine Straße in Bremen-Vegesack benannt.
  • Adolph Bermpohl war Navigationslehrer in Vegesack und gründete den Vorläufer der DGzRS. Nach ihm ist ein Seenotrettungskreuzer der DGzRS sowie eine Straße in Vegesack benannt.
  • Jan Böhmermann (* 1981 in Bremen), Moderator und Comedian bei 1Live, WDR, RTL
  • Cord Coeper, Schiffbaumeister, war der älteste nachweisbarer Schiffbauer der ab 1632 am Alten Tief, der Auemuendung, Schmackschiffe und Kähne baute. Eine Straße in Aumund wurde nach ihm benannt.
  • Leo Drabent (1899–1944) wohnte in Vegesack und organisierte den antifaschistischen Widerstand in und um Bremen.
  • Otto Freise (1872–1952) war der Vorstandsvorsitzende der Norddeutschen Steingutfabrik AG in Bremen-Grohn
  • Erich Lackner (1913–?) war ein deutscher Ingenieurwissenschaftler österreichischer Herkunft.
  • Friedrich Lürßen (1851–1916) war Gründer und Namensgeber der Lürssen-Werft sowie Förderer des Wassersports und von Schiffsrennen. Eine Straße nahe der Aumunder Kirche ist nach ihm benannt.
  • Heinrich Meyer, (1869–1942) war Werftdirektor beim Bremer Vulkan. In Fähr-Lobbendorf liegt die Heinrich-Meyer-Straße.
  • Walter Momper (* 1945), SPD Politiker, Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin und ehemaliger regierender Bürgermeister von Berlin, wuchs in Vegesack auf. Sein Vater war Koch in der Strandlust.
  • Victor Stanislaus Nawatzki (1855–1940) übernahm 1887 die Werft von Johann Lange und fusionierte sie 1893 zusammen mit dem Bremer Kaufmann Franz Ernst Schütte zur Bremer Vulkan Aktiengesellschaft und Maschinenfabrik. Die Nawatzkistraße verläuft nahe dem Vegesacker Schwimmbad.
  • Albrecht Wilhelm Roth (1757–1834) war ein deutscher Arzt und Botaniker. Nach ihm ist die Pflanzengattung Rothia benannt. 1787 erwarb er am Hochufer der Weser ein Gelände zur Anlage eines Gartens, der heute als öffentlicher Stadtgarten dient. Ein Denkmal bei der Vegesacker Kirche sowie eine Straße tragen seinen Namen.
  • Werner Schrader (1928–2007) war ein Kinder- und Jugendbuchautor und 35 Jahre lang als Grundschullehrer in Bremen-Aumund.
  • Diedrich Steilen (1880–1961) war Heimatforscher und 1911 Mitbegründer des Heimatvereins Vegesack und Umgebung. Nach ihm ist eine Straße in Vegesack benannt.
  • Andreas Friedrich Uhthoff (1780–1860) war Eisengießer. Er gründete 1822 mit großem Erfolg eine Eisen-Kunstgießerei in Vegesack. Eine Straße nahe dem Vegesacker Bahnhof trägt seinen Namen.
  • Hermann Friedrich Ulrichs (1809–1865) war Schiffbaumeister und Werftbesitzer. Die Straße Ulrichs Helgen verläuft an der ehemaligen Vulkan-Werft.

Literatur

  • Herbert Schwarzwälder: Das große Bremen Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X
  • Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Band 12 · Vegesack Blumenthal. Verlag Schmetterling, Bremen 2000, ISBN 3-932249-10-0
  • Diedrich Steilen: Geschichte der bremischen Hafenstadt Vegesack. 1926
  • Dietrich Schomburg: Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Bremen. 1964
  • Sophie Hollanders: Vegesack – Alte Bilder einer Hafenstadt. Johann Heinrich Döll Verlag, Bremen, ISBN 3-88808-016-9
  • Wendelin Seebacher et al.: Unser ältester Hafen – Eine Chronik des Vegesacker Hafens. Hrsg. STAVE Stadtentwicklung Vegesack GmbH, Bremen 2002, ISBN 3-00-009791-0
  • Hartmut Müller, Jürgen Hartwig (Hrsg.): Fähr-Lobbendorf - Leben und Arbeiten im Zentrum des Bremer Nordens. Edition Temmen, Bremen, ISBN 3-86108-610-7

Einzelnachweise

  1. a b c d e Statistisches Jahrbuch 2009. Statistisches Landesamt Bremen, S. 9–11, abgerufen am 15. Juni 2010.
  2. Staatsarchiv Bremen: Bremer Stadtsiegel. Abgerufen am 7. Mai 2008.
  3. Vierte Verordnung über den Neuaufbau des Reiches vom 28. September 1939
  4. http://www.museumshafen-vegesack.de/
  5. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 214f.
  6. Anker der Eintracht
  7. Das neue Busnetz Bremen-Nord ab dem 11. Dezember 2011, bsag.de, abgerufen am 15. Oktober 2011

Weblinks



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