Hamburger Burg

Hamburger Burg
Die erste Hamburger Burg im Stellinger Weg in Eimsbüttel
Tafel am Stellinger Weg

Die Hamburger Burg ist eine Wohnhausbauform, deren Grundriss Vorderfenster für alle Wohnungen bei guter Grundstücksausnutzung ermöglicht.

Als Hamburger Burg wird ein Grundriss bezeichnet, der anstelle einer geschlossenen Straßenrandbebauung mit tiefen Hinterhäusern einen dreiseitig umschlossenen, zur Straße geöffneten Hof bildet. Dadurch sollen für alle Wohnungen eine gute Belichtung und Belüftung gewährleistet sein, die beiden Kernforderungen des Reformwohnungsbaus in der späten Kaiserzeit.

Der genossenschaftliche Bau- und Sparverein zu Hamburg hat diese Form sozusagen eingeführt: 1899 am Stellinger Weg/Ecke Methfesselstraße. Vor allem die „Gemeinnützigen“ wandten sie bis zum Ersten Weltkrieg häufig an, wie zum Beispiel der Konsum-, Bau- und Sparverein „Produktion“ 1906 am Schleidenplatz/Brucknerstraße.

Von den 228 Wohnungen des 1901/02 vom Bau- und Sparvereins an der Wohldorfer Straße (Barmbek-Süd) waren 187 zweizimmrig (ohne Bad). Miete: 240 bis 257 Mark jährlich, etwa ein Sechstel vom Gesamteinkommen eines Arbeiterhaushalts.

1892 wurde der Bauverein gegründet. Die Initiative war vom Evangelisch-sozialen Arbeiter-Verein zu Hamburg (namentlich vom späteren Pastor Paul Ebert) ausgegangen. Neben Handwerkern und Arbeitern traten Bildungs- und Besitzbürger wie der Gummifabrikant und spätere Senator Traun. Um der „Wühlerei“ einer sozialdemokratischen Minderheit zu begegnen, formte sich der Bauverein 1903 in eine Aktiengesellschaft um. Männer wie Traun handelten karitativ und quasi vormundschaftlich. Wenn sie eine politische Absicht verfolgten, dann mittelbar. Im Gegensatz zur „Produktion“ wollte der Bauverein die gesellschaftlichen Verhältnisse bewahren, nicht erneuern, und die Klassen versöhnen, statt die herrschende Klasse zu entmachten.

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