Hana Hegerová

Hana Hegerová

Hana Hegerová, bürgerlich: Carmen Farkašová (* 20. Oktober 1931 in Bratislava, Tschechoslowakei) ist eine slowakische Chansonsängerin und Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Kind nahm sie am Ballett- und Fremdsprachenunterricht teil und träumte davon, eine Schauspielerin zu werden. Die Absolventin eines Theater-Konservatoriums startete zunächst unter dem Namen Hana Čelková ihre künstlerische Laufbahn als Schauspielerin in Komárno an der slowakisch-ungarischen Grenze.

In den 1950er Jahren kam sie auf Einladung ihrer Agentur nach Prag. Hier änderte sie ihren nach eigenen Worten „exotisch“ klingenden Namen bescheiden in das Pseudonym Hana Hegerová. Bei anfänglichen Schwierigkeiten, Geldmangel sowie eiskalten Wohnungen flüchtete sie ins Theater. Bereits 1958 trat sie als Star in den frisch gegründeten so genannten „Theatern der kleinen Bühnen“ Rokoko und Semafor auf.

Die größten Erfolge konnte Hana Hegerová in den 1960er Jahren feiern. Gastspiele in 15 Ländern, darunter Frankreich, Deutschland, die Schweiz und Österreich, machten die Sängerin im europäischen Ausland bekannt. Neben ihrer Muttersprache Slowakisch sowie Tschechisch singt sie Lieder auch auf Deutsch, Englisch, Französisch, Ungarisch und Jiddisch. Sie gastierte u. a. im berühmten Pariser Musikpalast Olympia – obligatorisch dabei eine Reminiszenz an Jacques Brel, der hier an gleicher Stelle Erfolge feierte.

Ihre beginnende internationale Karriere wurde 1968 – Einmarsch und Besatzung durch Truppen des Warschauer Paktes brachten das Ende des „Prager Frühlings“ – jäh beendet. Etliche Auftrittsverbote im In- und Ausland und sogar eine halbjährige Inhaftierung haben auch Hana Hegerová ereilt. Ihr neues Betätigungsfeld fand sie im Prager Theater Na Zabradli („Am Geländer“), dem sie bis zum Wendejahr 1989 angehörte.

Hana Hegerová veröffentlichte nach der Wende zehn CDs. Viermal im Jahr ist die Sängerin auf der Bühne des Prager Theaters Kalich zu sehen, nimmt an Benefizveranstaltungen teil, ist im Fernsehen und im Radio ein gefragter Gast; dennoch ist ihr Medium das Livekonzert und der direkte Kontakt zum Publikum. Ihre bislang letzte CD mit Ausschnitten eines Livekonzerts erschien im Jahre 2006.

Die Sängerin nahm neben Liedern des großen Chansonnier Jacques Brel unter anderem auch zahlreiche Stücke von Kurt Weill, Gilbert Bécaud, Charles Aznavour, Georges Moustaki, George Gershwin, Jacques Prévert, William Best, Luis Aguilé sowie Petr Hapka auf. In vielen Fällen interpretiert sie deren Chansons nicht nur in der Originalsprache, sondern auch mit einem einfühlsamen tschechischen Text.

Die auch als „Édith Piaf aus Prag“ Betitelte gilt nach wie vor als „Königin des tschechischen Chansons“ und konnte 2003 ihren 72. Geburtstag mit einer Gala auf der berühmtesten Bühne des Landes, dem Prager Nationaltheater (Národní divadlo, im Volksmund auch: „goldene Kapelle“ genannt), feiern – restlos ausverkauft in weniger als einer Stunde. Sie hätte nie von einem solchen Auftritt zu träumen gewagt, erklärte sie in einem Interview gegenüber Radio Prag: „…für mich ist dieses Gebäude stets heilig gewesen, daher fühle ich eine große Verantwortung.“

Auf die Frage, was sich hinter ihrer Liebe zum Chanson verbirgt, erklärte sie: „Bei uns wird das ‚Chanson‘ als etwas sehr Kompliziertes empfunden. Vor allem das so genannte ‚realistische Chanson‘, das meine Domäne gewesen ist. Ich würde jedes Lied als Chanson bezeichnen. Es erfordert einen hohen Einsatz des Sängers und eine gute Qualität des Textes.“

Diskografie

  • Šansony (1966, 2006)
  • Ich – Hana Hegerová (1967)
  • Hana Hegerová (1969)
  • Recitál (1971)
  • So geht es auf der Welt (1972)
  • Recitál 2 (1974, 2006)
  • Fast ein Liebeslied (1974)
  • Wir für euch (1975)
  • Lásko prokletá (1978) [=Ne me quitte pas (Jacques Brel)]
  • Ohlédnutí (1984)
  • Potměšilý host (1987)
  • Chansons / Wenn die Schatten länger als die Wege sind (1987)
  • Live (1990)
  • Paběrky (1991)
  • Hity 1962 (1992)
  • Hity 1964 (1992)
  • Povídej… (1994)
  • Starci a klarinety (1996)
  • Zlatá kolekce (1996)
  • Rozdíl (1996)
  • Rýmování o životě (Výběr písní I+II) (1997) [2CD]
  • Bratislava live (1998)
  • Síň slávy (2000) [2CD]
  • Můj dík (Hana Hegerová zpívá písně Pavla Kopty) (2005)
  • Všechno nejlepší (2006) [2CD]
  • Koncert (2006)
  • Paběrky a pamlsky (2009)
  • Mlýnské kolo v srdci mém (2010)

Filmografie

Qsicon Under Construction.png In diesem Artikel müsste die Filmografie auf Standard gebracht werden. Du kannst Wikipedia helfen, indem Du sie recherchierst und überarbeitest. Weitere Informationen und Hilfe erhältst Du unter Hilfe:Filmografien und von der Redaktion Film und Fernsehen.
  • 1954: Frona („Die Schwestern“, DDR)
  • 1957: Tam na konečné („An der Endstation“, DDR)
  • 1960: Přežil jsem svou smrt („Ich überlebte meinen Tod“, DDR)
  • 1961: Policejní hodina
  • 1962: Zhasněte lampióny
  • 1962: Neděle ve všední den („Alle Tage Sonntag“, DDR)
  • 1963: Konkurs (Regie: Milos Forman) (Deutschland 2007)
  • 1964: Kdyby tisíc klarinetů
  • 1964: Naděje („Hoffnung“, BRD)
  • 1966: Dobře placená procházka (Fernsehfilm „A Well-Paid Walk“, Regie: Milos Forman)
  • 1967: Ta naše písnička česká („Altprager Melodien“, DDR)
  • 1969: EWG – Einer wird gewinnen (Gesangsauftritt am 25. Januar)
  • 1970: Besuch gegen zehn (Fernsehen)
  • 1974: die drehscheibe (Gesangsauftritt am 18. Dezember)
  • 1976: 30 případů majora Zemana („Die Kriminalfälle des Majors Zeman“, DDR) Folge: Medirytina – 1950
  • 1988: Lovec senzací
  • 1989: Fabrik der Offiziere (Fernsehserie)
  • 1991: Poslední motýl („Der letzte Schmetterling“)
  • 2006: Kde lampy bloudí

Weblinks


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