- Hannes Kartnig
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Hannes Kartnig (* 27. Oktober 1951 in Gleisdorf) ist ein österreichischer Unternehmer und war von 1992–2006 Präsident des steirischen Fußballvereins SK Sturm Graz. Hannes Kartnig ist in zweiter Ehe verheiratet und hat einen Sohn.
Er ist Besitzer und Geschäftsführer der in Graz ansässigen Kartnigs Perspektiven-Werbung. Das Unternehmen hat einen Jahresumsatz von etwa 5 Mio. €.
Inhaltsverzeichnis
Leben vor der Präsidentschaft
Der in Gleisdorf geborene und aufgewachsene Hannes Kartnig ging nach der Volksschule zur Hauptschule. Danach machte er eine Goldschmied-Lehre.
1971 gründete er seine erste Firma namens Kartnig-Werbung, mit der er aber recht bald in Konkurs ging. Einige Zeit danach gründete er seine zweite Firma, die heute noch existente Kartnigs Perspektiven Ankündigungs GmbH.
Karriere
Präsident des EC Graz
Kartnig übernahm 1989 das Präsidentenamt beim Eishockeyklub EC Graz. Bald darauf hatten die Grazer das höchste Budget der Liga und wohl auch den teuersten und besten Kader. Trotzdem blieb ihm und den Grazern der Meistertitel versagt, die Grazer konnten „nur“ dreimal (1991/92, 1992/93, 1993/94) in Serie den Vizemeistertitel gewinnen. Der schwedische Startrainer Claes Wallin, welcher die Grazer zum Meistertitel führen sollte, sprang nach wenigen Monaten wegen privater Probleme wieder ab. Der EC Graz ging in Konkurs. 1999 formierte sich in Graz ein neuer Verein, die Graz 99ers.
Erfolgsjahre von Sturm Graz
1992 übernahm Kartnig außerdem das Präsidentenamt vom SK Sturm Graz. Dies macht ihn zum ersten Doppelpräsidenten Österreichs. Unter Kartnigs Präsidentschaft erreichte Sturm zwei Meistertitel (1997/98 und 1998/99), 3 Cupsiege sowie drei Teilnahmen an der Champions League. Dazu erreichte die Mannschaft in der Saison 2000/01 in der Champions League als Gruppensieger vor Galatasaray Istanbul, Glasgow Rangers und AS Monaco die Zwischenrunde. Danach blieben weitere sportliche Erfolge aus und Sturm Graz hatte finanzielle Probleme. Deshalb gab Kartnig im Herbst 2006 an, als Präsident zurücktreten zu wollen, blieb aber doch beim Verein, nachdem der designierte Nachfolger Carlo Platzer seine Kandidatur zurückgezogen hatte. Er wurde im April 2006 als Präsident bis 2010 wiedergewählt, bereits im November 2006 trat er, trotz langer Gegenwehr seinerseits, nach 14 Jahren an der Spitze des SK Sturm Graz zurück. Dies rettete dem Verein schlussendlich (im Gegensatz zum EC Graz einst) das Überleben.
Konkursgefahr für Sturm Graz
Am 23. Oktober 2006 stellte Kartnig stellvertretend für Sturm Graz einen Konkurs- und Zwangsausgleichsantrag, welcher positiv bewertet wurde. Der Verein wurde von einer Investorengruppe übernommen, die eine Bankgarantie in Höhe von 750.000 Euro bereitstellte und den Zwangsausgleich in der Höhe von zirka 2 Millionen Euro finanzierte. Voraussetzung dafür war ein Ausscheiden Kartnigs aus sämtlichen Funktionen des Vereins, was Kartnig am 2. November 2006 akzeptierte. Sein (Kurzzeit-)Nachfolger wurde der Spediteur Hans Fedl. Zeitgleich begann die Staatsanwaltschaft und Finanzstrafbehörde ihre Ermittlungen gegen Kartnig wegen des Verdachtes der Untreue und der Steuerhinterziehung. Das Verfahren ist noch offen. Auch einige Gläubiger von Sturm Graz überlegen aufgrund dessen Schadenersatzansprüche gegen Kartnig geltend zu machen.
Am 29. September 2007 veröffentlichte der Kurier einen Zeitungsartikel, wonach Kartnig 2005 eine Sturm-Bilanz sohingehend gefälscht haben soll, dass Sturm die Lizenz für 2006/2007 erhalten hat [1]. Bereits im Frühjahr 2007 wurde er verhaftet, jedoch aus der Untersuchungshaft später gegen eine Kaution von 1,2 Mio. € wieder freigelassen [2]. Das Verfahren wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung ist jedoch weiterhin anhängig. Außerdem soll Kartnig nach Medienberichten ca. 2,9 Mio. € im Casino verspielt haben. [3]
Literatur
- Peter Linden: Ein steirischer Traum. Styria Verlag, Graz 2001, ISBN 3-222-12869-3 (unkritische Biographie)
Quellen
- ↑ kurier.at: Im Frisier-Salon Kartnig
- ↑ http://www.rechtsfreund.at/news/index.php?/archives/86-Kartnig-zu-Unrecht-in-U-Haft.html
- ↑ http://orf.at/070508-12072/index.html
Weblinks
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