Hans-Joachim Bautsch

Hans-Joachim Bautsch

Hans-Joachim Bautsch (* 20. September 1929 in Samswegen, Kreis Wolmirstedt; † 22. Juni 2005) war ein deutscher Mineraloge.

Leben

Bautsch besuchte bis 1940 die Grundschule in Samswegen, Kreis Wolmirstedt. Kurz vor Kriegsende wurde er mit 15 Jahren als Flakhelfer dienstverpflichtet. 1949 legte er an der Oberschule in Haldensleben sein Abitur ab. Anschließend arbeitete er 2 Jahre in einem Stahlwerk. 1951 immatrikulierte er sich für das Fachgebiet Mineralogie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dieses Studium schloss er 1956 als Diplom-Mineraloge ab. Im Jahr 1960 promovierte er über basische feuerfeste Baustoffe in der Stahlindustrie. Zwischen 1956 und 1968 arbeitete er als Assistent und Oberassistent bei Will Kleber am Mineralogischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Jahr 1966 habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Metabasite des sächsischen Erzgebirges und des Granulitgebirges.

Von 1968 bis 1970 arbeitete er als Dozent für Mineralogie und Petrologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Im Jahr 1970 wurde er Nachfolger von Will Kleber als Ordentlicher Professor für Kristallographie an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Im Zuge tiefgreifender struktureller Veränderungen an der Humboldt-Universität erhielt er im Jahr 1984 den Ruf als ordentlicher Professor für Mineralogie und Petrographie an der Humboldt-Universität. Damit verbunden übernahm er die Funktion des Direktors des Mineralogischen Museums am Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität. Beide Aufgaben füllte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 aus. Anschließend setzte er seine vielfältigen Forschungsprojekte als freier Mitarbeiter fort.

Schwerpunkt seiner sehr breit angelegten Forschungsarbeiten war die mineralogisch-kristallographische Diagnostik mit Hilfe des Polarisationsmikroskopes im Durch- und Auflicht. Er beschäftigte sich sehr intensiv mit den Mineralgruppen der Pyroxene und Granate.

Leistungen

Hans-Joachim Bautsch war ein engagierter Hochschullehrer, der besonderen Wert auf die Ausbildung der diagnostischen und mineralogischen Fähigkeiten seiner Studenten legte. In seiner wissenschaftlichen Forschungstätigkeit erzielte er große Erfolge bei der Untersuchung ultrabasischer Gesteine sowie ihrer Minerale. Er war außerdem an der mineralogischen Analyse von Gesteinen des Erdmondes, die während der Luna-Flüge beprobt wurden, beteiligt.

Werke

  • Einführung in die Kristallographie. 18. stark bearbeitete Auflage, Verlag Technik, Berlin 1998, ISBN 3-341-01205-2 (zusammen mit Will Kleber und Joachim Bohm).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bautsch — bezeichnet den deutschen Namen der Stadt Budišov nad Budišovkou, Okres Opava, Tschechien einen Familiennamen Hans Joachim Bautsch (1929–2005), deutscher Mineraloge Diese Seite ist eine Begriffsklärung zu …   Deutsch Wikipedia

  • Kristall — Abb. 1: Schema des Kristallgitters von Kochsalz (Natriumchlorid). In jeder Raumrichtung wechseln Natriumatome (grau) regelmäßig mit Chloratomen (grün) ab. Die eingezeichneten Oktaeder zeigen je ein Atom mit seinen sechs nächsten Nachbaratomen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bau–Baw — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Angehörigen der HU Berlin — Auf dieser Liste finden sich ehemalige und gegenwärtige bekannte Angehörige der Humboldt Universität zu Berlin (HU Berlin), darunter 29 Nobelpreisträger. Eine Sonderstellung unter den Dozenten nehmen die Lesenden Mitglieder der Preußischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Angehörigen der Humboldt-Universität zu Berlin — Auf dieser Liste finden sich ehemalige und gegenwärtige bekannte Angehörige der Humboldt Universität zu Berlin (HU Berlin), darunter 29 Nobelpreisträger. Eine Sonderstellung unter den Dozenten nehmen die Lesenden Mitglieder der Preußischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Antiphasengrenze — Als Gitterfehler (auch Gitterdefekt oder Kristall(bau)fehler) wird jede Unregelmäßigkeit in einem ansonsten periodischen Kristallgitter bezeichnet. Die Existenz von Gitterfehlern unterscheidet den realen Kristall vom theoretischen Modell des… …   Deutsch Wikipedia

  • Fehlstellen — Als Gitterfehler (auch Gitterdefekt oder Kristall(bau)fehler) wird jede Unregelmäßigkeit in einem ansonsten periodischen Kristallgitter bezeichnet. Die Existenz von Gitterfehlern unterscheidet den realen Kristall vom theoretischen Modell des… …   Deutsch Wikipedia

  • Flächendefekt — Als Gitterfehler (auch Gitterdefekt oder Kristall(bau)fehler) wird jede Unregelmäßigkeit in einem ansonsten periodischen Kristallgitter bezeichnet. Die Existenz von Gitterfehlern unterscheidet den realen Kristall vom theoretischen Modell des… …   Deutsch Wikipedia

  • Flächenfehler — Als Gitterfehler (auch Gitterdefekt oder Kristall(bau)fehler) wird jede Unregelmäßigkeit in einem ansonsten periodischen Kristallgitter bezeichnet. Die Existenz von Gitterfehlern unterscheidet den realen Kristall vom theoretischen Modell des… …   Deutsch Wikipedia

  • Gitterbaufehler — Als Gitterfehler (auch Gitterdefekt oder Kristall(bau)fehler) wird jede Unregelmäßigkeit in einem ansonsten periodischen Kristallgitter bezeichnet. Die Existenz von Gitterfehlern unterscheidet den realen Kristall vom theoretischen Modell des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”