- Hans Enoksen
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Hans Enoksen (* 1956) ist ein ehemaliger sozialdemokratischer Premierminister der Selbstverwaltung Grönlands (Dänisch: landsstyreformand). Er gilt als monolingualer Inuk, also als Person die nicht des Dänischen mächtig ist.[1] Bei den Wahlen zum Landsting, dem grönländischen Parlament am 3. Juni 2009 wurde seine Partei, die sozialdemokratische Siumut nur noch zweitstärkste Kraft. Am 12. Juni 2009 schied Enoksen aus dem Amt. Sein Nachfolger ist Kuupik Kleist von der linken Inuit Ataqatigiit.
Enoksen startete seine politische Karriere in der Lokalpolitik, wurde zunächst Bürgermeister und 1995 Mitglied des Grönländischen Parlaments. 2001 wurde er Minister für Fischerei, Jagd und Bau/Siedlungen sowie Parteivorsitzender der grönländischen sozialdemokratischen Partei Siumut (dt.: „Vorwärts“). Am 3. Juni 2009 trat er als Vorsitzender der Siumut zurück, nachdem seine Partei die Landstingswahlen am Tag zuvor verloren hatte.
2002 wurde er Regierungschef der grönländischen Selbstverwaltung (dänisch: Grønlands Landsstyre). Am 15. November 2005 trat er eine zweite Amtszeit an. Ein zentrales Projekt seiner Regierungszeit war die Vereinbarung einer erweiterten Autonomie oder „Selbstregierung“ (dänisch: selvstyre), die den Weg zu einer zukünftigen Eigenstaatlichkeit Grönlands öffnen würde. Enoksens Regierung setzte dabei auf die erwarteten Einnahmen aus der Förderung von Bodenschätzen wie Uran oder Erdöl, die durch die Globale Erwärmung zugänglich werden sollten und so eine wirtschaftliche Eigenständigkeit Gröndlands ermöglichen würden. Im November 2008 wurde ein Referendum über das selvstyre-Abkommen abgehalten, bei dem 75% der Teilnehmer mit Ja stimmten. Das Abkommen trat am 21. Juni 2009, also nach dem Ende seiner Amtszeit, in kraft.
Quellen
Vorgänger Amt Nachfolger Jonathan Motzfeldt Premierminister von Grönland
14. Dezember 2002 – 12. Juni 2009Kuupik Kleist
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