Hans Valentin Triebel

Hans Valentin Triebel
Die von Triebel errichtete Kirche in Vesser

Johann (Hans) Valentin Triebel († 1716 in Vesser) war ein frühneuzeitlicher deutscher Unternehmer, Schultheiß der kleinen Gemeinde Vesser im Thüringer Wald bei Suhl und Stifter der evangelischen Kirche im Ort.

Leben

Triebel stammte aus dem gleichnamigen Hammerherrengeschlecht, das eng mit der Entwicklung der Hüttenortes Vesser verbunden ist und über mehrere Generationen seit dem 15. Jahrhundert die Eisenhütte im Ort betrieb. Er selbst war als ein reich begüterter Hammer- und Waffenschmied tätig und zugleich Schultheiß des Ortes.

1696 stellte er bei Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz den Antrag, eine Schneidemühle unterhalb der Schmelzhütte in Vesser bei der Mündung des Rappbaches in die Vesser errichten zu dürfen. Vier Jahre später bat er erfolgreich um die Erlaubnis zum Bau eines Zainhammers auf seiner Hälfte des Hammerwerkes Vesser. Mit diesen frühneuzeitlichen Produktionsstätten war er damals der wichtigste Arbeitgeber im Vessertal.

Nachdem sein Sohn das Schultheißenamt übernommen hatte, regte der im Ruhestand befindliche Triebel den Bau einer Kirche in Vesser an. Dazu richtete er am 26. September 1708 ein persönliches Gesuch an den Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz. Triebel berichtete, dass er auf eigene Kosten eine kleine Schulwohnung erbauen möchte und für die Gemeinde auch ein Uhrwerk mit Glocke anfertigen lassen will. Da die bislang in seinem Wohnhaus befindliche Wohnung für die Gottesdienste der Gemeinde Vesser zu klein geworden war, bot er an, auf seinem Grund und Boden auch eine kleine Kirche zu errichten, sofern der Landesherr das erforderliche Bauholz zur Verfügung stellen würde. Die Gemeinde Vesser unterstützte das Gesuch des früheren Schultheißen.

Herzog Moritz Wilhelm ließ das Angebot prüfen und den vorgesehenen Bauplatz am 20. September 1709 durch das Konsistorium Schleusingen besichtigen. Er wurde von den Konsistorialräten als geeignet beurteilt. Nachdem detailliert berechnet wurde, dass dem Herzog für den Kirchbau lediglich Unkosten in Höhe von 210 Talern entstehen würden, genehmigte er am 14. Mai 1710 deren Bau. Triebel erhielt das Bauholz vom Oberaufseheramt Schleusingen kostenlos zur Verfügung gestellt, so dass mit dem Bau der Fachwerkkirche mit Uhrtürmchen und Glocken noch im gleichen Jahr begonnen werden konnte. Gleichzeitig hatte der Herzog eine Kollekte für den Kirchenbau in der Grafschaft Henneberg genehmigt.

Am Pfingstdienstag 1711 konnte bereits das Kirchweihfest begangen werden. Die Predigt anlässlich der Weihe hielt der Superintendent aus Suhl. Die Kirche wurde eine Filialkirche von Frauenwald und letztendlich von Schmiedefeld am Rennsteig.

Triebel, dessen Leben bislang kaum erforscht ist, starb 1716 und wurde mit in der von ihm errichteten Kirche feierlich beigesetzt. Das Epitaph des Stifters der Kirche hat sich bis heute in der unter Denkmalschutz stehenden Kirche erhalten.

Quellen

  • Archivalien des Konsistoriums Schleusingen A 29e, Nr. 98, 124, 137, 149 und 152.

Weblinks


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