Hans Wolkersdörfer

Hans Wolkersdörfer
Hans Wolkersdörfer

Hans Wolkersdörfer (* 19. Juni 1893 in Petersgmünd; † 26. März 1966 in München) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Leben im Kaiserreich

Wolkersdörfer besuchte die Volksschule in Georgensgmünd in BA Schwabach. Anschließend absolvierte er eine kaufmännische Lehre und besuchte gleichzeitig die Handelsschule in Nürnberg. Von 1911 bis 1913 gehörte Wolkersdörfer dem Bayerischen Eisenbahnbataillon an. Von 1914 bis 1918 nahm Wolkersdörfer am Ersten Weltkriegs teil, in dem er sieben Mal ausgezeichnet wurde. Nach dem Krieg wurde er zudem Ehrenmitglied des Verbandes Bayerische Pionier- und Verkehrstruppenvereine.

Weimarer Republik (1919 bis 1933)

1919 wurde Wolkersdörfer Beamter und stellvertretender Leiter der Nürnberger Zweigstelle des Bayerischen Kriegswucheramtes, Zweigstelle Nürnberg. Nach der Auflösung desselben verdiente er seinen Lebensunterhalt von 1919 bis 1924 als selbständiger Kaufmann.

Der NSDAP trat Wolkersdörfer am 2. September 1922 und dann nach Aufhebung des zwischenzeitlichen Parteiverbots erneut am 25. August 1925 (Mitgliedsnr. 19.090) bei. 1927 zog er aus beruflichen Gründen nach Zeitz und war dort 1929/30 Stadtverordneter und Fraktionsführer im Stadtparlament. Von November 1929 bis 1933 gehörte er als Geschäftsführer der NSDAP-Fraktion dem Provinziallandtag der preußischen Provinz Sachsen an.

Bei der Reichstagswahl vom September 1930 wurde Wolkersdörfer als Kandidat seiner Partei für den Wahlkreis 11 (Merseburg) in den Reichstag gewählt, dem er in der Folge ohne Unterbrechung bis zum Mai 1945 angehörte. In der Reichstagsfraktion der NSDAP fungierte Wolkersdörfer seit 1930 als Referent für sozialpolitische Fragen, zugleich war er in der Provinz Sachsen Landesobmann der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation (NSBO). Im März 1933 stimmte er für das Ermächtigungsgesetz, das die juristische Grundlage für die Errichtung der NS-Diktatur bildete.

NS-Zeit (1933 bis 1945)

Am 2. Mai 1933 wurde Wolkersdörfer Verbandsleiter des Deutschen Arbeiterverbandes des Nahrungsmittelgewerbes, später Reichsbetriebsgemeinschaftleiter der Reichsbetriebsgruppe „Nahrung und Genuß“. Darüber hinaus war er Mitglied der Arbeits- und Wirtschaftskammer und ab Januar 1934 dem Stab der NSBO zugeteilt. Außerdem arbeitete er an der mitteldeutschen Wochenschrift Der Kampf mit. Als Schriftsteller legte er eine Reihe von Sachbuchveröffentlichungen zu sozialpolitischen Themen vor sowie das völkische Schauspiel Das Schicksal eines Deutschen Helden. Nach dem „Anschluss“ Österreichs trat er dort im März und April 1938 als Wahlkampfredner auf.

Im Dezember 1936 trat Wolkersdörfer der SS (Mitgliedsnummer 275.451) bei, in der er am 20. April 1937 den Rang eines Oberführers erreichte.

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges war Wolkersdörfer Kriegs-Gauwalter der Gauverwaltung Franken der Deutschen Arbeitsfront (DAF). Wegen einer Auseinandersetzung mit einem Polizeibeamten wurde gegen Wolkersdörfer ein SS-internes Disziplinarverfahren eingeleitet, dass im Mai 1942 mit einem strengen Verweis Himmlers endete. Bei Kriegsende wurde Wolkersdörfer im Rang eines SS-Hauptsturmführers der Reserve zur Waffen-SS einberufen und am 13. Februar 1945 verwundet.

Schriften

  • Sozialpolitisches Lexikon. Praktischer Ratgeber für alle Fragen des Sozialen Lebens, 1938.
  • Handbuch zum Leistungskampf der Deutschen Betriebe Nahrung und Genuss, 1940.
  • Die Reichsschulungs- und Arbeitstagung der Reichsbetriebsgemeinschaft, 1937.
  • Erster fachpolitischer Lehrgang der Fachgruppe Futtermittelindustrie, 1942.
  • Gesetz über die Arbeitszeit in Bäckereien und Konditoreien vom 29. Juni 1936, 1936.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wolkersdörfer — Hans Wolkersdörfer (* 19. Juni 1893 in Petersgmünd; † 26. März 1966 in München) war ein deutscher Politiker (NSDAP). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1.1 Leben im Kaiserreich 1.2 Weimarer Republik (1919 bis 1933) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (3. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 29. März 1936 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (4. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen im Deutschen Reich bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 10. April 1938 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Wo — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (2. Wahlperiode) — Die zweite Wahlperiode wurde zunächst als neunte Wahlperiode des Reichstages gezählt. Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten im Nationalsozialismus (2. Wahlperiode) — Die zweite Wahlperiode wurde zunächst als neunte Wahlperiode des Reichstages gezählt. Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (2e législature) — La deuxième législature du Troisième Reich dure de 1933 à 1936. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de novembre 1933. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933 …   Wikipédia en Français

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (3e législature) — La troisième législature du Troisième Reich dure de 1936 à 1939. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de 1936. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933, le… …   Wikipédia en Français

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (4e législature) — La quatrième législature du Troisième Reich dure de 1939 à 1945. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de 1938. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933, le… …   Wikipédia en Français

  • Liste des députés allemands de la République de Weimar (9e législature) et du Troisième Reich (1re législature) — La neuvième législature de la République de Weimar et, de facto, la première législature du Troisième Reich dure de mars à novembre 1933. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de mars 1933. Présidence… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”