- Harald Schuh
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Harald Schuh (* 1956 in Heidelberg) ist ein deutscher Geodät und seit dem Jahr 2000 Ordinarius für Höhere Geodäsie an der TU Wien in der Nachfolge von Kurt Bretterbauer. Er gehört zu den weltweit bedeutendsten Forschern auf dem Gebiet der Very Long Baseline Interferometry (VLBI).
Schuh begann seine wissenschaftliche Laufbahn am Akademieinstitut DGFI in München, dem er weiterhin durch einige Projekte verbunden ist. International bekannt wurde er durch seine Forschungen auf dem Gebiet der VLBI, der geodätischen Interferometrie mit Quasaren. Dieses Forschungsgebiet führt er in Wien verstärkt fort und gründete mit internationalen Fachkollegen den International VLBI Service (IVS), einen weltweiten Dachverband und Datendienst zur Koordinierung und Weiterentwicklung der Kosmischen Geodäsie mittels Langstrecken-Interferometrie. 2007 wurde er zum Leiter des IVS gewählt.
Zu den Arbeitsgebieten Harald Schuhs zählen auch Teile der Astrophysik und Geodynamik, der GPS-gestützten Satellitenortung und die Analyse von Zeitreihen beim Monitoring der Erdrotation. Ein Highlight war die Auszeichnung mit dem Descartes-Preis 2003, den eine internationale Forschungsgruppe unter Leitung der belgischen Astronomin Veronique Dehant erhielt. Schuhs Forschungsgruppe (gemeinsam mit Robert Weber) war an dieser zukunftsträchtigen Modellierung des Erdkörpers durch geodätische Messverfahren entscheidend beteiligt. Die aus dem Preis fließenden Mittel dienen u.a. für die Anstellung junger Forscher in seinem Wiener Projektteam.
Schuh wurde schon bald nach seiner Berufung an die TU Wien zum Vorsitzenden der Studienkommission Vermessungswesen gewählt, die er durch die schwierige Phase zweier, von der Wissenschaftspolitik veranlasster Studienreformen führte, und war auch Studiendekan der neu gegliederten Fakultät für Mathematik und Geodäsie.
Er ist mit einer Münchnerin verheiratet und hat einen Sohn.
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