- Hardtop
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Hardtop (wörtlich: "Hartes Dach") ist die englische Bezeichnung für ein festes Dach auf Fahrzeugen. Es wird unterschieden zwischen abnehmbaren Zusatzdächern für Cabriolets, eben solchen für Pick-Ups (auch Aufsatz genannt). Diese Hardtops können bei Bedarf auf das Fahrzeug montiert und bei Nichtgebrauch an geeigneter Stelle gelagert werden. Im US-amerikanischen Sprachgebrauch definiert der Ausdruck in der Regel ein nicht abnehmbares Dach an Personenwagen ohne B-Säule.
Hardtops für Cabriolets
Im europäischen Sprachgebrauch definiert der Ausdruck "Hardtop" in der Regel ein abnehmbares, festes Dach für offene Personenwagen resp. solche mit einem Stoffverdeck. Diese Hardtops bestehen in der Regel aus Blech, Aluminium oder GFK.
Vorläufer dieser Hardtops sind Fahrzeuge mit Sommer- und Winterkarosserie welche bis in die 1910er-Jahre verwendet wurden. Solche meist luxuriöse Automobile wurden mit je einem offenen Aufbau für den Sommer und einem geschlossenen für den Winter geliefert. Im Frühling und Herbst wurde die Karosserie jeweils getauscht.
Ein rarer Vertreter dieser Fahrzeuge ist der Sage 24CV von 1906 im Nationalen Automobilmuseum im Mülhausen (Sammlung Schlumpf)
Ein Hardtop dient bei Cabrios als Ersatz für das empfindliche flexible Verdeck und wird hauptsächlich im Winter montiert. Hardtops für Cabrios sind heute fast ausschließlich als Zubehör erhältlich. Bei älteren Fahrzeugen der gehobenen Preisklasse wie dem Mercedes-Benz R129 gehörten sie zum serienmäßigen Lieferumfang.
Eine Sonderform bzw. Weiterentwicklung stellt das sogenannte Retractable Hardtop dar. Dieses ist fest mit dem Fahrzeug verbunden und in mehreren Teilen einklappbar.
Hardtops bei Pickups
Bei der Montage eines Hardtops über der Ladefläche eines Pickups entsteht ein geschlossener Stauraum. Hardtops für Pickups sind daher in den meisten Fällen mit einer zusätzlichen Heckklappe ausgestattet.
Hardtops bei Limousinen, Coupés und Kombis
Besonders in den USA und Japan dient Hardtop als Bezeichnung für Coupés, Limousinen und in einigen Fällen auch für Kombis ohne B-Säule (Hardtop Coupe, Hardtop Sedan bzw. Hardtop Station Wagon). Das Dach ist bei diesen Modellen nicht abnehmbar. Auch in Europa war die Bezeichnung Hardtop-Coupé gebräuchlich. So gab es beispielsweise den Ford P7 neben der Limousinen-Variante als Coupé und mit geänderter Dachform als Hardtop-Coupé. Als die Hardtop-Versionen gegen Ende der siebziger Jahre aus der Mode kamen - neue Sicherheitsanforderungen waren ohne B-Säule nur schwer zu erfüllen - und die Modelle wieder B-Säulen erhielten, sprach das Marketing eine Zeit lang gerne vom sogenannten Pillared Hardtop, also vom Hardtop-Modell mit B-Säule.
In Japan werden sogenannte Hardtoplimousinen als sportliche Ableger von herkömmlichen Mittelklasselimousinen vermarktet. Diese verfügen über rahmenlose Seitenscheiben, eine verdeckte B-Säule und eine meist flachere Dachlinie als die reguläre Limousine.
Der Ursprung der Bezeichnung geht auf die späten vierziger Jahre zurück, als General Motors diese Karosserievariante, zunächst als Coupé, auf den Markt brachte. Der optische Eindruck dieser ersten Hardtop-Modelle entsprach in der Tat dem eines Cabriolets mit aufgesetztem festem Dach.
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Hardtop-Coupé (Plymouth Fury, 1957)
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Hardtop-Limousine (Mercury Marquis, 1969)
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Hardtop-Kombi (AMC Ambassador, 1958)
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Ford P7, ein Beispiel aus Europa
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Keine Hardtop-Limousine im herkömmlichen Sinne: Ein als Pillared Hardtop vermarkteter Ford LTD mit fest stehender B-Säule.
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