Ford P7

Ford P7
Ford
Ford-17M-P7-Limousine-2-türig.jpg
17M/20M/26M (P7)
Hersteller: Ford-Werke AG, Köln
Produktionszeitraum: August 1968–
Dezember 1971
Klasse: obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, zwei-/viertürig
Kombi, drei-/fünftürig
Cabriolet, zweitürig
Hardtop-Coupé
Motoren: Ottomotoren: 1,7−2,6 l (51−92 kW)
Länge: 4673–4721 mm
Breite: 1756 mm
Höhe: 1464–1478 mm
Radstand: 2705 mm
Leergewicht: 1050–1230 kg
Vorgängermodell: Taunus 17/20M (P5)
Nachfolgemodell: Ford Consul
Ford Granada

Der Ford P7 (= Projekt 7, d. h. die siebente neue Pkw-Konstruktion der Ford-Werke Köln seit Ende des Zweiten Weltkriegs), war ein Automobil der oberen Mittelklasse mit V-4 bzw. V-6-Motoren und Hinterradantrieb, das als Ford 17M, 20M und 26M auf den Markt kam. Von 1967 bis 1971 wurden in den Ford-Werken in Köln und Genk (Belgien) 567.842 Wagen produziert.

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

Im August 1967 wurden der Ford 17M und Ford 20M (intern P7a) vorgestellt. Die beiden Typen trugen nicht mehr den Markennamen „Taunus“, sondern die Herstellerbezeichnung Ford. In Quellen ist zu lesen, dass es der deutschen Ford-Werke AG bis zur Gründung der Ford of Europe im Jahre 1967 nicht erlaubt war, „Ford“ als Markenbezeichnung an den Fahrzeugen zu verwenden. Deshalb trugen alle Fahrzeuge bis dahin ersatzweise die Markenbezeichnung „Taunus“ und wiesen auch keine Ford-Schriftzüge am Fahrzeug auf. In der Literatur sind Hinweise zu finden, dass der Namenswechsel auch Ergebnis einer Meinungsumfrage war, deren Ergebnis lautete, dass ein Auto stets nur mit höchstens zwei Typenbezeichnungen (also beispielsweise „Ford“ und „17M“ oder „Ford“ und „Taunus“) benannt werden sollte.

An den Motoren und der Fahrwerkstechnik hatte sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert: V-Motoren, Heckantrieb, Einzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen vorn und eine hintere Starrachse mit Blattfedern. Im Hause Ford hielt man lange an dieser damals schon technisch überholten Hinterachskonstruktion fest – der letzte deutsche Großserien-Pkw mit Starrachse und Blattfedern war der bis 1984 gebaute Ford Capri II ’78. Erst der Nachfolger des P7, der Ford Consul/Granada von 1972 bekam eine moderne Schräglenkerhinterachse. Der P7 hatte als Neuerung ein Bordnetz mit 12 Volt und eine Zweikreisbremsanlage.

Seine amerikanisch beziehungsweise englisch inspirierte Form mit einem „Hüftschwung“ (auch als „Kummerfalte“ bezeichnet) traf den Publikumsgeschmack nicht, weshalb nach kaum einem Jahr die Form geglättet wurde. Ford kehrte damit zurück zur „Linie der Vernunft“, zu einem Slogan, der bereits für das Vorgängermodell P3 verwendet worden war. Dieses neue, von dem Hüftschwung befreite Modell wird nach Werksunterlagen als Modellreihe P7/II oder auch P7b bezeichnet. Es gab zwei- und viertürige Limousinen, drei- und fünftürige Kombiversionen Turnier und ein sogenanntes Hardtop-Coupé. Den 17M gab es auch als Kastenwagen ohne hintere Fenster. Außerdem fertigte die Karosseriefirma Deutsch in Köln-Braunsfeld eine Cabrio-Version.

Die angebotenen RS-Varianten sollten den sportlich orientierten Käufer ansprechen. Die RS-Modelle waren mit lackierten oder verchromten 14-Zoll-Stahlsportfelgen ausgerüstet. Der chromfarbene RS-Kühlergrill war teilweise mit schwarzen Streifen abgesetzt. Zusätzlich waren zwei runde Scheinwerfer als Zusatz-Fernscheinwerfer eingearbeitet. Die schwarze, mit vier Rundinstrumenten ausgestattete Armaturentafel beinhaltete die Tankuhr, den Tachometer, einen Drehzahlmesser sowie die Motortemperaturanzeige. Die ebenfalls in schwarz gehaltene Mittelkonsole enthielt drei weitere Zusatzinstrumente (Zeitur, mechanische Öldruckanzeige, Voltmeter). Alle Bordinstrumente waren mit chromfarbenen Ringen verziert.

Die RS-Dekorstreifen an den Längsseiten sowie RS-Embleme mit stilisierter Starter-Fahne auf Handschuhfachdeckel und Heckklappe rundeten das sportliche Erscheiningsbild der RS-Varianten ab. Der Ford P7A war in der RS-Version mit einer angedeuteten Lufthutze auf der Motorhaube ausgerüstet. "RS" ist die Ford-werksinterne Bezeichnung für Rennsport.

Der ab November 1969 lieferbare Ford 26M mit luxuriöser Ausstattung und dem auf 2,6 Liter Hubraum vergrößerten V6-Motor mit 125 PS war als Top-Modell in der oberen Mittelklasse positioniert. Der 26M war äußerlich an seinem runden Doppelscheinwerferpaar, einem Kühlergrill mit neun breiten Streben und erhabenen Chromradkappen zu erkennen. Ein Heckklappenemblem mit einer rot hervorgehobenen "26" sowie eine durchgängige Doppelrohr-Auspuffanlage war das Erkennungszeichen in der Heckansicht. Aufgrund seiner für die damalige Zeit leistungsstarken Motorisierung war der 26M häufig mit einem Automatikgetriebe ausgerüstet. Schaltgetriebe wurden eher selten beim 26M verbaut.

Die Ford 20M und 26M wurden Anfang 1972 vom Ford Granada abgelöst, der Ford 17M zunächst vom Ford Consul. Mit dem P7 endete bei Ford Köln die interne Bezeichnung „Projekt“ bei den Pkw.

Modelle

  • 17M
  • 17M RS
  • 20M
  • 20M TS (1967–1968)
  • 20M XL (ab 1968)
  • 20M RS
  • 26M

Motorvarianten im P7 (17M, 20M, 26M)

  • 1700 cm3 65 PS V4 LC
  • 1700 cm3 70 PS V4 LC
  • 1700 cm3 75 PS V4 HC
  • 1800 cm3 82 PS V6 HC
  • 2000 cm3 85 PS V6 LC
  • 2000 cm3 90 PS V6 HC
  • 2300 cm3 108 PS V6 HC
  • 2300 cm3 125 PS V6 SHC
  • 2600 cm3 125 PS V6 HC

Der 1800er Motor war der kleinste in Europa gebaute Sechszylinder-Motor. (LC=Low Compression/niedrige Verdichtung und Normalbenzin, HC=High Compression/hohe Verdichtung und Superbenzin)

(b=Facelift-Version)

Weblinks

 Commons: Ford P7 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Oswald, Werner: Deutsche Autos 1945-1975. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1976; hier: S. 172-176.

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