- Harmodius
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Als Tyrannenmörder (auch Tyrannentöter) wird eine antike Statuengruppe bezeichnet, die im Jahr 477/76 v. Chr. auf der Agora von Athen aufgestellt wurde und die beiden Attentäter Harmodios und Aristogeiton darstellt, die 514 v. Chr. Hipparch, den Bruder des Tyrannen Hippias, getötet hatten. Die Bronzegruppe entstand in der Werkstatt der Bildhauer Kritios und Nesiotes und gilt als wichtiges Werk des „Strengen Stils“ der griechischen Kunst.
Bereits nach der Vertreibung des Hippias 510 v. Chr. waren Statuen der unmittelbar nach dem Anschlag getöteten Attentäter auf der Agora aufgestellt worden. Diese Gruppe des Bildhauers Antenor wurde 480 v. Chr. vom Perserkönig Xerxes bei der zeitweiligen Besetzung Athens nach Susa gebracht. Nach der Eroberung des Perserreichs durch Alexander den Großen wurde sie nach Athen zurückgeschafft.
Die nach dem Sieg der Griechen in den Perserkriegen geschaffene neue Statuengruppe zeigt Harmodios und Aristogeiton bei der Ausführung des Attentats. Sie galten als Vorkämpfer der attischen Demokratie, obwohl bereits der antike Historiker Thukydides ihre Tat mit privaten Motiven verband. Harmodios und Aristogeiton waren demnach ein päderastisches Paar, das sich gegen die Nachstellungen des Hipparchos zur Wehr setzte.
Die originalen Gruppen sind nicht erhalten. Eine Marmorkopie der Gruppe von Kritios und Nesiotes aus römischer Zeit befindet sich im Archäologischen Nationalmuseum Neapel unter Inv. 906. Das Aussehen der Gruppe ist auch aus Darstellungen auf Vasen, Münzen und Reliefs bekannt. Die Höhe ist 1,85 über der Basis. Fragmente von Gipsabgüssen wie aus Baiae sind ebenfalls überliefert.
Literatur
- Burkhard Fehr: Die Tyrannentöter oder: kann man der Demokratie ein Denkmal setzen? Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-596-23914-1.
- Werner Fuchs: Die Skulptur der Griechen. 3. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983, S. 337–341.
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