Haschim

Haschim

Hāschim ibn ʿAbd Manāf (arabischهاشم بن عبد مناف‎‎, DMG Hāšim ibn ʿAbd Manāf), (gestorben um 510 in Gaza) (arabisch: Ghazza) war Urgroßvater des Propheten Mohammed. Er entstammte dem Stamm der Quraisch, die Anfang des 6. Jahrhunderts die Kontrolle über Mekka und das dortige Kaaba-Heiligtum erlangten. Er hieß ursprünglich ʿAmr; während einer Hungerperiode in Mekka brachte er von seiner Handelsreise in Syrien getrocknetes Brot mit, das er zerkleinerte (arabisch:haschama), zu Brei verarbeitete und an die Bedürftigen verteilte. Sein Name ist die Ableitung - ein Partizip aktiv - aus diesem Verb.

Überlieferungen zufolge soll Hāschim die Winter- bzw. Sommerreisen der mekkanischen Karawanen in den Süden bzw. in den Norden eingeführt und organisiert haben, worauf der Koran in einer mekkanischen Sure hinweist [1]:

„Daß die Quraisch zusammenbringen (oder: abhalten, oder:unter Schutzgeleit stellen), die (Karawanen)reise des Winters und des Sommers zusammenbringen, zum Dank sollen sie dem Herrn dieses Hauses (d.h. der Kaʿba) dienen“

Sure 106, Vers 1-3: Übersetzung: Rudi Paret

Er soll mit Byzanz und Abessinien Handelsverträge geschlossen haben.

Hāschim heiratete Salmā bint ʿAmr und hatte 5 Töchter und 4 Söhne, unter ihnen Abd al-Muttalib, Großvater Mohammeds. Hāschim starb wahrscheinlich in Gaza. Seinen Tod beklagten seine Töchter Chālida und asch-Schifāʾ in Trauergedichten, die - gemäß einer kurzen Anmerkung von Muhammad ibn Saʿd - allerdings Schwächen in der Metrik aufweisen.

Die Nachfahren Hāschims bezeichnet man als Haschimiten. Unter anderem führt sich das Königshaus von Jordanien auf Hāschim zurück.

Einzelnachweise

  1. Siehe auch: Theodor Nöldeke: Geschichte des Qorāns. Zweite Auflage, bearbeitet von Friedrich Schwally. Erster Teil: Über den Ursprung des Qorāns. Leipzig 1909. S. 91

Literatur

  • The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill. Leiden. Bd. 3, S. 260
  • Ibn Saad: Biographien...,(Hrsg. Eugen Mittwoch). Brill, Leiden 1905. Bd. I. Theil 1 S. 43-48 und S. IX. (Inhaltsangabe) in deutscher Zusammenfassung.

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