Hatulia

Hatulia
Subdistrikt Hatulia
Hatulia (Osttimor)
Red pog.svg
Hauptstadt Hatulia
Fläche 274,42 km²[1]
Einwohnerzahl 34.999 (2010)[1]
Sucos Einwohner (2010)[2]
Ailelo 1.379
Aculau 1.825
Coilate-Letelo 4.222
Fatubolo 3.600
Fatubessi 4.177
Hatolia Vila 3.544
Leimea-Craic 1.165
Leimea-Sarinbalo 602
Lisapat 3.017
Manusae 4.297
Mau-Ubo 3.088
Samara 627
Urahou 3.456
Übersichtskarte
Verwaltungsgliederung von Ermera
Lage des Distrikts Ermera

Der Ort Hatulia (Hatólia, Hatolia, Hatu Lia, Hatu-Lia, offiziell Hatolia Vila) ist der Hauptort des Suco Hatulia (offiziell Suco Hatolia Vila) und des Subdistrikts Hatulia im osttimoresischen Distrikt Ermera.

Inhaltsverzeichnis

Der Ort

Hatulia liegt im Zentrum des Subdistrikts

Der Ort Hatulia liegt im Nordwesten des Sucos. In der Zeit des Estado Novo wurde der Ort in Vila Celestino, beziehungsweise Vila Celestino da Silva umbenannt, nach dem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor José Celestino da Silva. Hatolia Vila bildet mit einigen benachbarten Orten eine lose zusammenhängende Siedlung. Diese Orte sind Santa Cruz (Santacruz), Aimeraulo (Aimerulu), Hatu Batu (Hatobato), Hohopu und Simohei.[3]

Hatulia liegt an der Überlandstraße von Maliana nach zur Distrikthauptstadt Gleno. Nach Gleno sind es von Hatulia in Luftlinie etwa 17 km nach Nordosten, bis zur Landeshauptstadt Dili etwa 41 km. Der Ort liegt in einer Höhe von 882 m über dem Meer. Im Ort befinden sich eine Grundschule (Escola Primaria Hatolia Villa),[4] eine präsekundäre Schule, ein Hubschrauberlandeplatz, ein kommunales Gesundheitszentrum und eine Station der Nationalpolizei.[5]

Der Suco

Suco Hatolia Villa
Orte Position[6] Höhe Orte Position[6] Höhe
Aimeraulo 8° 49′ S, 125° 20′ O-8.8127777777778125.32805555556985 985 m Diaro 8° 49′ S, 125° 20′ O-8.8097222222222125.335555555561182 1.182 m
Fatunapa 8° 49′ S, 125° 21′ O-8.8147222222222125.346388888891322 1.322 m Hatu Batu 8° 49′ S, 125° 20′ O-8.8169444444444125.32527777778985 985 m
Hatulia 8° 49′ S, 125° 19′ O-8.8113888888889125.31833333333882 882 m Hohopu 8° 49′ S, 125° 19′ O-8.8152777777778125.32027777778841 841 m
Narlolo 8° 49′ S, 125° 21′ O-8.8177777777778125.347222222221322 1.322 m Santa Cruz 8° 49′ S, 125° 19′ O-8.8125125.31944444444841 841 m
Simohei 8° 49′ S, 125° 20′ O-8.8169444444444125.32833333333985 985 m Talo 8° 48′ S, 125° 21′ O-8.8080555555556125.352222222221402 1.402 m

Im Suco Hatolia Vila leben 3.544 Menschen (2010,[2] 2004: 2.774[7]). Er liegt südlich des Zentrums des Subdistrikts und hat eine Fläche von 17,63 km².[8] Im Norden grenzt Hatolia Vila an die Sucos Ailelo und Manusae, im Osten an den Suco Coilate-Letelo und im Südwesten an den Suco Samara. Die Südostgrenze entlang fließt der Aiboro, an der Nordwestgrenze der Celere. Im Suco entspringt der Motur und fließt wie die anderen in Richtung Südwest. Alle Flüsse sind Teil des Flusssystems des Lóis. Neben dem Siedlungszentrum Hatulia im Nordwesten des Sucos liegen im Nordosten die Dörfer Diaro, Fatunapa, Talo und Narlolo.[3]

Im Suco befinden sich die vier Aldeias Aimeraulo, Hatu Batu, Hohopu und Simohei.[9]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Duarte Martins zum Chefe de Suco gewählt.[10] Bei den Wahlen 2009 gewann José Boavida Gusmão.[11]

Der Subdistrikt

Hatulia teilt sich in 13 Sucos: Ailelo, Aculau (Asulau/Sare), Fatubolo (Fatubolu, Fatubalu), Fatubessi (Fatubesse), Hatulia, Coilate-Letelo (Coilate-Leotelo, Kailete Leotela), Leimea-Craic (Laimeacraic, Leimea Kraik, „Unter-Leten“), Leimea-Sorinbalo (Leimea Sarinbala, Leimea Sorimbalu), Lisapat (Lissapat, Lisabat), Manusae (Manusea), Mau-Ubo (Mau-Ubu, Mauabu, Maubo), Samara und Urahou (Uruhau).

Im Subdistrikt leben insgesamt 34.999 Menschen (2010,[1] 2004: 30.659[7]). Mehrere Nationalsprachen werden in Hatulia gesprochen. Tokodede im Norden, Mambai im Zentrum und Kemak im Süden. Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Mambai. Danach folgen die Kemak mit 30 %. Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung beträgt 16,5 Jahre (2010,[1] 2004: 15,4 Jahre[12]).

83 % der Haushalte in Hatulia bauen Maniok an, 82 % Mais, 79 % Kaffee, 69 % Gemüse, 50 % Kokosnüsse und 16 % Reis.[2] Daneben werden seit einigen Jahren auch Tomaten, Bohnen und Erbsen angepflanzt. Außerdem plant man eine Fischzucht anzulegen.

In Fatubessi gibt es heiße Quellen.

Geschichte

Im Frühjahr 1867 erhoben sich die unter der Oberhoheit von Maubara stehenden Kemak aus Lermean (heute Suco Urahou). Gouverneur Francisco Teixeira da Silva schlug den Widerstand in einem ungleichen Kampf nieder. In der 48 Stunden dauernden entscheidenden Schlacht mussten sich die Rebellen gegen eine an Feuerkraft überlegene Übermacht wehren. 15 Dörfer wurden eingenommen und niedergebrannt. Die Anzahl der Opfer unter den Timoresen ist nicht bekannt, die Portugiesen bezifferten ihre Verluste mit zwei Toten und acht Verwundeten. Das Territorium Lermeans wurde auf die benachbarten Reiche aufgeteilt.

In Hatulia wurde der Liurai Nai Resi aus Atsabe, der gegen die portugiesischen Kolonialherren einen Unabhängigkeitskampf geführt hatte, gefangen genommen und exekutiert.

Während der Unruhen von 1999 operierten zwischen dem 27. Januar und September in Hatulia und Ermera die pro-indonesischen Milizen Darah Merah, Aitarak und Pancasila zusammen mit dem indonesischen Militär gegen Befürworter der Unabhängigkeit Osttimors. Zwischen dem 10. und 14. Mai wurden die Sucos Fatubolo, Lisapat, Mau-Ubo, Urahou und Fatubessi überfallen. Zwei indonesische Soldaten und zwei Kommandanten von Darah Merah wurden 2004 wegen Mordes an 14 Personen, Folter und Vergewaltigung verurteilt.

2003 war der Subdistrikt Hatulia Schauplatz von Überfällen und Scharmützeln, in denen die Organisation Colimau 2000 verwickelt war. Zentren waren Samara und Leimea-Craic. In Leimea-Craic hat Colimau 2000 eine breite Unterstützung durch die Bevölkerung.

Einzelnachweise

  1. a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
  2. a b c Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. a b Timor-Leste GIS-Portal
  4. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  5. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  6. a b Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  7. a b Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  8. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)
  9. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
  10. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  11. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados
  12. Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004

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