- Hauptamt Sicherheitspolizei
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Das Hauptamt der Sicherheitspolizei (Abkürzung: Sipo oder SiPo) des Deutschen Reiches war eine reichsweite Sicherheitsbehörde, in der Gestapo und Kriminalpolizei zusammengefasst wurden. Direkt unterstellt war die Sicherheitspolizei dem Reichsführer-SS (RFSS) Heinrich Himmler und wurde von Reinhard Heydrich geleitet.
Geschichte
Himmler hatte sofort nach seiner Ernennung am 17. Juni 1936 zum „RFSS und Chef der deutschen Polizei“ (obwohl er bereits seit 1934 unter diesem Titel figurierte) die Vereinigung von Politischer Polizei, d.h. der Polizeiabteilungen und -ämter, die sich bereits vor der NS-Diktatur um politische und staatsgefährdende Straftaten zu kümmern hatten, und Kriminalpolizei zu einer Einheit mit großer Nähe zur Schutzstaffel (SS) verfügt. Kripo und Gestapo bildeten von da an gemeinsam die Sicherheitspolizei.
Bereits vorher hatten Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich zwischen 1933 und 1934 die Leitung der Ämter bzw. Abteilungen der Politischen Polizei in den Ländern des Deutschen Reiches übernommen und dabei die Politischen Polizeien meist bereits unter der Bezeichnung „Geheime Staatspolizei“ (Gestapo) aus der Zuständigkeit der Innenministerien gelöst und damit durch die engere Bindung an die SS auch dem Einfluss der Sturmabteilung (SA) entzogen, da die SA in Ländern und Kommunen des Deutschen Reiches häufig die Polizeipräsidenten gestellt hatte.
Himmler wies dem SD (Juli 1939) die Gegnerermittlung und der Gestapo die Gegnerbekämpfung zu. Im Rahmen des weiteren Zentralisierungsvorganges wurde diese Aufteilung später (1940) wieder aufgehoben, womit die Vermischung der Politischen Polizei und der Kripo mit dem SD und der SS noch weitergetrieben wurde.
Der Eintritt von Polizeibeamten der Kripo in die SS wurde gefördert, Zwang oder eine automatische Übernahme gab es dagegen nicht.[1] Sie erhielten dort einen ihrem Polizeidienstgrad entsprechenden SS-Rang.
Durch die Schaffung des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) am 27. September 1939 wurde die Sicherheitspolizei mit dem Sicherheitsdienst Reichsführer-SS (SD) zusammengelegt und dadurch nahezu vollständig in die SS integriert.
Der Dienstsitz war in Berlin-Kreuzberg und das Grundstück gehört heute zur Gedenkstätte Topographie des Terrors.
Literatur
- Wolfgang Benz, Hermann Graml und Hermann Weiß (Hg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Stuttgart 1997.
- Ulrich Herbert: Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903–1989. Habilitationsschrift. Dietz, Bonn 1996, ISBN 3-8012-5030-X.
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Herbert, Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903–1989.Verlag: Dietz, Bonn 1996, S. 189ff.
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