- Hausberg (Jena)
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Der Hausberg bei Jena ist ein langgestreckter 326 m hoher Muschelkalkberg östlich des Zentrums von Jena. Der Berg ist ein beliebtes stadtnahes Wanderziel. Der Erste Geologische Lehrpfad von Jena führt von Jena-Ost kommend über die Nordseite des Hausberges bis zu den Geologischen Steinmalen hinter dem Fuchsturm; eine 1936 eingerichtete Weihestätte.
Inhaltsverzeichnis
Burganlagen
Auf dem Hausberg befanden sich vier mittelalterliche Burganlagen, von denen außer einigen Mauerresten heute nur noch der markante Fuchsturm erhalten ist. Der Hausberg erwies sich im Mittelalter als strategisch günstig, da unterhalb des Berges ein alter Saaleübergang lag. Von der Höhe aus konnte außerdem der Verkehr über Wöllmisse, durch das Gembdental und durch das Ziegenhainer Tal kontrolliert werden. Drei der vier Anlagen wurden 1304 von den Erfurtern erobert.
Burg Greifberg
Das Geschlecht der Greifberger wurde erstmals 1156 erwähnt. Die Burg wurde wohl im 13. Jahrhundert von den dominierenden Ministerialen von Kirchberg übernommen. Greifberg wurde beim Sturm der Erfurter 1304 verschont und fiel 1345 an die Thüringer Landgrafen. Von der Burg sind außer einigen Befestigungsgräben keine Reste mehr erkennbar.
Burg Kirchberg
Die ottonische Burg wurde vermutlich 937 erstmals erwähnt. Sie war Mittelpunkt eines Krongutbezirkes und gleichzeitig eine Kaiserpfalz. Die Burg besuchten nachweislich Otto I., Otto II. und Heinrich II. Wahrscheinlich wurde zum Schutz der Pfalz östlich eine weitere Burg angelegt, für die der Name Windberg ebenfalls gebräuchlich war. Die Burggrafen von Kirchberg, die um 1200 zu den mächtigsten Herren im östlichen Thüringen gehörten, waren Ministerialen und behaupteten ihren Besitz bis 1348. Ihre Burggrafschaft wurde nach 1304 in das Herrschaftsgebiet der Wettiner eingegliedert. 1469 werden noch zwei Kirchen auf Windberg und Kirchberg erwähnt, die später verfielen.
Burg Wintberg
Die ist die westlichste Anlage auf dem Hausberg wurde 1279 erstmals erwähnt und wegen der Konsolidierung der Herrschaft der Kirchberger errichtet. Nach den Befunden bestand die Burg etwa von 1200 bis ins 14. Jahrhundert. Von Wintberg konnten einige Gebäudereste freigelegt werden.
Weblinks
- Erster Geologischer Lehrpfad
- Literaturhinweise und Chronik des Ersten Geologischen Lehrpfades
- Eintrag im Brockhaus von 1911 auf zeno.org
- Eintrag im Meyers von 1905 auf zeno.org
Quellen
- Hans Patze (Hrsg.): «Kirchberg, Burg». In: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Thüringen. Bd. 9, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-520-31302-2, S. 233.
- Thomas Bienert: «Burgstellen Hausbergburgen» - Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 134-136.
- Michael Köhler: «Kirchberg (Jena)», «Kunitzburg» und «Windberg» - Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 157f, 167, 276.
- Hermann Treff: Die Hausbergburgen. In: Monatsblätter für wanderfrohe Nachbarn. Heft 8, Jena 1925, S. 175-184.
50.92505555555611.609583333333Koordinaten: 50° 55′ 30″ N, 11° 36′ 34″ OKategorien:- Ehemalige Burganlage in Thüringen
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