Hedwig Kiesekamp

Hedwig Kiesekamp
Hedwig Kiesekamp

Hedwig Kiesekamp, geb. Bracht; (* 21. Juli 1844 in Henrichenburg; † 2. März 1919 in Münster (Westfalen)), eigentlich Hedwig Carolina Theodora Maria Huberta Philomene Kiesekamp, lebte und wirkte als Sängerin und Schriftstellerin in Münster (Westfalen). Sie schrieb unter den Pseudonymen „L. Rafael“ und „Helene Kordelia“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hedwig Kiesekamp wurde auf dem Rittergut Henrichenburg als eines von sieben Kindern des Gutspächters Hermann Bracht in Westfalen geboren. Sie besuchte bis zu ihrem 14. Lebensjahr die dortige Dorfschule, wo sie von einem Geistlichen unter anderem in Französisch und Geografie unterrichtet wurde. Nach dem Tod des Vaters ging sie für ein Jahr in eine Klosterschule der Ursulinerinnen in Marseyk in Belgien, bevor sie wieder nach Westfalen zurückkehrte. Im Jahr 1864 heiratete sie den Mühlenbesitzer und späteren Handelskammerpräsident Wilhelm Kiesekamp und zog nach Münster um, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. An der Westmauer des Zentralfriedhofs in Münster erinnert ein Gedenkstein an sie. In Castrop-Rauxel ist eine Straße nach ihr benannt.

Kiesekamp schrieb zunächst Märchen für ihre eigenen Kinder. Levin Schücking unterstützte sie bei ersten schriftstellerischen Proben. Als Schriftstellerin verfasste Kiesekamp Erzählungen, Lyrik, Dramen und Jugendliteratur, die teilweise mehrere Auflagen erlebten.

Auch als Sängerin war Hedwig Kiesekamp erfolgreich. Bedeutende Komponisten wie Max Reger schrieben Lieder für die Konzert- und Oratoriensängerin, Hans Pfitzner vertonte ihre Gedichte. Kiesekamp war mit Johannes Brahms befreundet.

Werke

  • Neuer Märchenschatz (1876)
  • Am Kamin (Märchen, 1878)
  • Frischer Märchenstrauß für liebe Kinder (1880)
  • Wie man im Walde singt und was die Vögel sich erzählen (Märchen, 1884)
  • Am Gardasee (Skizzen, Märchen, Erzählungen, 1888)
  • Was der Sturm sang (Märchen, 1888)
  • Gedichte (1888, 3. Auflage 1901)
  • Winterträume. Neue Märchen für Erwachsene (1892)
  • Neue Gedichte (1893)
  • Ebbe und Flut (Gedichte, 1896)
  • Großmutter, erzähle! (Märchen, Erzählungen und Gedichte, 1896)
  • Die Liebe siegt! (Lustspiel, 1898)
  • Heinrich (Drama, 1898)
  • Der Prinz kommt (Lustspiel, 1898)
  • Junge Herzen (Novellen, 1899)
  • Abendgluten (Gedichte, 4. Sammlung, 1901)
  • Vom alten Sachsenstamme (Novellen, 1905)
  • Tiefen der Sehnsucht (Neue Gedichte, 1906)
  • Schultsch Ebbinghaus und ihr Einziger und andere Geschichten (1907)
  • Aus der Skizzenmappe (1908)
  • Der Spökenkieker und andere westfälische Geschichten (1908)
  • Goldgretels Weihnachtsbuch (Kinder-Gedichte, 1910)
  • Das Lied der heiligen Cäcilia. Heimgeholt. Doris (3 Erzählungen, 1910)
  • Traum und Leben (Erzählung, 1919)

Literatur

  • Sophie Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 1. C. Pataky, Berlin 1898, S. 425–426.
  • Fritz Abshoff: Bildende Geister. Band 1. Oestergaard, Berlin 1905, S. 59.
  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 3. Brockhaus, Leipzig 1913, S. 458f.

Weblinks


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