Heiligenzimmern

Heiligenzimmern
Heiligenzimmern
Stadt Rosenfeld
Ehemaliges Gemeindewappen von Heiligenzimmern
Koordinaten: 48° 20′ N, 8° 44′ O48.3308333333338.7286111111111500Koordinaten: 48° 19′ 51″ N, 8° 43′ 43″ O
Höhe: 500 m ü. NN
Fläche: 6,96dep1
Einwohner: 900
Postleitzahl: 72348
Vorwahl: 07428
Heiligenzimmern an der Stunzach - Ansicht vom Whittau

Heiligenzimmern ist ein Stadtteil der Stadt Rosenfeld und liegt im Zollernalbkreis. Er hat rund 900 Einwohner und liegt an der Bundesautobahn 81 zwischen Stuttgart und dem Bodensee im Stunzachtal.

Inhaltsverzeichnis

Daten und Fakten

Der Stadtteil Heiligenzimmern (500 m NN - Fl:6,96 km²) ist die einzige Gemeinde des Altkreises Hechingen, die sich im Zuge der Gemeindereform mit Gemeinden des Altkreises Balingen zusammengeschlossen hat. Der Ortsname lautete im Mittelalter „Zimmern in Horgun“ oder „Horgenzimmern“, und weist auf die Lager der Siedlung in der Niederung des Stunzachtales hin (horgen=sumpfig).

Nach dem Ort nannten sich im 13. und 14. Jahrhundert die Ritter von Zimmern, die westlich des Dorfes über der Burghalde ihre Burg hatten. Darunter lag der Fronhof, der dem Kloster Reichenau gehörte. Besitznachfolger der Reichenau wurde dann im 13. Jahrhundert das nahe gelegene Kloster Kirchberg, dem bis zu seiner Aufhebung 1805 fast der gesamte Grundbesitz in Heiligenzimmern gehörte. Die Oberhoheit über den Ort lag bei der Herrschaft Haigerloch, deren Geschichte Heiligenzimmern teilt. 1836 zählte das Dorf 456 und 1890 450 Einwohner, 2003 900 Einwohner.

Ortsvorsteher ist seit dem Jahr 2009 Rolf Kotz.

Geschichte des Ortes

Die Wendelinuskapelle - genannt s´Käpelle

Der Ortsname hat sich aus Zimbern in horgun, Zimbern in horgenorve, das ist Zimmern in sumpfiger, nasser Niederung, über Horgenzimmern, Holgenzimmern zu Heiligenzimmern entwickelt. Der Ortsname hat also nichts mit „heilig“ zu tun. Die Siedlung wurde erstmals erwähnt in einer Weihurkunde, die 1847 im Altar der alten Pfarrkirche gefunden und von Bischof Eberhard I., der von 1034 bis 1047 die Diözese Konstanz regierte, ausgestellt wurde.

1275 wird die Pfarrei in dem bekannten Liber decimationis, einer Steuerliste für den Kreuzzug, aufgeführt. Politisch gehörte Heiligenzimmern stets zur Herrschaft Haigerloch und kirchlich zum Dekanat Haigerloch-Empfingen. Im Hochmittelalter war wohl fast der ganze Ort im Besitz des freiherrlichen Klosters Reichenau.

Im Jahre 1273 bestätigte der Abt des Klosters Reichenau den durch Graf Hermann von Sulz geschehenen Verzicht auf das Herrengut, den Fronhof, mit dem das Patronatsrecht verbunden war, zugunsten des Klosters Kirchberg. Durch Schenkungen und Ankäufe brachte das Kloster im Laufe des 14. Jahrhunderts den Grundbesitz fast des ganzen Dorfes in seinen Besitz. Ihm gehörte auch die Mahl-und Sägemühle und der große Fischweiher südlich des heutigen Friedhofes. Der Fronhof wurde als Erblehen ausgegeben, anfangs an zwei, später an drei und im 18. Jahrhundert an vier Lehensbauern. Im Jahre 1789 verkaufte Kirchberg die Erbgerechtigkeit des Fronhofes an die vier Inhaber, die damit Eigentümer wurden. Bei der Aufhebung des Klosters 1806 fiel dessen Besitz an den württembergischen Staat, von dem die Gemeinde die Felder, nicht aber die Wälder auf der Gemarkung zurückkaufen konnte.

Das Dorf hatte im Mittelalter auch eine Klause, das heißt eine Niederlassung, in der Jungfrauen und Witwen ohne feste Regeln ein halb klösterliches Leben führten. Sie widmeten sich besonders den Werken der Barmherzigkeit und der christlichen Nächstenliebe, der Pflege der Kranken und der Erziehung der Jugend. Als 1554 das Gebäude einer Feuersbrunst zum Opfer fiel, zogen die Schwestern nach Gruol, dessen Klause 1577 zu einem förmlichen Dominikanerinnenkloster mit einer Priorin erhoben wurde. Bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts hinein gehörte auch das nahe Kloster Bernstein als Filiale zur Pfarrei Heiligenzimmern. In der Dorfkirche hatten die Brüder ihren Kirchenstuhl und auf dem Dorffriedhof fanden sie ihre letzte Ruhe. Zwar bauten die Brüder 1729 bis 1731 neue Gebäude mit einer eigenen Kirche. Kirchlich blieben sie aber bis zur Säkularisation nach Heiligenzimmern eingepfarrt.[1]

Sehenswürdigkeiten

Jäckle´s Grab auf der „Dicke“

Söhne und Töchter

Einzelnachweise

  1. Maximilian Schaitel in „Schwarzwälder Bote“ Z 119 vom 27./28. Mai 1967

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Brittheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Isingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Leidringen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Zollernalbkreis — Die Liste der Orte im Zollernalbkreis listet die geographisch getrennten Orte (Ortsteile, Stadtteile, Dörfer, Weiler, Höfe, (Einzel )Häuser) im Zollernalbkreis auf.[1] Systematische Liste Alphabet der Städte und Gemeinden mit den zugehörigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Rosenfeld — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Täbingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Jäckle-Grab — Jäkle Grab im Jahr 2006 Das Jäkle Grab ist ein Grabmal im Wald nahe der Gemarkungsgrenze zwischen den Ortschaften Bergfelden und Heiligenzimmern. Das beliebte Wanderziel ist auf dem Fußweg von Heiligenzimmern her erreichbar über dem Weiherweg… …   Deutsch Wikipedia

  • Jäkle-Grab — im Jahr 2006 Das Jäkle Grab ist ein Grabmal im Wald nahe der Gemarkungsgrenze zwischen den Ortschaften Bergfelden und Heiligenzimmern im Landkreis Rottweil. Das beliebte Wanderziel ist auf dem Fußweg von Heiligenzimmern her erreichbar über dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Dörfer und Ortsteile in Baden-Württemberg/H — Dörfer und Ortsteile in Baden Württemberg A B C D E F G H …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Wappen im Zollernalbkreis — Diese Liste beinhaltet alle in der Wikipedia gelisteten Wappen des Zollernalbkreises in Baden Württemberg, inklusive historischer Wappen. Fast alle Städte, Gemeinden und Kreise in Baden Württemberg führen ein Wappen. Sie sind über die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”