- Heinrich II. (Frankreich)
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Heinrich II., frz. Henri II, (* 31. März 1519 zu Saint-Germain-en-Laye; † 10. Juli 1559 im Hôtel des Tournelles in Paris) aus dem Haus Valois-Angoulême, war von 1547 bis 1559 König von Frankreich.
Geboren 1519 im königlichen Schloss von Saint-Germain-en-Laye als zweiter Sohn von Franz I. und Claude de France, wurde er am 28. Oktober 1533 mit Katharina von Medici (1519–1589) verheiratet, als beide 14 Jahre alt waren. 1536 rückte er nach dem Tod seines älteren Bruders Franz zum Thronfolger (Dauphin) und Herzog der Bretagne auf.
Heinrich und Katharina hatten zusammen die Kinder:
- Franz II. (1544–1560, ab 1559 König von Frankreich) ∞ Maria Stuart, Königin von Schottland (24. April 1558)
- Isabelle (Elisabeth von Valois) (1545–1568) ∞ Philipp II., König von Spanien
- Claudia (1547–1575) ∞ Herzog Karl III. von Lothringen
- Ludwig (3. Februar 1549–1550)
- Karl IX. (1550–1574, ab 1560 König von Frankreich)
- Heinrich III. (1551–1589, ab 1574 König von Frankreich)
- Margarete (1553–1615) ∞ 1572 Heinrich, König von Navarra, ab 1589 als Heinrich IV. König von Frankreich
- Franz Herkules später Franz (1555–1584), Herzog von Alençon und Château-Thierry, Graf von Perche, Mantes, Meulan (1566–1584), Herzog von Évreux und Graf von Dreux (1569–1584), Graf von Maine, Herzog von Anjou, Touraine und Berry (1576–1584)
- Johanna (24. Juni 1556–24. Juni 1556)
- Victoria (24. Juni 1556–26. Juli 1556)
Zudem war er Vater der unehelichen Kinder Diane (1538–1619), Heinrich von Angoulême (1550–1586) und Heinrich von Saint-Rémi (1557–1621).
Am 25. Juli 1547 wurde er in der Kathedrale Notre-Dame de Reims zum König gekrönt. Innenpolitisch setzte er die zentralistischen Bestrebungen seines Vaters fort. Seine Außenpolitik war vor allem durch Kriege mit dem Haus Habsburg, d.h. Kaiser Karl V. und dann König Philipp II. von Spanien, gekennzeichnet, die um die Vorherrschaft in Mitteleuropa geführt wurden und überwiegend auf italienischem Boden stattfanden. 1552 bemächtigte er sich dank der Duldung der protestantischen Reichsfürsten der drei Bistümer Metz, Toul und Verdun. 1554 gelang es ihm, die Engländer aus Boulogne und 1558 auch aus Calais zu vertreiben, die ihnen nach dem Ende des Hundertjährigen Krieges als letzte Brückenköpfe in Frankreich verblieben waren. Daneben wandte er sich mit den Edikten von Châteaubriant (1552) und Écouen (1559) der entschiedenen Verfolgung der Hugenotten zu, erlebte den Ausbruch der eigentlichen Religionskriege (1562) jedoch nicht mehr.
Nach seinem Tod verfiel Frankreich, unter seinen drei als Könige aufeinander folgenden Söhnen Franz, Karl und Heinrich (s. o.), in eine mehr als vierzigjährige Periode dynastischer Instabilität und religiöser Auseinandersetzungen.
Heinrich war ein begeisterter Jäger und beteiligte sich gern an Turnieren. Seine Mätresse Diana von Poitiers teilte diese Leidenschaft. Während eines Tjost am 30. Juni 1559 anlässlich der Feier des Friedensvertrags mit Habsburg (Frieden von Cateau-Cambrésis) durchbohrte ein Splitter des zerbrochenen Lanzenstumpfes Graf Montgomerys das Visier seines Helmes und drang durch das Auge in sein Gehirn ein. Trotz Operation der besten Ärzte der Zeit starb er nach schwerem Leiden am 10. Juli 1559 und wurde in der Basilika St. Denis beigesetzt.
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