Navarra

Navarra
Comunidad Foral de Navarra
Navarra/ Nafarroa
Flagge Navarras
Flagge
Wappen Navarras
Wappen
Karte
Lage Navarras in Spanien
Basisdaten
Hauptstadt Pamplona
Amtssprachen Spanisch,
in Teilen des Territoriums
auch Baskisch
Bevölkerung 605.876 (1. Januar 2007)
 - Anteil an Spanien 1,4 %
 - Rang in Spanien Rang 15 von 17
 - Dichte 58,2 Einw. je km²
Fläche 10.391 km²
 - Anteil an Spanien 2,1  %
 - Rang in Spanien Rang 11 von 17
Ausdehnung Nord-Süd: bis 153 km
West-Ost: bis 120 km
Autonomiestatut vom 16. August 1982
Präsident Yolanda Barcina Angulo (UPN)
Vertretung in den
Cortes Generales
Kongress: 5 Sitze
Senat: 5 Sitze
Gliederung 272 Gemeinden (municipios)
ISO 3166-2 ES-NC

Navarra (spanisch Navarra, baskisch Nafarroa; offiziell: spanisch Comunidad Foral de Navarra, baskisch Nafarroako Foru Komunitatea, deutsch Foralgemeinschaft Navarra) ist eine Autonome Gemeinschaft und Provinz im Norden Spaniens. Es umfasst den südlich der Pyrenäen gelegenen Teil des historischen Königreiches Navarra. Hauptstadt ist Pamplona (baskisch Iruña). Die Gesamteinwohnerzahl von Navarra beträgt 605.876 (Stand 2007).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Navarra reicht von den westlichen Pyrenäen bis ins obere Ebrotal und zählt zu den kleinsten Autonomen Gemeinschaften Spaniens. Im Norden bildet der Hauptkamm der Pyrenäen die Grenze zu Frankreich, im Westen grenzt Navarra an die zur Autonomen Gemeinschaft Baskenland gehörenden Provinzen Gipuzkoa und Álava, im Süden grenzt es an die Region La Rioja und im Osten an Aragonien. Des Weiteren gehört auch eine in Aragonien gelegene Enklave mit dem Namen Petilla de Aragón zu Navarra.

In der Region liegt das Weinbaugebiet Navarra.

Ferner befindet sich im Süd-Osten die Wüste Bardenas Reales.

Politik

Autonomie

Die Autonomie Navarras stützt sich nicht nur auf die Bestimmungen der spanischen Verfassung von 1978 über die mögliche Gründung von Autonomen Gemeinschaften, sondern auch auf die historischen Rechte der über Fueros verfügenden Territorien, die von der spanischen Verfassung ausdrücklich anerkannt wurden und die im Falle Navarras auf das ehemalige Königreich zurückgehen, welches bis Mitte des 19. Jahrhunderts seine eigenständigen inneren Institutionen behielt. Diese Bestimmung ist Grundlage der vollständigen finanziellen Autonomie Navarras. Demzufolge zieht die Autonome Gemeinschaft die Steuern auf ihrem Gebiet selbst ein und führt lediglich eine durch ein bilaterales Abkommen (convenio económico) festgelegte Summe an den spanischen Zentralstaat ab. Navarra hätte sich nach der spanischen Verfassung dem Autonomieprozess des Baskenlandes anschließen können, was aber nicht geschah.

Vielmehr entschied sich Navarra für eine Reform seiner aufgrund zweier Gesetze aus den Jahren 1839 und 1841 fortbestehenden Foralordnung (von Fueros). Der "Konstituierungsprozess" unterscheidet sich wesentlich von dem der anderen 16 Autonomen Gemeinschaften. Das "Autonomiestatut" Navarras ist das Ley Orgánica 13/1982, de 10 de agosto, de Reintegración y Amejoramiento del Régimen Foral de Navarra (LORAFNA). Schon durch den Titel wird mehr als bei den anderen Autonomen Gemeinschaften eine historische Kontinuität betont, es handelt sich nicht um eine völlige Neugründung, sondern lediglich um die Reform von etwas schon Bestehenden. Das Gesetz aus dem Jahre 1839 sah vor, dass eine Änderung der Fueros (also des regionalen Sonderrechts) der Zustimmung des Zentralstaats und der Region Navarra bedurfte, also in gewisser Weise Vertragscharakter erhält. So wird das darauf beruhende Gesetz von 1841 auch als Ley Paccionada ("das verhandelte Gesetz") bezeichnet. Dieser Vertragscharakter findet sich auch in dem Gesetzgebungsverfahren über das LORAFNA wieder: Zunächst einigten sich die Zentralregierung und die Diputación Foral (die Regionalregierung) auf einen gemeinsamen Entwurf, der vom Regionalparlament und den beiden Kammern des gesamtspanischen Parlaments (Cortes Generales) jeweils in nur einer Lesung ohne die Möglichkeit von Änderungsvorschlägen behandelt wurde, was eher der Ratifikation eines völkerrechtlichen Vertrages als dem gewöhnlichen Gesetzgebungsverfahren entspricht. Dieses Verfahren sieht das LORAFNA auch für spätere Änderungen an seinem Text vor.

Navarra verfügt mit der Policía Foral ebenso wie die Autonome Gemeinschaft Baskenland und Katalonien über eine eigene Polizei, die nicht dem spanischen Innenministerium, sondern der Regionalregierung untersteht.

Sprache

Navarra ist gemäß der regionalen Gesetzgebung in drei linguistische Zonen unterteilt. In der zona vascófona (baskischsprachige Zone) sowie der zona mixta (gemischte Zone) ist Baskisch kooffizielle Amtssprache, während in der zona no vascófona (nicht baskischsprachigen Zone) nur Spanisch einen offiziellen Status hat.

Anteil baskischsprechender Bevölkerung in Navarra
Gemeinden der baskischsprachigen, gemischten und spanischsprachigen Zonen
Dorf in der Zona vascófona
Historische administrative Einteilung von Navarra in Merindades
  • Zu den 162 Gemeinden der Zona no vascófona (nicht-baskischsprachigen Zone) gehören:

Literatur

  • Estatuto de Autonomía para Navarra; Ley Orgánica 13/1982, de 10 de agosto de Reintegración y Amejoramiento del Régimen Foral de Navarra, modificado pòr Ley Orgánica 1/2001
  • Günter Holtus, Michael Metzeltin, Christian Schmitt (edd.): Lexikon der Romanistischen Linguistik (LRL), Tübingen, Niemeyer, 1988-2005 (12 Bände), Band VI,1: Aragonesisch/ Navarresisch, Spanisch, Asturianisch/ Leonesisch, 1992
  • Carmen Saralegui, Aragonesisch / Navarresisch: Externe und interne Sprachgeschichte // Aragonés / Navarro: Evolución lingüística externa e interna, in: Günter Holtus, Michael Metzeltin, Christian Schmitt (edd.): Lexikon der Romanistischen Linguistik (LRL), Tübingen, Niemeyer, 1988-2005 (12 Bände), Band VI,1: Aragonesisch/ Navarresisch, Spanisch, Asturianisch/ Leonesisch, 1992.

Größte Gemeinden

(Stand 1. Januar 2005)

Gemeinde Baskischer Name Einwohner
Pamplona Iruña 193.328
Tudela Tutera 32.345
Barañáin Barañain 22.295
Burlada Burlata 18.316
Estella Lizarra 13.708
Zizur Mayor Zizur Nagusia 13.052
Tafalla Tafalla 10.924
Villava Atarrabia 10.236
Ansoáin Antsoain 9.862
Berriozar Berriozar 8.244
Baztán Baztan 7.798
Corella Corella 7.621
Alsasua Altsasu 7.455

Siehe auch: Liste der Gemeinden in Navarra

Wirtschaft

Nach Madrid und dem Baskenland ist Navarra die drittwohlhabendste Region in Spanien. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Navarra einen Index von 132 (EU-27:100) (2006).[1]

Bedeutende Arbeitgeber sind unter anderem ein Volkswagen-Werk in Pamplona, in dem das Modell VW Polo gefertigt wird, der Windenergieanlagenhersteller Gamesa Eólica, einem Tochterunternehmen von Gamesa Corporación Tecnológica, ein Liebherr-Werk (Produktion von Turmdrehkranen und Fahrmischern), sowie diverse Bosch-Werke in Estella, Pamplona und Huarte.

1978 wurde in Navarra der Hotelkonzern NH Hoteles gegründet, der mittlerweile in Europa der drittgrößte Betreiber von Hotels für Geschäftsreisen ist.

Siehe auch

 Portal:Spanien – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Spanien  Portal:Basken – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Basken

Wiktionary Wiktionary: Navarra – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Navarre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weblinks

Quellen

  1. http://www.ine.es/prensa/np488.pdf Instituto Nacional de Estadística

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