Heinrich Teuber

Heinrich Teuber

Heinrich Teuber (* 23. Februar 1872 in Peterwitz, Kreis Frankenstein in Schlesien; † 1. September 1927 in Leipzig) war ein deutscher Politiker (SPD; USPD; KPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Teubner besuchte die Volksschule. Anschließend verdiente er seinen Lebensunterhalt als Ziegelformer, Erdarbeiter, Bergmann und Berichterstatter. 1906 wurde er Funktionär des freigewerkschaftlichen „Alten Verbandes“. 1910 wurde Teuber Gewerkschaftsführer. Als junger Mann trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein. Während des Ersten Weltkrieges wechselte er 1917 in die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD). 1920 wurde er Mitglied der VKPD. Aus dieser wurde er schließlich zusammen mit Malzahn und Brass ausgeschlossen. Daraufhin ging er erst erneut in die USPD um 1922 in die SPD zurückzukehren.

Im Juni 1920 zog Teuber als Kandidat der USPD für den Wahlkreis 20 (Westfalen-Süd) in den Reichstag ein, dem er in der Folge bis zum Mai 1924 als Abgeordneter mit wechselnder Fraktionszugehörigkeit angehörte. Daneben war er vertretungsweise Redakteur der Leipziger Volkszeitung.

Im Februar 1927 übernahm Teuber zusammen mit Karl Garbe den Vorsitz des SPD-Ortsvereins Groß-Bochum. Außerdem saßen beide im Vorstand des SPD-Unterbezirks Bochum-Gelsenkirchen (zu dem auch Wattenscheid, Witten, Hattingen und Herne gehörten). Im selben Jahr wurde ein Parteiausschlussverfahren gegen Teuber eingeleitet, das womöglich der Grund für seinen Selbstmord in Leipzig war.[1]

Teubers Freund Paul Levi widmete dem Toten die Worte: „Vielleicht wird auch eine Zeit kommen, die nicht nur die Opfer zählt und wertet, die nicht nur ihr Leben gaben für die Sache des Proletariats, sondern es nicht mehr für lebenswert hielten, wo sie nicht mehr sehen, wie ihr fürderhin dienen.“[2]

Literatur

  • Hellmut G. Haasis, Erhard Lucas (Hrsg.): Für die Sozialisierung des Ruhrbergbaus, Verlag Roter Stern, Frankfurt am Main 1973. (postum veröffentlicht)
  • Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin: Karl Dietz Verlag 2004, S. 781 ISBN 3-320-02044-7

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Enzo Collotti: L'Internazionale Operaia e Socialista tra le due Guerre, 1985, S. 503.
  2. Charlotte Beradt: Levi. Ein demokratischer Sozialist in der Weimarer Republik, 1969, S. 148.

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