Heinrich Tischler

Heinrich Tischler

Heinrich Tischler (* 25. Mai 1892 in Cosel, Schlesien; † 1938 in Breslau) war ein deutscher Maler, Architekt und Grafiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Tischler wuchs ab 1897 in Breslau auf. Nach Abschluss des Gymnasiums machte er eine Tischlerlehre und arbeitete anschließend im Bauhandwerk. Ab 1912 besucht er die Architektur- und die Malklasse an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Mit Otto Mueller, der seit 1919 an der Akademie als Professor lehrte, war Tischler befreundet.

Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Soldat. Nach dem Krieg arbeitete er als freischaffender Maler und Architekt in Breslau und Umgebung. Unter anderem war er von 1927 bis 1928 als Innenarchitekt des Kaufhauses Petersdorff in Breslau und des Gurassa-Geschäftshauses in Oppeln tätig.

Tischler malte, zeichnete und stellte Radierungen und Lithographien her. Die Hauptthemen seiner Arbeiten waren die trostlosen sozialen Zustände der Nachkriegszeit, wobei er sich er der Stilmittel des Expressionismus bediente.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten nahm die Karriere des Juden Tischler ein jähes Ende. Nach anfänglichen Arbeitsverboten, Verhören und anderen Schikanen wurde er 1938 in das KZ Buchenwald eingeliefert.

Tischlers Witwe, die einige seiner Bilder retten konnte, gelang die Flucht nach England. Der Nachlass gelangte in den Besitz des Kasseler Kunstsammlers Hans Peter Reisse, der ihn mit anderen Werken von Künstlern, die zum Umkreis der Breslauer Akademie gehörten, dem Schlesischen Museum in Görlitz verkaufte.

Werk

  • Vorortstraße in Breslau (ohne Titel), Öl auf Leinwand, um 1920, Schlesisches Museum Görlitz [1]
  • Christus und Magdalena, 1920
  • Stilleben mit Selbstbildnis im Spiegel, Gouache, Privatbesitz

Literatur

  • Myra Warhaftig: Die Gebrüder Hadda und Heinrich Tischler. Drei Architekten aus Breslau. In: Deutsches Architektenblatt, Jahrgang 1999, Heft 1, S. 28–29.

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